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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
NEUE ALLGEMEINE GESUNDHEITSZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND/ AUSGABE MÄRZ 2011
Essen - Die
Entscheidungsfindung in der Gesundheitspolitik ist alles andere als
transparent. Vielmehr ist sie regelmäßig das Ergebnis kleiner
politischer „Kungelrunden". 84 Prozent aller Abgeordneten geben zu, dass
sie keinen Einfluss auf die Gesundheitspolitik haben - möglicherweise
ein Grund für die vielen Fehlentscheidungen im Gesundheitswesen in den
letzten Jahrzehnten. Mit diesem Thema beschäftigt sich die NEUE
ALLGEMEINE GESUNDHEITSZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND in ihrer März-Ausgabe. Und
sie beschreibt die Folgen für Versicherte, Patienten und die
Leistungserbringer im Gesundheitswesen.
Die NEUE ALLGEMEINE GESUNDHEITSZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND ist
deutschlandweit kostenlos in Apotheken erhältlich und erscheint
monatlich mit einer Auflage von 1 Million Exemplaren.
VON MACHERN UND MITLÄUFERN
An verkorksten Gesundheitsreformen sind nicht die Abgeordneten schuld
„Wutbürger" heißt das „Wort des Jahres 2010". Warum? Weil die Bürger
sauer sind. Weil drei Viertel von ihnen glauben, dass die Politik sich
keinen Deut mehr um die Interessen des Volkes schert. Deshalb zeigen sie
ihre Wut. Sie demonstrieren, sie schreiben massenhaft Leserbriefe, sie
gehen nicht mehr zur Wahl. Doch interessiert das die Politiker?
Im Prinzip nicht. Politiker haben ihre eigenen Probleme. Das haben die
„Change-Centre-Foundation" und die Universität Düsseldorf gemeinsam in
„Deupas" herausgefunden. „Deupas" ist die größte Studie, die je in
Deutschland über das Denken und Fühlen von Abgeordneten aller Parteien
und Parlamente gemacht wurde. Paradox: auch Abgeordnete leiden unter
Ohnmachtsgefühlen - genau wie die Bürger.
Dramatisch äußern sich diese Ohnmachtsgefühle im Widerspruch zwischen
den nach Meinung der Abgeordneten in allen gesellschaftlichen Bereichen
notwendigen Veränderungen und dem mangelnden politischen Einfluss, den
sie persönlich auf diese Veränderungen haben.
Zum Thema „Gesundheitswesen" meinen 73,3 Prozent der Abgeordneten, dass
Veränderungen im Bereich „Gesundheitsversorgung und Prävention" wichtig
und notwendig sind. Doch nur ganze 16 Prozent sind der Meinung, dass sie
auf diese Veränderungen persönlichen Einfluss haben.
Die Entscheidungen treffen demnach andere, nicht die Parlamente in Bund
und Ländern. Die segnen nur ab, was an Gesetzen auf den
parlamentarischen Tisch kommt.
Die wahren Entscheidungsträger sitzen in kleinen Parteigrüppchen und
Koalitionsrunden und Machtzirkeln. Auf dieser Spielwiese der wenigen
„Macher" werden die Weichen gestellt, die Wege vorgegeben, die
Kompromisse ausgehandelt. Hier wird um Macht und Einfluss und zukünftige
Positionen gepokert. Wer dazugehört, ist „in". Das Parlament ist
ausgeschaltet, die Abgeordneten sind weit weg.
Das macht die Ergebnisse dieser Kungelrunden nicht besser - im
Gegenteil. Die unendliche Geschichte verkorkster Reformen, fataler
Fehlentscheidungen und unausgegorener Gesetze im Gesundheitswesen
spricht für sich.
Die neuesten „Reformgesetze" - das „Gesetz zur Neuordnung des
Arzneimittelmarktes in der gesetzlichen Krankenversicherung"
(Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz AMNOG) und das
GKV-Finanzierungsgesetz (GKV-FinG), mit heißer Nadel gestrickt, machen
da keine Ausnahme. Schon jetzt, wenige Wochen nach der Einführung sind
Verbesserungen nicht sichtbar, die neuen Belastungen jedoch für alle
dramatisch spürbar.
Denn Gesundheitsminister Rösler und seine Mitstreiter hatten es sich
einfach gemacht: mit einer Härte sondergleichen erleichterten sie
Beitragszahler, Patienten, Arzneimittelhersteller, Apotheker und
Großhändler um Milliarden Euro. Um die Beseitigung von Fehlentwicklungen
früherer „Reformen" kümmerten sie sich nicht. Weder wurden das
„bürokratische Monster Gesundheitsfonds" gekippt noch die
„Pick-up-Stellen" geschlossen - das sind Abholstellen in Tankstellen,
Blumenläden und Drogeriemärkten für im Versandhandel bestellte
Medikamente - noch wurde den Krankenkassen der Abschluss von
Rabattverträgen verboten.
Es lohnt sich, diese letztere Fehlentwicklung genauer zu betrachten. Die
Zulassung von „Rabattverträgen" zwischen Kassen und Pharmaherstellern
wurde - noch unter rot-grüner Regierungsverantwortung - schrittweise in
den Reformgesetzen von 2003 bis 2007 eingeführt.
In diesen „Rabattverträgen", die seitdem Krankenkassen mit
Arzneimittelherstellern schließen dürfen, verpflichten sich Hersteller,
den Kassen für bestimmte Medikamente und eine festgelegte Zeit hohe
Rabatte zu zahlen. Das bedeutet: Patienten müssen sich immer wieder an
neue Bezeichnungen, neue Packungen, neue Tablettenformen, neue Farben,
neue Beipackzettel gewöhnen.
Das fällt vielen Kranken nach wie vor unendlich schwer. Nicht nur ältere
Menschen reagieren mit Unverständnis und Unsicherheit. Tag für Tag muss
auch heute noch in den Apotheken intensive Aufklärungsarbeit geleistet
werden. Und nicht nur das - die Suche im Computer nach dem „richtigen"
Rabatt-Arzneimittel gerade dieser Krankenkasse und der Aufwand einer
überdimensionierten Lagerhaltung für 53 000 Rabattarzneimittel kosten
viel Zeit. Die könnte wirkungsvoller für die pharmazeutische Betreuung
der Patienten genutzt werden.
Sieben von hundert Patienten nehmen trotz Beratung das neue, ungewohnte
Medikament gar nicht mehr ein. Das hat die Bertelsmann-Stiftung in einer
Umfrage herausgefunden. Die mit Sicherheit höheren Folgekosten des
Therapieabbruchs bis hin zum Krankenhausaufenthalt verschwinden im
Nirwana der Kassenausgaben.
Im schlimmsten Falle lebensbedrohend können die Folgen von
Verwechslungen von Tabletten sein. Das gilt besonders für ältere
Patienten. Sie sind oft auf die Einnahme einer ganzen Reihe von
Medikamenten angewiesen. Immer wieder neue Produkte überfordern die
Merkfähigkeit. Das WDR-Fernsehen berichtete im September 2010 über einen
80jährigen, der mit lebensgefährlichen inneren Blutungen ins
Krankenhaus eingeliefert wurde. Er hatte ein neues, für die Kasse
billigeres Medikament zur Blutverdünnung mit einem harmlosen
Magnesium-Präparat verwechselt.
Gefährlich sind aufgezwungene Präparate-Wechsel auch für bestimmte
Krankheitsbilder. Prof. Dr. Gerd Glaeske, Pharmazeut und
Arzneimittelexperte an der Uni Bremen, weist in der Zeitschrift
„Gesundheit" darauf hin, dass Mittel gegen Epilepsie, Psychopharmaka und
Schilddrüsenhormone, bei denen die Dosierung sehr genau eingestellt
werden muss, in Rabattverträgen enthalten sind, dort aber nichts zu
suchen haben: „Zwischen verschiedenen Herstellern können Unterschiede
von zehn bis 20 Prozent in der Freisetzung der Wirkmenge auftreten, die
bei solchen Erkrankungen durchaus therapierelevant sind." Das Risiko für
den Patienten ist vorprogrammiert.
Die Kassen wiegeln ab. Sie weisen darauf hin, dass man sich bei
Problemen mit dem neuen Arzneimittel das gewohnte ja verschreiben lassen
könne. So wandert der „schwarze Peter" zum Arzt. Doch nicht jeder
Patient traut sich, dies von seinem Arzt zu fordern. Und nicht jeder
Arzt ist begeistert, wenn er mit einem Kreuzchen an der richtigen Stelle
auf dem Rezept den Apotheker ermächtigen soll, ein anderes Arzneimittel
als das der Kasse genehme auszuhändigen. Ist er zu großzügig mit den
Ausnahmen, riskiert er einen Regress.
Ein Skandal ist auch die mangelnde Transparenz der Rabattverträge. Keine
Krankenkasse muss offenlegen, für welche Produkte sie von welchem
Hersteller welche Rabatte bekommt. Wie hoch die beträchtlichen Kosten
für Ausschreibungen, für die Prüfung der Angebote, für Verhandlungen,
Verwaltung und gerichtliche Auseinandersetzungen mit „Verliererfirmen"
sind - auch das wird verschwiegen. Insofern ist auch keine Kontrolle
möglich, ob die Gewinne aus den Rabattverträgen die Gefahren für die
Patienten überhaupt rechtfertigen. Zweifel sind angebracht.
Ein weiterer Skandal sind die steigenden Zuzahlungen. Denn auch für
Arzneimittel, deren Preise wesentlich höher sind als die der Konkurrenz,
können Verträge geschlossen werden - Hauptsache, der Rabatt ist
ebenfalls hoch. Doch der ist geheim. Den kennen nur die Krankenkasse und
der Hersteller.
Der Dumme in diesem Spiel ist der Patient. Er muss in diesem Fall eine
„Zuzahlung" leisten, je nach Preis der Packung fünf bis zehn Euro.
Obwohl das Arzneimittel für die Kasse gar nicht so teuer ist. Sie kriegt
ja noch den Rabatt.
Deshalb schlug jüngst der Deutsche Apothekerverband (DAV) Alarm: Musste
der Patient vor einem Jahr „nur" bei 40 Prozent aller Rabattarzneimittel
eine Zuzahlung leisten, muss er dies heute schon bei jeder zweiten
Packung tun, Tendenz steigend. Auch fünf Euro tun weh, wenn man es nicht
so dicke hat.
1,8 Milliarden Euro kommen alleine an Zuzahlungen auf diese Weise
zusammen. Die mussten die Kranken im Jahre 2010 aufbringen. Die
Apotheken müssen die Zuzahlungen für die Kassen eintreiben. So will es
das Gesetz. Die zahllosen Diskussionen mit verärgerten Patienten sind
Alltag in der Apotheke.
Eins ist sicher: Wüssten die Abgeordneten um alle diese Probleme und
hätten sie den Einfluss, den sie so schmerzlich vermissen, dann wären
die Rabattverträge längst Makulatur.
Doch die Abgeordneten stehen am Rande der Spielwiese. Sie dürfen zusehen, mitspielen dürfen sie nicht.
PHILIPP ALLMÄCHTIG
Ein Kommentar der Redaktion
„Wenn Sie bei jeder Entscheidung ohnehin kritisiert werden, dann gibt
das einem die Freiheit, das zu tun, was man für richtig hält."
Gesundheitsminister Philipp Rösler hat diesen verräterischen Satz in
Bayreuth gesagt. So berichtet es die „Frankenpost".
Kritik nicht ernstnehmen? Das ist arrogant. Was, wenn das, was man für
richtig hält, falsch ist? Wie so vieles in seinen
„Gesundheitsreformgesetzen"? Die Apotheker wissen ein Lied davon zu
singen.
Etwas mehr Demut bitte vor den Leistungen derjenigen, die Tag für Tag im Gesundheitswesen ihren Kopf hinhalten.
Karikatur zum Download auf www.neue-allgemeine.de
Kontakt
NOWEDA eG
Neue Allgemeine Gesundheitszeitung für Deutschland
Heinrich-Strunk-Straße 77
45143 Essen
Telefon: 0201/802-0
Email: redaktion@neue-allgemeine.de
http://www.neue-allgemeine.de
(APOTHEKE ADHOC) (GESUNDHEIT ADHOC)
Weitere Informationen: http://www.aposecur.de/nachrichten
RISIKEN VON WARENHANDLING- UND BLISTERMASCHINEN IN ALLGEFAHREN - APOTHEKENVERSICHERUNG MIT ABGEDECKT
Die Automatisierung der Arbeitsabläufe in der Apotheke nimmt weiter zu
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DIREKTVERSICHERUNGSPORTAL BIETET AKTUELLEN ÜBERBLICK ÜBER DIE
BRANCHEN-NEWS SOWIE RISIKEN DES APOTHEKENBETRIEBES UND DEREN
WIRTSCHAFTLICHE ABSICHERUNGEN
Wo findet der Apotheker die richtige Geschäftsversicherung?
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NICHT KLEIN GEDRUCKT, SONDERN KUNDENFREUNDLICH UND VOLLSTÄNDIG -
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Das Licht
einer Apothekenversicherung nicht unter den Scheffel stellen
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UNTERSTÜTZT BEI DER IDENTIFIZIERUNG ALLER RISIKEN DES GESCHÄFTSBETRIEBES
DER
APOTHEKE
Die Leistungsparameter einer Apothekenversicherung für alle
Fälle
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UMFASSEND MIT EINER APOTHEKENVERSICHERUNG ABZUDECKEN
Das Cockpit für
den Apothekenerfolg muss gut gesichert sein
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All-RISK- ODER ALLGEFAHRENVERSICHERUNG FÖRDERT DAS VERTRAUEN DES
APOTHEKERS BEI KREDIT- UND AUFTRAGGEBERN
Alle Risiken wirtschaftlich in einer Apothekenversicherung erfasst
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DIE LAK BW FÖRDERT DIE QUALITÄT DER APOTHEKERAUSBILDUNG DURCH
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‚Akademische Ausbildungsapotheke' und umfassende Haftpflichtversicherung
unterstützen Apotheker im Alltag
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DIE ZUSÄTZLICHE PRIVATE ABSICHERUNG DER BERUFSUNFÄHIGKEIT IST EIN
MUSS FÜR JEDEN APOTHEKER
Eine professionelle Vertretung für Urlaub, Krankheit oder
Berufsunfähigkeit schont die Nerven
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WARUM GEHÖREN ALLE ELEKTRONIKRISIKEN IN JEDE UMFASSENDE
APOTHEKENVERSICHERUNG ?
Die Politik fordert - Apotheker sollen Teil
der Aufgaben von Ärzten übernehmen
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