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KOSTENENTWICKLUNG
Trotz den Milliardenzuschüssen aus Berlin schrammte die gesetzliche Krankenversicherung im ersten Halbjahr nur hauchdünn an einem Defizit vorbei. Wo die größten Kostentreiber liegen.
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat kürzlich das Finanzergebnis der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für das erste Halbjahr 2010 bekannt gegeben. Die Finanzentwicklung bleibt deutlich hinter dem Vorjahr zurück. Der Überschuss brach regelrecht ein, die Ausgaben steigen deutlich an.
Der Überschuss der Krankenkassen ist in den ersten sechs Monaten 2010 im Vergleich zum Vorjahr um fast 90 Prozent auf nur noch rund 112 Millionen Euro eingebrochen. Bei Einnahmen in Höhe 87,37 Milliarden Euro betrugen die Ausgaben 87,25 Milliarden Euro. Ohne den zusätzlichen Bundeszuschuss für konjunkturbedingte Mindereinnahmen, der anteilig für das erste Halbjahr circa 3,9 Milliarden Euro beträgt, hätte das Halbjahresergebnis mit knapp 3,8 Milliarden im Minus gelegen.
Die seit Anfang des Jahres von einigen Kassen erhobenen Zusatzbeiträge trugen nach BMG-Angaben zusammen 272 Millionen Euro und damit nur marginal zu den Gesamteinnahmen bei. Vor diesem Hintergrund werde die Unterdeckung der gesetzlichen Krankenkassen 2010 nur zu einem geringen Teil aus Zusatzbeiträgen ausgeglichen und müsse häufig aus noch vorhandenen Finanzreserven kompensiert werden, so das Ministerium.
Der Steigerung der Leistungsausgaben zwischen
Januar und Juni von 4,2 Prozent pro versicherter Person stand mit 2,2
Prozent ein nur in etwa halb so großer Zuwachs bei den Einnahmen
gegenüber, der hauptsächlich aus dem höheren Bundeszuschuss resultierte.
Beim Krankengeld gab es in den beiden Vorjahren mit zehn Prozent eine
Ausgabensteigerung im zweistelligen Bereich. Ursachen hierfür sieht das
BMG vor allem in einer zunehmenden Zahl von Krankengeldberechtigten bei
steigendem Renteneintrittsalter sowie einer starken Zunahme langwieriger
psychischer Erkrankungen.
Die Ausgabenzuwächse für ambulante ärztliche Behandlung fielen mit 5,4 Prozent genauso wie diejenigen für die Krankenhausbehandlung mit 4,2 Prozent jeweils um rund zwei Prozentpunkte geringer aus als im Gesamtjahr 2009.
Die Steigerung bei den Arzneimittelausgaben (ohne Impfkosten) um 4,8 Prozent setzte sich auf dem hohen Niveau der letzten Jahre fort. Eine deutliche Steigerung konstatiert das BMG auch bei den Verwaltungskosten der Krankenkassen. Diese stiegen im Berichtszeitraum brutto um 4,5 Prozent, netto sogar um acht Prozent.
(verpd) (ApoSecur)
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