Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
Berlin - Der neue Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, wirft der schwarz-gelben Koalition nach einem Bericht der Financial Times Deutschland Klientelpolitik zugunsten der Apotheker vor. „Ärgerlich finde ich, dass die neue Regierung die Pick-up-Stellen für Medikamente verbieten will", sagte Mundt dem Blatt. „Hier werden die Apotheker unnötig geschützt - zum Schaden der Verbraucher."
Kein Schutz für Apotheker: Der neue Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, bricht eine Lanze für Pick-up-Stellen. Foto: Bundeskartellamt
Laut Mundt gibt es keine Rechtfertigung für das Vorhaben: „Im Ausland
gibt es diese Restriktionen nicht, und es funktioniert gut." Welche
internationalen Erfahrungen mit Pick-up-Formaten Mundt dabei ins Auge
gefasst hat, war auf Nachfrage bislang nicht zu erfahren. Der
49-jährige Jurist hatte beim Kartellamt vor seiner Beförderung das
Referat „Internationale Wettbewerbsfragen" geleitet, außerdem war er
als Beisitzer in der 4. Beschlussabteilung für kartengestützte
Zahlungssysteme zuständig.
Mundt war 2000 von der FDP-Bundestagsfraktion zum Kartellamt
gewechselt. Als Fachreferent hatte er für die Liberalen die Bereiche
Arbeits- und Sozialrecht betreut. In seiner jetzigen Funktion hat Mundt
direkt mit den Apotheken zu tun: Vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf
wird über die Bußgeldverfahren gegen die ABDA, drei
Landesapothekerverbände sowie Einzelpersonen gestritten. Die Verfahren
hat Mundt von seinem Vorgänger Dr. Bernhard Heitzer geerbt.
Der hatte sich im Sommer 2008 ebenfalls öffentlich zum Apothekenmarkt
geäußert und den Apothekern vorgeworfen, aus Eigeninteresse gegen
alternative Vertriebskanäle Sturm zu laufen: „Wir sind der Auffassung,
dass die Argumente der Apotheken - Arzneimittelsicherheit und Schutz
der Patienten - nur vorgeschoben sind und wohl eher dem Schutz des
eigenen Geschäftes dienen."
apotheke adhoc, Montag, 15. Februar 2010, 13:13 Uhr
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