Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
Hamburg - Vor, zu oder nach dem Essen - die Frage nach dem richtigen Einnahmezeitpunkt stellt sich für viele Patienten bei jedem Medikament. Zu Recht: Denn ob ein Arzneimittel seine gewünschte Wirkung entfalten kann, ist davon abhängig, wann und wie es angewendet wird. Die Einnahmehinweise, die Hamburgs Apothekerinnen und Apotheker ihren Kunden bei der Arzneimittelabgabe mit auf den Weg geben, sollten deshalb beachtet werden.
Viele Medikamente müssen mindestens eine halbe Stunde vor dem Essen
eingenommen werden. „Insbesondere bei Wirkstoffen, die der Körper nur
schwer aufnehmen kann, ist der zeitliche Anstand zur Mahlzeit wichtig,
da die Nahrung im Magen die Aufnahme des Arzneistoffs zusätzlich
erschwert", sagt Rainer Töbing, Präsident der Apothekerkammer Hamburg.
Bestimmte Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium und Eisen können
bestimmte Arzneistoffe so fest an sich binden, dass diese nicht mehr in
die Blutbahn und damit nicht zu ihrem Wirkort gelangen. „Aus diesem
Grund dürfen bestimmte Antibiotika, aber auch Mittel gegen Osteoporose
nicht zusammen mit Milchprodukten oder Mineralstoffpräparaten
eingenommen werden", erklärt Dr. Jörn Graue, Vorsitzender des Hamburger
Apothekervereins.
Bei anderen Arzneimitteln ist die gleichzeitige Einnahme mit den
Mahlzeiten allerdings durchaus ratsam: So kann das in der Nahrung
enthaltene Fett die Aufnahme bestimmter Blutdrucksenker verbessern.
„Einige Arzneistoffe sind zudem nicht sehr gut magenverträglich und
sollten daher zum Essen eingenommen werden", sagt Töbing.
Die häufig verbreitete Ansicht, klassische Präparate gegen Sodbrennen
sollten unmittelbar nach dem Essen eingenommen werden, ist übrigens
falsch: „Die Nahrungsaufnahme neutralisiert die Säure im Magen
zunächst. Antacida sollten daher erst ein bis drei Stunden nach dem
Essen sowie vor dem Schlafengehen geschluckt werden", sagt Töbing.
Hingegen ist es ratsam, sogenannte Protonenpumpenhemmer eine Stunde vor
der Mahlzeit einzunehmen.
Doch nicht nur der Abstand zum Essen ist wichtig. Für eine optimale
Wirkung und Verträglichkeit muss die Einnahme auch zur richtigen
Tageszeit erfolgen: „Patienten, die Schilddrüsenhormone oder
Kortisontabletten einnehmen, sollten dies im Idealfall früh am Morgen
tun. Dieser Zeitpunkt entspricht am besten dem natürlichen Rhythmus des
Körpers", sagt Graue. Bestimmte Rheumamedikamente sind hingegen abends
besser verträglich. „Insbesondere ältere Patienten, die viele
verschiedene Arzneimittel anwenden, können schnell den Überblick
verlieren, wann welches Präparat einzunehmen ist. In der Apotheke gibt
es deshalb Dosierhilfen, mit denen die Angehörigen oder der
Pflegedienst die Medikamente für die unterschiedlichen Tageszeiten
vorbereiten können", sagt Graue.
Ansprechpartner: Dr. Reinhard Hanpft, Tel. 040 - 44 80 48-30
Hinweise an die Redaktion: Die Apothekerkammer Hamburg ist die
Berufsorganisation aller Apotheker in der Freien und Hansestadt
Hamburg. Der Hamburger Apothekerverein e.V. ist der Verband der
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Kontakt
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