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APOTHEKE | Versichern & Vorsorgen |
Die betriebliche Altersversorgung (bAV) hat zweifellos das Potenzial, dem Fachkräftemangel in Apotheken entgegenzuwirken. Immer mehr Arbeitgeber erkennen ihre Bedeutung, stehen jedoch oft vor der Herausforderung, die optimale Gestaltung zu finden. In diesem Zusammenhang ist es ratsam, individuelle Versorgungswerke zu entwickeln, anstatt auf Standardlösungen zurückzugreifen.
Die Einführung des Anspruchs auf Entgeltumwandlung im Jahr 2002 hatte ursprünglich das Ziel, die Lohnnebenkosten zu senken, als es noch ein Überangebot an Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt gab. In der aktuellen Situation des Fachkräftemangels müssen Arbeitgeber jedoch Maßnahmen ergreifen, um sich von ihren Konkurrenten abzuheben. Neben dem Gehalt können zusätzliche Vergütungsbausteine und Anreize eine entscheidende Rolle spielen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Möglichkeit zur Entgeltumwandlung und der Arbeitgeberzuschuss von 15% allein heutzutage nicht mehr ausschlaggebend sind.
Innovative Unternehmen setzen vermehrt auf arbeitgeberfinanzierte Bausteine in der bAV, wie beispielsweise Matching-Modelle. Hierbei unterstützt der Arbeitgeber die Entgeltumwandlung seiner Mitarbeiter mit einem festen Betrag oder einem prozentualen Zuschuss. Die Sorge vor hohen Kosten ist dabei oft unbegründet, da selbst Arbeitgeberbeteiligungen von 50% oder 100% nur zu einem geringfügigen Anstieg der Lohnkosten führen. In Branchen mit niedrigeren Gehältern kann auch ein fester Sockelbetrag unabhängig von der Entgeltumwandlung angeboten werden. Solche Modelle können zudem an die Betriebszugehörigkeit gekoppelt sein, um die Mitarbeiterbindung zu stärken.
Ein weiterer Trend ist die verstärkte Nutzung rein arbeitgeberfinanzierter Modelle, insbesondere im Bereich der Absicherung gegen Berufsunfähigkeit. Dabei wird darauf geachtet, Lösungen mit vereinfachten oder sogar ohne Gesundheitsprüfung anzubieten, um allen Mitarbeitern Zugang zur Versorgung zu ermöglichen.
Bei der Auswahl eines Anbieters für die bAV ist die langfristige Leistungsfähigkeit entscheidend. Der Versorgungsträger sollte in der Lage sein, über Jahrzehnte hinweg Leistungen sicherzustellen. Ebenso spielt die Wahl der Tarife eine wichtige Rolle. Moderne und leistungsstarke Berufsunfähigkeitsversicherungen bieten umfassenden Risikoschutz, während Tarife der neuen Klassik oder moderne fondsgebundene Hybridprodukte im Bereich der Altersversorgung höchstmögliche Leistungen mit endfälligen Garantien bieten können. Es ist jedoch wichtig sicherzustellen, dass die Arbeitnehmer nicht mit zu vielen Optionen überfordert werden, um eine übermäßige Belastung des Versorgungswerks zu vermeiden.
Eine umfassende und verständliche Kommunikation seitens des Arbeitgebers ist essenziell. Sowohl die aktuellen Mitarbeiter als auch potenzielle Bewerber sollten gut informiert werden. Eine Zusammenarbeit mit einem erfahrenen bAV-Vermittler kann hierbei hilfreich sein. Persönliche Gespräche, unterstützt durch digitale Beratungstools, können Transparenz und Verständnis schaffen, was wiederum zur Akzeptanz und Mitarbeiterbindung beiträgt.
Nach der Einrichtung des Versorgungswerks ist eine effiziente Verwaltung erforderlich. Digitale Plattformen wie der Continentale Vorsorge Manager können dabei helfen, die wichtigsten Geschäftsvorfälle digital an den Versicherer zu übermitteln und den aktuellen Stand der Versorgungen einzusehen. Dies spart Zeit und Personalkosten und erleichtert mögliche Nachberatungen.
Es ist ratsam, sich bei Bedarf an einen erfahrenen Vermittler oder Experten im Bereich der betrieblichen Altersversorgung zu wenden, um die spezifischen Anforderungen und Möglichkeiten bestmöglich zu berücksichtigen. Nur so kann eine maßgeschneiderte bAV-Lösung gefunden werden, die den Fachkräftemangel in Apotheken effektiv bekämpft.
Engin Günder
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