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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
ABBAU VON ÄRZTLICHER ÜBERVERSORGUNG MUSS ANGEGANGEN WERDEN
Berlin - Der Vorsitzende des
Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek), Christian Zahn, hat
Nachbesserungen für das GKV-Versorgungsstrukturgesetz (GKV-VSG)
gefordert. Auf der heutigen Mitgliederversammlung des vdek betonte er:
"Mit dem Entwurf für ein Versorgungsstrukturgesetz verfolgt die Politik
grundsätzlich ein richtiges Ziel. Es ist richtig, die ärztliche
Versorgung flexibler und sektorenübergreifend zu gestalten." Aus Sicht
der Ersatzkassen setzt der Entwurf jedoch stark auf finanzielle Anreize,
um eine vermeintliche Unterversorgung mit Ärzten abzuwenden. Antworten,
wie der vorhandenen Überversorgung entgegenzuwirken ist, lässt der
Entwurf vermissen. "Wenn Ärzte an der einen Stelle fehlen und es an der
anderen Stelle definitiv zu viele Ärzte gibt, dann muss die logische
Konsequenz sein, auf eine bessere Verteilung hinzuwirken", forderte Zahn
die Bundesregierung auf.
Der Gesetzentwurf räumt daneben den Bundesländern mehr Mitspracherechte
ein. Neben ihrer Rechtsaufsicht sollen die Bundesländer zukünftig
weitgehende Rechte bei der Versorgungsgestaltung sowie ein
Mitberatungsrecht in den Landesausschüssen erhalten. "Mehr Mitwirkung
heißt aber auch mehr Verantwortung für eine ausreichende und
wirtschaftliche Versorgung. Wenn dies nicht gelingt, drohen der
gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) erhebliche finanzielle Risiken",
mahnte Zahn.
Das geplante Widerspruchsrecht des Gesundheitsausschusses des Deutschen
Bundestages bei der Besetzung der unparteiischen Mitglieder des
Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) sowie die geplanten Auflagen für
die Besetzung dieser Funktionen lehnte Zahn ab. Hier würden durch die
geplanten Änderungen massive Eingriffe in die Selbstverwaltung erfolgen.
"Im G-BA wird gemeinsame Selbstverwaltung gelebt. Hier organisieren
Betroffene gemeinsam die Versorgung. Durch die geplanten Änderungen
würde der G-BA seine politische Unabhängigkeit verlieren und die
Selbstverwaltung ihrer Grundidee beraubt. Die Selbstverwaltung muss
daher in ,Personalfragen' freie Hand haben", appellierte Zahn.
Darüber hinaus sind die Änderungen zum Gesetz über den Ausgleich der Arbeitgeberaufwendungen für Entgeltfortzahlung
(Aufwendungsausgleichsgesetz - AAG) überflüssig. Seit dem 1.1.2011 wird
das gesamte Verfahren elektronisch durchgeführt. Damit werden die
Arbeitgeber bereits jetzt schon beim Erstattungsverfahren entlastet.
"Die geplante neue Ansiedlung und Vereinheitlichung des
Erstattungsverfahrens bei einer zentralen Ausgleichskasse würde zu
erheblichen bürokratischen Mehrbelastungen bei den Kassen führen, ohne
dass vergleichbare Bürokratieeinsparungen für Arbeitgeber entstehen
würden. Die Politik wäre daher gut beraten, sich endgültig von dieser
Regelung zu verabschieden", erklärte Zahn.
Der Versichertenvertreter Zahn begrüßte ausdrücklich die beabsichtigte
Angleichung der Unterschiede in der zahnärztlichen Vergütung: "Hier
leistet der Gesetzgeber einen wichtigen Beitrag für faire
Wettbewerbsbedingungen. Erstmalig besteht damit die Chance, die
historisch bedingten Vergütungsnachteile der Ersatzkassen zu
beseitigen."
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist Interessenvertretung und
Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen, die zusammen mehr
als 24 Millionen Menschen in Deutschland versichern:
- BARMER GEK
- Techniker Krankenkasse
- Deutsche Angestellten-Krankenkasse
- KKH-Allianz
- HEK - Hanseatische Krankenkasse
- hkk
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist die Nachfolgeorganisation
des Verbandes der Angestellten-Krankenkassen e. V. (VdAK), der am 20.
Mai 1912 unter dem Namen "Verband kaufmännischer eingeschriebener
Hilfskassen (Ersatzkassen)" in Eisenach gegründet wurde. In der
vdek-Zentrale in Berlin sind rund 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
beschäftigt.
In den einzelnen Bundesländern sorgen 15 Landesvertretungen und eine
Geschäftsstelle in Westfalen-Lippe mit insgesamt weiteren rund 350
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die regionale Präsenz der
Ersatzkassen.
Kontakt
Ansprechpartnerin:
Michaela Gottfried
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Pressesprecherin und
Abteilungsleiterin Kommunikation
Askanischer Platz 1
10963 Berlin
Tel.: 0 30 / 2 69 31 - 12 00
Fax: 0 30 / 2 69 31 - 29 15
Mobil: 01 73 / 25 13 13 3
michaela.gottfried@vdek.com
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