Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
RWI UND SPRINGER MEDIZIN STELLEN NEUEN „INDEX FÜR DIE GESUNDHEITSWIRTSCHAFT" VOR
Berlin/Essen/Neu-Isenburg - Die
Akteure der Gesundheitsbranche erwarten eine deutlich steigende
Nachfrage nach den Gütern und Dienstleistungen im Gesundheitsbereich.
Gleichzeitig rechnen sie jedoch mit einer sich verschlechternden
Ertragslage. Das sind zentrale Ergebnisse des jetzt erstmals erhobenen
und heute in Berlin vorgestellten „Index für die Gesundheitswirtschaft".
Der neue Index, der die aktuelle und zukünftige Ertragssituation,
Nachfrage- und Preis- bzw. Honorarentwicklung aller Akteure der
Gesundheitsbranche erfasst, wird gemeinsam vom Rheinisch-Westfälischen
Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen und dem Verlag Springer
Medizin erhoben und veröffentlicht. Für den ersten Index wurden vom RWI
in der zweiten April-Hälfte 2010 insgesamt 635 Unternehmen der
Gesundheitswirtschaft sowie Ärzte, Zahnärzte und Apotheker befragt.
Erträge: Verluste werden deutlich ansteigen
Die Auswertungen der ersten Index-Erhebung im April 2010 zeigen, dass
zwar derzeit noch fast die Hälfte aller Befragten eine positive
Ertragslage verzeichnet. Für die nähere Zukunft rechnen jedoch weniger
als 40 Prozent der Akteure mit positiven Erträgen. Die Ergebnisse im
Einzelnen:
- Aktuell verzeichnen gut 47 Prozent der Akteure der
Gesundheitswirtschaft einen geringen (38,6%) oder hohen Überschuss
(8,5%)
- 30,1 Prozent melden dagegen einen leichten (18,1%) oder hohen Verlust
(12,0%)
- Die Zukunftserwartungen sind allerdings deutlich schlechter: Nur noch
38,8 Prozent erwarten einen Überschuss (geringer Überschuss 32,8%, hoher
Überschuss 6,0%)
- 34,3 Prozent erwarten dagegen einen geringen (24,4%) oder hohen
Verlust (9,9%)
- Ein ausgeglichenes Ergebnis melden aktuell 22,5 Prozent der Befragten;
für die Zukunft erwarten es dagegen 26,5%.
Bei der Einschätzung der Ertragslage zeigen sich auch deutliche
Unterschiede innerhalb der Branche: Während die freiberuflich tätigen
Ärzte, Zahnärzte und Apotheker aktuell zu 46,4 Prozent eine gute bis
sehr gute Ertragslage nennen, liegt diese Zahl bei den Unternehmen der
Gesundheitswirtschaft mit 61,7 Prozent deutlich höher. Noch krasser
fällt der Unterschied bei den Angaben für die zukünftige
Ertragssituation aus: Hier nennen nur noch 37,8 Prozent der Freiberufler
geringe oder hohe Überschüsse, während diese Zahl bei den Unternehmen
der Branche mit 55,9 Prozent zwar niedriger als derzeit, aber immer noch
deutlich höher als bei den Freiberuflern ausfällt. Der in beiden
Teilgruppen festzustellende klare Rückgang der Ertragserwartungen
spiegelt wahrscheinlich bereits die aktuelle Diskussion um
neueKostendämpfungsmaßnahmen wider, die für den Bereich der
Arzneimittelversorgung ja bereits konkrete Formen angenommen haben.
Nachfrage steigt deutlich an
Für die Nachfrage-Entwicklung der Gesundheitsbranche zeichnet der neue
Index ein konträres Bild gegenüber der aktuellen und erwarteten
Ertragslage: Die befragten Akteure der Gesundheitswirtschaft stellen
aktuell zu 51,2 Prozent eine steigende Nachfrage fest. Für die Zukunft
rechnen sogar 54,6 Prozent der Befragten mit einer zunehmenden
Nachfrage, darunter 15,4 Prozent sogar mit einem starken Anstieg. Mit
einer sinkenden Nachfrage rechnen dagegen nur 11,7 Prozent der
Befragten. Rund ein Drittel rechnet aktuell und zukünftig jeweils mit
einer gleichbleibenden Nachfrage nach den Gütern und Dienstleistungen
der Gesundheitswirtschaft.
Die Entwicklung bei den Preisen und Honoraren ist zum Teil
widersprüchlich: Für Preise oder Honorare nennt die Mehrzahl der
Befragten aktuell zwar einen Anstieg: 43,1 Prozent geben derzeit einen
leichten Preis- oder Honoraranstieg an, während 10,2 Prozent sogar einen
starken Anstieg nennen. Das ändert sich auch bei den
Zukunftseinschätzungen nicht grundlegend: Dafür nennen nämlich sogar
44,9 Prozent einen leichten, aber nur 8,2 Prozent einen starken Anstieg.
Doch es gibt auch Verlierer: 21,1 Prozent geben aktuell sinkende Preise
an, und für die Zukunft liegt diese Zahl mit 24,0 Prozent noch ein
Stück höher.
(Weitere Daten in angehängter Tabelle)
Das RWI ist eine unabhängige und gemeinnützige Einrichtung der
wissenschaftlichen Forschung. Das Institut ist eines der führenden
Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland und finanziert sich aus
Aufträgen und Zuschüssen öffentlicher Einrichtungen, Mitgliedsbeiträgen
und Drittmitteln. Es ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Deutscher
wirtschaftswissenschaftlicher Forschungsinstitute (ARGE) und der
Leibniz-Gemeinschaft. Es beschäftigt gegenwärtig 106 Mitarbeiter,
darunter 68 Wissenschaftler. Zu den Forschungsthemen des Instituts
zählen die Analyse arbeitsmarkt-, gesundheits- und
bevölkerungsökonomischer Fragestellungen sowie die Analyse und Prognose
konjunktureller Entwicklungen im In- und Ausland, die Entwicklung der
öffentlichen Finanzen, umweltökonomische und energiepolitische Fragen
sowie die Untersuchung kleiner und mittelständischer Unternehmen.
Springer Medizin ist führender Anbieter von Fachinformationen im
Gesundheitswesen in Deutschland. Die Produktpalette umfasst
Zeitschriften, Zeitungen, Bücher und eine Vielzahl von Online-Angeboten
für alle Arztgruppen, Pharmazeuten, Heilberufe und medizinisch
interessierte Laien. Wichtige Qualitätsmerkmale aller Verlagsprodukte
sind hohe wissen-schaftliche Qualität, Fort- und Weiterbildung auf dem
neuesten Stand der medizinischen Forschung, sowie exzellente Vernetzung
zu wissenschaftlichen Fachgesellschaften, Berufsverbänden, medizinischen
Stiftungen, Herausgebern und Fachautoren. Springer Medizin ist Teil von
Springer Science+Business Media.
Datenauswertung April 2010, Index
Kontakt
Frei zur pressemäßigen Auswertung
Rückfragen an:
Dr. Boris Augurzky | RWI I Kompetenzbereichsleiter Gesundheit | Tel.
0201-8149 203 | Email augurzky@rwi-essen.de
Wolfgang van den Bergh | Director News and Politics | Springer Medizin |
Tel. 06102-506 201 | Email vdb@springer.com
Dr. Uwe K. Preusker | Chefredakteur „Index für die
Gesundheitswirtschaft" | Tel. 06102 506-201 oder 506-213 | Email
gesundheitswirtschaft@springer.com
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