Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
Berlin - Bislang
hatte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) nur der Pharmaindustrie
mit Einschnitten gedroht. Jetzt will das Handelsblatt ausMinisteriumskreisen erfahren haben, dass auch Großhandel und Apotheken
in das Sparpaket einbezogen werden sollen. Dem Bericht zufolge, soll
die Marge der Großhändler um 400 Millionen Euro gekürzt werden, damit
diese den Apotheken weniger Rabatte zahlen. Das Geld soll den
Krankenkassen zufließen.
Für die Großhändler soll das Konzept kostenneutral sein, berichtet das
Handelsblatt unter Berufung auf eine Arbeitsvorlage. Demnach wird der
Großhandelszuschlag auf eine Pauschale von 70 Cent mit einem
einheitlichen Aufschlag von 1,5 Prozent umgestellt. Für die Rabatte an
Apotheken bliebe dann noch eine Spanne von 200 Millionen Euro.
Das BMG relativierte den Bericht auf Nachfrage: „Hierbei handelt es
sich um Überlegungen, die bislang auf der Arbeitsebene diskutiert
werden. Ob und in welchem Umfang solche Maßnahmen umgesetzt werden, ist
noch offen", sagte ein Ministeriumssprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC.
Erst wenn die Leitungsebene des Ministeriums von den Vorschlägen der
federführenden Referate überzeugt ist, könnte die Großhandelspauschale
Teil des angekündigten Sparpakets werden. Anschließend stellt
Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) den
Regierungsfraktionen sein Paket vor, erst danach werden Eckpunkte
konkretisiert. Der Referentenentwurf wird dann vom BMG erarbeitet und
in den Bundestag eingebracht.
Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Schließlich war die
Umstellung der Großhandelsmarge auf einen Fixzuschlag schon im Zuge der
15. AMG-Novelle geplant. Allerdings hatte die Union dem Vernehmen nach
einen bis ins Letzte ausgearbeiteten und mit allen Berichterstattern
der damaligen Regierungsfraktionen abgestimmten Referentenentwurf am
Ende der Verhandlungen versenkt.
Alexander Müller, Montag, 15. März 2010, 09:14 Uhr
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