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AIDS-PRÄVENTION
New York/Chicago - US-Forscher
haben einen Erfolg bei der Vorbeugung von Aids verzeichnet:
Studienergebnisse mit dem Kombinationsarzneimittel Truvada
(Emtricitabin, Tenofovirdisoproxil) verheißen einen Rückgang der
Ansteckungsgefahr um knapp die Hälfte. Die Studie wurde im Fachjournal
„New England Journal of Medicine" publiziert. Truvada wird vom
US-Hersteller Gilead produziert und derzeit zur Behandlung
HIV-Infizierter angewendet.
Die 2007 begonnene Studie umfasste knapp 2500 nicht infizierte Männer in
Nord- und Südamerika sowie Afrika und Asien. Die Hälfte der Probanden
wurde mit Truvada behandelt, die andere Hälfte bekam Placebo. Im
Vergleich verringerte sich die Infektionsrate unter der medikamentösen
Therapie um 44 Prozent: Nach durchschnittlich 14 Monaten Einnahmedauer
waren 36 Männer der Truvada-Gruppe und 64 der Placebo-Gruppe infiziert.
Rund die Hälfte der Probanden, die das Arzneimittel bekommen hatten,
bekannte allerdings, die Pille nicht regelmäßig oder auch gar nicht
einzunehmen. Das erkläre, warum das Mittel die Infektionsrate im
Vergleich zu Placebo nur um 44 Prozent reduziere, so die Wissenschaftler
der Universität California.
Die Forscher gehen davon aus, dass das zusätzliche Angebot von Truvada
in Form einer Rektalsalbe das Risiko von HIV-Infektionen noch weiter
senken könnte. Auf der Weltaidskonferenz im Juli dieses Jahres war
bereits ein Tenofovir-haltiges Vaginalgel für Frauen vorgestellt worden,
dass sich wirksam gegen Aids zeigte. In einer südafrikanischen
Pilotstudie mit rund 900 Frauen sank dadurch das Ansteckungsrisiko mit
HIV um knapp 40 Prozent.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Aids-Programm der
Vereinten Nationen (UNAIDS) zeigten sich erfreut über die guten
Studienergebnisse. Das neue Medikament könne ein zusätzliches Instrument
sein, um HIV-Infektionen zu verhindern. Die Organisationen betonten
jedoch, dass Kondome weiterhin das wirksamste Mittel seien, um die
Übertragung von HIV und anderen Geschlechtskrankheiten zu reduzieren.
Die beste Präventionsstrategie sei, verschiedene Instrumente zu
kombinieren.
dpa/APOTHEKE ADHOC, Mittwoch, 24. November 2010, 11:07 Uhr
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