Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
Berlin - Seit ihrer
Einführung im Jahr 1989 haben Festbeträge (die Höchstpreise, bis zu
denen die Krankenkassen die Kosten für Arzneimittel übernehmen) die
Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) um 36,4 Milliarden Euro
entlastet. Allein 2009 werden sie den Krankenkassen voraussichtlich
Einsparungen von 4,3 Milliarden Euro bescheren.
Zwei Beispiele verdeutlichen die Auswirkungen der Festbeträge auf die
Arzneimittelpreise: Auf Präparate der Festbetragsstufe 1, in die
Arzneimittel mit denselben Wirkstoffen eingeordnet sind, entfallen (zu
Listenpreisen) nur 13,6 Prozent der GKV-Arzneimittelausgaben, aber 34,3
Prozent der zu Lasten der GKV verordneten und abgegebenen Medikamente.
Für etwas mehr als ein Drittel ihrer Arzneimittel müssen die
Krankenkassen also nicht einmal ein Sechstel ihrer Arzneimittelausgaben
aufwenden.
Im Oktober 2009 wurden 399 Millionen Festbetragsarzneimittelpackungen
an GKV-Versicherte abgegeben. Das sind 71,6 Prozent aller Medikamente
für gesetzlich krankenversicherte Patienten. Der Anteil der
Festbetragsprodukte an den Arzneimittelausgaben belief sich hingegen
auf nur 38,3 Prozent.
Auf den Nicht-Festbetragsmarkt entfielen bei einem Absatzanteil von
28,4 Prozent insgesamt 62,1 Prozent der GKV-Arzneimittelausgaben.
Dieses Marktsegment wird von patentgeschützten Arzneimitteln und
patentfreien Medikamenten ohne Generikakonkurrenz dominiert, deren
Umsatzanteil auf Kosten des Festbetragsmarkts seit geraumer Zeit
kontinuierlich steigt.
Nach Berechnungen des Wissenschaftlichen Institutes der
Ortskrankenkassen sind die Preise für Festbetragsarzneimittel seit
Januar 2008 um 5 Prozentpunkte gesunken, was einer Entlastung der
Krankenkassen um etwa 540 Millionen Euro entspricht. Die Arzneimittel
des nicht regulierten Marktes sind demgegenüber im gleichen Zeitraum um
4,2 Prozentpunkte teurer geworden. In absoluten Zahlen bedeutet dies
eine Mehrbelastung der GKV in Höhe von ungefähr 734 Millionen Euro.
Festbeträge gewährleisten also eine hochwertige und preisgünstige
Arzneimittelversorgung. Kein Wunder, dass der Festbetragsmarkt die
Domäne der Generika ist: Heute sind rund acht von zehn
Festbetragsarzneimitteln (genau: 77,8 Prozent) Generika.
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