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STUFENPLAN
Berlin - Trotz negativer Bewertung durch die Arzneimittelbehörden will der Pharmakonzern Nycomed seine Bufexamac-haltigen Hämorrhoidenpräparate weiter vertreiben: „Die Anwendung von Faktu akut Salbe und Zäpfchen ist bei Beachtung der entsprechenden Fach- und Gebrauchsinformation nach wie vor sicher", sagte ein Sprecher des Marktführers gegenüber APOTHEKE ADHOC. Zudem gebe es Studien, die die gute klinische Wirksamkeit belegten. Diese wurden dem Sprecher zufolge auch im ursprünglichen Zulassungsverfahren anerkannt.
Sicher trotz Stufenplan: Der Faktu-Hersteller Nycomed verteidigt den Vertrieb ohne Zulassung. Foto: APOTHEKE ADHOC
Dennoch hatte der Konzern im Januar auf die Zulassungen verzichtet. Ob
dabei finanzielle Erwägungen eine Rolle gespielt haben, wollte der
Sprecher nicht verraten. „Nycomed hat aufgrund des deutschen
Stufenplanverfahrens für Bufexamac auf die Zulassungen verzichtet", so
der Sprecher. Da das Stufenplanverfahren bei Verdacht auf Risiken
eingeleitet wird, stellt sich die Frage, ob nicht auch der freiwillige
Rückruf der Präparate konsequent gewesen wäre. „Konsequent ist es, sich
an die gesetzlichen Regelungen zu halten, und das tun wir."
Laut Arzneimittelgesetz können Hersteller ihre Produkte noch zwei Jahre
lang vertreiben, wenn sie freiwillig auf deren Zulassungen verzichten.
In der Regel nutzen Firmen die Abverkaufsfrist, um ihr Lager um Produkte
zu bereinigen, die sich nicht etablieren konnten. Allerdings kann die
Abverkaufsfrist auch nachträglich aberkannt werden. Das BfArM hat diesen
Schritt bereits für den Fall angekündigt, dass die EU-Kommission die
Zulassung für Bufexamac widerruft. Wie lange Faktu akut noch verkauft
werden kann, hängt also jetzt von Brüssel ab.
Désirée Kietzmann, Donnerstag, 29. April 2010, 12:06 Uhr
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