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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Die deutsche Apothekenlandschaft steht vor weitreichenden Veränderungen und Herausforderungen, die die Branche in vielerlei Hinsicht prägen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbachs Reformvorhaben zur langfristigen Stabilisierung der Apotheken bleibt ein Thema der Unsicherheit, während neue Initiativen in Berlin Hoffnung wecken, wie die Wiedereröffnung der Gorki-Apotheke nach einer Insolvenz zeigt. Auch international bewegen sich Fachkräfte: Zwei spanische PTA-Schwestern fanden in Deutschland die Chance, ihren Traumberuf unter besseren Bedingungen auszuüben. Gleichzeitig rückt die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in den Fokus, etwa durch ein „SmartCar“, das Vitalparameter der Fahrenden überwachen soll. Zudem müssen Apotheker beim Thema Nahrungsergänzungsmittel auf wissenschaftlich fundierte Beratung achten – etwa bei Vitamin C, dessen vermeintliche Schutzwirkung gegen Erkältungen oft überschätzt wird. Für Apothekenbetreiber sind rechtliche Aspekte wie die Haftpflichtregulierung nach Verkehrsunfällen besonders relevant, um finanzielle Risiken zu minimieren. Auch die Pflegeversicherung bringt neue Belastungen, da ab 2025 eine Beitragserhöhung geplant ist, um finanzielle Lücken der Pflegekassen zu schließen. Schließlich zeigt das Thema Berufsunfähigkeit, wie wichtig es ist, den Versicherungsanspruch im Ernstfall korrekt geltend zu machen. Von Reformen über gesundheitliche Prävention bis hin zu rechtlichen und finanziellen Fragen – Apothekenbetreiber und Mitarbeiter müssen sich stetig anpassen und auf aktuelle Entwicklungen vorbereitet sein.
Glosse: Ehrung des Ignoranten
Ein seltenes Ereignis in der Geschichte der Apothekerschaft: Die ABDA ehrt den amtierenden Gesundheitsminister Dr. Karl Lauterbach mit einer Medaille, die sinnbildlich für alles steht, was er nicht geleistet hat – oder zumindest so, wie es die Apotheker wahrnehmen. Der Titel „Held des Nichtstuns“ schmückt nun seine Sammlung und ist in der Apothekerschaft das Gesprächsthema Nummer eins.
Die Gründe für diese satirische Ehrung sind vielfältig: Karl Lauterbach hat als Gesundheitsminister in den vergangenen Monaten mehrfach deutlich gemacht, dass die Belange der Apotheker in seinen politischen Überlegungen eher am Rande vorkommen. Der Höhepunkt dieser Ignoranz ist der mehrfach angekündigte, aber nie ins Kabinett eingebrachte Reformvorschlag, der die wirtschaftliche Lage der Apotheken in Deutschland verbessern sollte. Nach vielen Anläufen und vergeblichen Hoffnungen aus der Apothekerschaft blieb das Reformprojekt im Ministerium – und wurde schließlich von der politischen Agenda gestrichen.
Die ABDA reagierte darauf nicht nur mit Enttäuschung, sondern auch mit einem gewissen Galgenhumor. Ein Preis für das Nichtstun, eine „Auszeichnung“ für das kontinuierliche Fernbleiben von Dialog und Lösungssuche – das ist die bittere Botschaft dieser Medaille. Der satirische Unterton bleibt unverkennbar: Lauterbach habe sich das „Leistungszeichen“ für sein systematisches Ignorieren der Apothekenbranche redlich verdient. Die Verleihung des Titels „Held des Nichtstuns“ sei ein ironisches Dankeschön für die konsequente Reformabstinenz des Ministers.
Ein Blick zurück zeigt, dass die Apothekerschaft ihre Reformvorschläge mehrfach in Gesprächen und Positionspapieren dargelegt hat. Overwiening, Präsidentin der ABDA, erinnert sich noch gut an das Jahr 2022, als es der Apothekerschaft mit viel Mühe gelang, ein Gespräch zum Thema Lieferengpässe zu organisieren. Dieses Treffen fand nach hartnäckigem Insistieren und mehrfachen Terminverschiebungen schließlich unter großem Zeitdruck statt. Viel erhofft hatte man sich nicht, doch die Reaktion Lauterbachs überraschte dann doch: Er wies den Gesprächsbedarf zurück und vertagte die Entscheidung erneut.
Dieses Verhalten wiederholte sich, als die ABDA ein umfassendes Positionspapier präsentierte. Die zentrale Forderung: eine Pauschale von 12 Euro pro Abgabe plus weitere Punkte zur Entlastung der Apotheken. Doch auch darauf reagierte der Gesundheitsminister nicht. Die Stimmung erreichte einen Tiefpunkt, als Lauterbach den protestierenden Apothekern im Juni lediglich aus einem Fenster seines Büros winkte, während die Hoffnung auf konstruktiven Austausch und Unterstützung vergebens blieb.
In der Laudatio erinnerte Overwiening an die endlosen Versuche, ernst genommen zu werden. Sie schilderte die wiederholten, oft erfolglosen Bemühungen der ABDA, mit Lauterbachs Ministerium in Kontakt zu treten. Das ironische Sinnbild dieser Bemühungen ist die Medaille „Held des Nichtstuns“ – eine Würdigung für das beharrliche Ignorieren der Apothekenbranche und ihrer Herausforderungen. „Der Minister hat nicht nur fernbleibend überzeugt, sondern auch im Vermeiden von Entscheidungen Maßstäbe gesetzt,“ hieß es.
Karl Lauterbach selbst nahm diese „Ehrung“ mit scheinbarer Gelassenheit entgegen und witzelte, dass eine Apothekenreform nicht notwendigerweise Geschichte sein müsse. Doch das Apothekenvolk ist skeptisch, und die Zeit wird zeigen, ob der „Held des Nichtstuns“ die Botschaft der ironischen Ehrung tatsächlich verstanden hat.
Mit dieser Medaille sendet die Apothekerschaft eine klare Botschaft an die Politik: Reformverzicht wird nicht mehr stillschweigend hingenommen – auch wenn das als „Ehrung“ daherkommt.
Apothekenreform: Aufbruch oder Abbruch? – Die Zukunft der Apotheken unter Lauterbachs Kurs
Die anhaltende Unsicherheit rund um die Apothekenreform sorgt in der Branche für angespannte Stille und wachsende Sorge. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich in den vergangenen Monaten öffentlich für eine Reform ausgesprochen, die die flächendeckende Versorgung und wirtschaftliche Stabilität der Apotheken langfristig sichern soll. Doch die konkrete Umsetzung lässt auf sich warten, und die Gerüchte um eine mögliche Verschiebung oder gar Streichung des Reformvorhabens werfen in der Branche Fragen auf: Kommt die Reform tatsächlich – oder ist der angekündigte Wandel bloß ein leeres Versprechen?
Für Apothekenbetreiber geht es mittlerweile um weit mehr als politische Ankündigungen. Die wirtschaftliche Lage ist vielerorts angespannt: steigende Kosten, stagnierende Vergütungen und der zunehmende Wettbewerbsdruck durch Online-Apotheken lassen zahlreiche traditionelle Betriebe um ihre Existenz fürchten. Lauterbach hat mehrfach betont, dass eine Modernisierung dringend erforderlich sei, um die Apothekenlandschaft an die digitalen und ökonomischen Realitäten anzupassen. Doch immer wieder führen bürokratische Hürden und Meinungsverschiedenheiten zwischen Politik und Interessenverbänden zu Verzögerungen. Die Erwartungshaltung seitens der Apothekenbetreiber wächst – und mit ihr auch der Druck auf die politischen Entscheidungsträger, endlich einen klaren Kurs einzuschlagen.
Neben den wirtschaftlichen Fragen steht auch die Rolle der Apotheken als unverzichtbare Stützen des Gesundheitssystems zur Debatte. Im Zuge der Diskussion um die Reform wird zunehmend die Frage aufgeworfen, wie Apotheken im digitalen Zeitalter ihre Relevanz behaupten können. Lauterbachs Vorschläge reichen von stärkeren digitalen Angeboten wie E-Rezepten bis hin zu erweiterten Beratungsleistungen, die über den klassischen Verkauf von Medikamenten hinausgehen. Gleichzeitig warnen Apothekenvertreter, dass diese Maßnahmen nur dann fruchten können, wenn sie von einer ausreichenden finanziellen Basis getragen werden.
Für die Apotheken bedeutet diese Unsicherheit, dass sie sich auf sämtliche Szenarien vorbereiten müssen. Investitionen in digitale Infrastruktur und neue Beratungsformate sind kostenintensiv und in der aktuellen Situation riskant. Der Spagat zwischen Zukunftsfähigkeit und finanzieller Stabilität wird für viele zur Herausforderung. Die Betreiber sind gezwungen, einerseits flexibel auf politische Entscheidungen zu reagieren und andererseits die eigenen strategischen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.
Karl Lauterbachs Reformpläne waren für viele Apotheken ein Hoffnungszeichen – die Aussicht auf einen modernen, zukunftssicheren Apothekenbetrieb, der auch in Zeiten von Online-Handel und Gesundheits-Apps seine Daseinsberechtigung behält. Doch je länger die Reform auf sich warten lässt, desto größer wird die Unruhe unter den Betreibern. Lauterbach steht am Scheideweg: Schafft er den versprochenen Aufbruch, der den Apotheken das Überleben sichert und sie fit für die Zukunft macht? Oder bleibt am Ende nur eine lange Liste an Verheißungen, während die traditionellen Apotheken weiter um ihre Existenz kämpfen?
Der Gesundheitsminister wird an Taten gemessen werden müssen – und die Zeit drängt.
Neuanfang nach Insolvenz: Berliner Apotheke auf dem Weg zurück zur alten Stärke
Nach einer Phase der Unsicherheit und wirtschaftlichen Herausforderungen gibt es für die Gorki-Apotheke in Berlin neue Perspektiven. Der langjährige Inhaber Michael Steffen musste das Unternehmen aufgrund finanzieller Engpässe schließen. Nun hat Tarik El-Dessouki, ein erfahrener Apotheker und Inhaber der Bong-Apotheke, den Standort erworben. Die Übernahme einer insolventen Apotheke birgt Risiken, doch El-Dessouki sieht dies als Gelegenheit, die Apotheke wieder zu einem wichtigen Gesundheitsdienstleister in der Region aufzubauen. In den kommenden Wochen plant er die Wiedereröffnung der Gorki-Apotheke als neue Filiale und hofft, den traditionsreichen Standort mit modernen Ansätzen und innovativen Services zu stärken.
Für Apothekenbetreiber, die in ein bestehendes Geschäft investieren, stehen oft umfangreiche organisatorische und rechtliche Aufgaben an. El-Dessouki muss sicherstellen, dass bestehende Lieferverträge überprüft und möglicherweise neu verhandelt werden, ebenso wie die Lagerbestände und das Personalmanagement. Hinzu kommt die Herausforderung, das Vertrauen der bisherigen Kundschaft zurückzugewinnen. In Zeiten, in denen immer mehr Kunden auf Versandapotheken umsteigen und der Wettbewerb um Standorte in Innenstädten schärfer wird, ist dies keine leichte Aufgabe.
Besonders in Berlin, wo eine hohe Apothekendichte herrscht und gleichzeitig der Onlinehandel zunehmend Marktanteile gewinnt, sind Kundenbindung und die Schaffung eines differenzierten Serviceangebots essenziell. El-Dessouki plant, neben einem modernisierten Sortiment auch Beratungs- und Gesundheitsservices auszubauen, um die Gorki-Apotheke als Anlaufstelle für persönliche Betreuung und hochwertige Gesundheitsdienstleistungen zu etablieren. Dabei könnten Digitalisierungsmaßnahmen wie ein schnellerer Abholservice und die Möglichkeit zur Vorbestellung von Medikamenten über eine App eine Rolle spielen, um den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden.
Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die finanzielle Strukturierung. El-Dessouki, der die Bong-Apotheke erfolgreich betreibt, bringt die nötige Erfahrung und Kapitalstärke mit, um den Sanierungsprozess zu finanzieren. Doch die Übernahme eines insolventen Standorts kann ein gewisses finanzielles Risiko bedeuten, insbesondere wenn Investitionen in die Modernisierung und den laufenden Betrieb notwendig sind, bevor sich eine stabile Umsatzbasis etabliert. Es bleibt abzuwarten, ob der Neustart gelingt und die Gorki-Apotheke sich als tragfähige Filiale entwickelt.
Die Übernahme einer insolventen Apotheke ist ein Schritt, der Mut, Unternehmergeist und eine solide Planung erfordert. Die Entscheidung von Tarik El-Dessouki, den Standort der Gorki-Apotheke zu übernehmen, zeigt nicht nur seinen Optimismus, sondern auch seine Überzeugung, dass traditionelle Apotheken auch in einem herausfordernden Marktumfeld bestehen können. Der Apothekenmarkt in Deutschland hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert: Der Wettbewerbsdruck durch große Ketten, steigende Betriebskosten und die zunehmende Bedeutung des Onlinehandels haben viele kleine und mittlere Apotheken in Bedrängnis gebracht.
Für Apotheker wie El-Dessouki sind Flexibilität und Innovationskraft entscheidend, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Ein gut geplanter Neustart, der auf hochwertige Beratung und Services setzt, kann hier den entscheidenden Unterschied machen. Viele Kunden schätzen den persönlichen Kontakt und die individuelle Beratung, die nur eine stationäre Apotheke bieten kann – besonders in Fragen der Medikation und bei speziellen Bedürfnissen, die eine Online-Apotheke nur bedingt abdecken kann. El-Dessouki scheint diesen Wert zu erkennen und will daher auch die Beratungskompetenz und Gesundheitsangebote in der Gorki-Apotheke weiter ausbauen.
Wichtige Erfolgsfaktoren sind eine gezielte Kundenansprache, das Angebot an digitalen Services wie Vorbestelloptionen und eine Verbesserung der internen Prozesse. Auch eine enge Anbindung an die lokale Gemeinschaft kann die Attraktivität der Apotheke erhöhen. Kooperationen mit Arztpraxen in der Umgebung, Veranstaltungen zur Gesundheitsprävention oder die Integration spezieller Beratungstage können helfen, die Gorki-Apotheke als Gesundheitszentrum zu etablieren. Langfristig wird El-Dessouki zudem prüfen müssen, welche weiteren Modernisierungsmaßnahmen, wie etwa ein zeitgemäßes Bestands- und Personalmanagementsystem, sinnvoll sind, um den Standort dauerhaft rentabel zu führen.
Die Herausforderung, eine insolvente Apotheke in einen stabilen Betrieb umzuwandeln, bleibt nicht zu unterschätzen. Sie kann jedoch, wenn richtig angegangen, nicht nur für den Unternehmer selbst, sondern auch für die lokale Bevölkerung von Vorteil sein. Ein erfolgreicher Neuanfang kann ein wichtiges Signal für die Apothekerschaft sein: dass es auch in schwierigen Zeiten und angesichts eines sich wandelnden Marktes möglich ist, durch Innovation, Serviceorientierung und unternehmerische Weitsicht erfolgreich zu sein.
Von Spanien nach Deutschland: Zwei PTA-Schwestern und ihr Weg zum Traumberuf in der Apotheke
Elen und Sona sind Schwestern, die ihre Begeisterung für den Beruf der Pharmazeutisch-technischen Assistentin (PTA) teilen. In ihrer Heimat Spanien absolvierten sie ihre Ausbildung und waren entschlossen, in diesem Beruf zu arbeiten. Doch die Bedingungen in Spanien, insbesondere in Bezug auf Gehalt und Karriereaussichten, erschwerten die berufliche Verwirklichung. So fassten sie den Entschluss, in Deutschland eine berufliche Zukunft aufzubauen, wo die Nachfrage nach qualifizierten PTAs erheblich höher ist.
Ihr Weg nach Deutschland war jedoch nicht ohne Herausforderungen. Das deutsche Gesundheitswesen legt strenge Maßstäbe an die Anerkennung ausländischer Abschlüsse. Für viele internationale Fachkräfte kann dieser Prozess langwierig und teuer sein. Elen und Sona jedoch hatten das Glück, Unterstützung von der PTA-Schule Trier zu erhalten. Diese spezialisierte Einrichtung setzte sich für eine rasche und problemlose Anerkennung ihrer Qualifikationen ein und bereitete die beiden gezielt auf die Anforderungen des deutschen Arbeitsmarktes vor. Durch intensive Kurse, kulturelle Einführungen und die Unterstützung bei der bürokratischen Anerkennung wurden Elen und Sona optimal auf ihre Tätigkeit in Deutschland vorbereitet.
Seit dem Sommer arbeiten die beiden Schwestern nun in einer Apotheke in Deutschland – Seite an Seite, wie sie es sich erträumt hatten. Die Apotheke, die sie aufgenommen hat, konnte dringend benötigte Unterstützung im Team gewinnen und profitiert zugleich von der internationalen Perspektive, die die beiden PTAs einbringen. Elen und Sona berichten, dass die deutsche Arbeitsweise und die Struktur des Apothekenwesens in einigen Punkten stark von den spanischen Gewohnheiten abweichen. Dies sorgt nicht nur für eine bereichernde Vielfalt im Team, sondern bringt auch neue Anregungen für die täglichen Abläufe.
Ihr erfolgreicher Start ist zugleich ein Beispiel für die Vorteile der Anwerbung internationaler Fachkräfte im Gesundheitswesen. In einem Bereich, der von Fachkräftemangel betroffen ist, ist es von zentraler Bedeutung, qualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen – unabhängig davon, woher sie kommen. Elen und Sona stehen symbolisch für das Potenzial, das in internationalen Fachkräften liegt, wenn die notwendigen Unterstützungsmaßnahmen vorhanden sind.
Der Weg, den Elen und Sona beschritten haben, zeigt auf beeindruckende Weise, wie das deutsche Gesundheitssystem von internationaler Kompetenz profitieren kann. Doch die Geschichte dieser beiden Schwestern ist nicht nur eine individuelle Erfolgsgeschichte, sondern zugleich eine Mahnung, wie groß der Bedarf an qualifizierten Kräften im Gesundheitssektor ist – und wie hinderlich die Bürokratie dabei oft sein kann. Der Fachkräftemangel in Apotheken und anderen medizinischen Einrichtungen ist mittlerweile ein strukturelles Problem, das die medizinische Versorgung langfristig gefährden könnte.
Die Entscheidung, qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen und ihnen den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt zu erleichtern, ist daher nicht nur eine Lösung für aktuelle Engpässe. Sie schafft eine Perspektive für zukünftige Herausforderungen im Gesundheitswesen. Das Beispiel der PTA-Schule Trier verdeutlicht, wie durch gezielte Unterstützung und Begleitung bei der Anerkennung von Abschlüssen Hürden überwunden und Chancen geschaffen werden können.
Allerdings sind nicht alle Fachkräfte so gut aufgestellt wie Elen und Sona, die auf professionelle Unterstützung zurückgreifen konnten. Viele scheitern an den strikten und langwierigen Anerkennungsprozessen, die den Zugang zu ihrem Traumberuf in Deutschland erschweren. Hier ist die Politik gefordert, klare Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine raschere und weniger bürokratische Integration ermöglichen. Denn nur wenn die Strukturen für eine unkomplizierte Anerkennung existieren, können internationale Fachkräfte ihre Kompetenzen vollständig einbringen.
Das Beispiel von Elen und Sona macht Mut und zeigt, was möglich ist, wenn die Voraussetzungen stimmen. Doch es sollte zugleich als Anstoß verstanden werden, die bürokratischen Prozesse weiter zu modernisieren und die Wertschätzung für internationale Fachkräfte im Gesundheitswesen zu stärken. Denn die Zukunftsfähigkeit des Gesundheitswesens hängt maßgeblich davon ab, ob es gelingt, qualifizierte Fachkräfte zu halten und zu integrieren – unabhängig von ihrem Herkunftsland.
Gesundheitsüberwachung am Steuer: Das SmartCar als Präventionsinstrument gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland mit jährlich rund 348.000 Todesfällen die häufigste Todesursache und fordern mehr als jede andere Erkrankung zu einem Umdenken in der Prävention auf. Ein interdisziplinäres Forschungsteam der Technischen Universität Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover arbeitet nun daran, alltägliche Tätigkeiten wie das Autofahren zur Gesundheitsüberwachung zu nutzen. Ihr ambitioniertes Projekt, das sogenannte „SmartCar,“ soll künftig den Innenraum eines Fahrzeugs zu einem mobilen Diagnosegerät machen, das während der Fahrt kontinuierlich Vitalparameter der Fahrenden überwacht und speichert.
Die Wissenschaftler des Peter L. Reichertz Instituts für Medizinische Informatik (PLRI) der TU Braunschweig und der MHH sehen in der durchschnittlichen Fahrtdauer von etwa 43 Minuten pro Tag eine ungenutzte Möglichkeit zur Früherkennung. Der Fokus liegt auf einer dauerhaften Überwachung von Gesundheitsdaten, ohne dabei das Fahrverhalten zu beeinflussen. Das SmartCar ist daher mit hochsensiblen Sensoren ausgestattet: Sensoren im Lenkrad messen über die Hände der Fahrenden ein Elektrokardiogramm (EKG) sowie die Herz- und Atemfrequenz. Auch im Sicherheitsgurt sind Sensoren integriert, die Herztöne erfassen, während eine Kamera die Herz- und Atemfrequenz anhand von Gesichtsanalyse kontrolliert. Ein zusätzlicher Temperatursensor im Fahrersitz vervollständigt die Messungen. Alle gesammelten Daten werden mithilfe neuronaler Netze in einem individuellen Gesundheitsprofil gespeichert und auf langfristige Veränderungen hin analysiert.
Das Forschungsteam plant, die Vitalwerte am Ende des Tages gebündelt per E-Mail auszuwerten und so auf mögliche Abweichungen hinzuweisen, die ärztliche Abklärung erfordern könnten. „Uns geht es um präventive Wirkung – tendenzielle Veränderungen frühzeitig erkennen und das Risiko schwerer Erkrankungen minimieren,“ so Institutsleiter Prof. Dr. Olaf Deserno. Das SmartCar soll erstmals auf der Fachmesse „Medica“ in Düsseldorf vorgestellt werden, um das Potenzial der Technologie zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in einem alltäglichen Kontext zu demonstrieren.
Das Team um Prof. Deserno hebt die Möglichkeiten hervor, die solche integrierten Überwachungssysteme für eine künftige Gesundheitsvorsorge bieten könnten. Durch regelmäßige Fahrten zur Arbeit oder andere tägliche Wege entstehen Muster, die es ermöglichen, Gesundheitstrends genauer zu erfassen und potenziell kritische Entwicklungen wie Vorhofflimmern oder Herzrhythmusstörungen frühzeitig zu diagnostizieren. Langfristig könnte das SmartCar helfen, das Risiko schwerwiegender Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken und Fahrzeuge zu einem wichtigen Bestandteil der präventiven Gesundheitsförderung zu machen.
Das Konzept des SmartCars eröffnet neue Wege in der Gesundheitsvorsorge. Die Integration von Vitalüberwachung in den alltäglichen Lebensbereich könnte dazu beitragen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und so eine bessere Prävention zu ermöglichen. Der Nutzen ist klar: Mit kontinuierlicher Überwachung und frühzeitiger Diagnose ließe sich die Todesursache Nummer eins in Deutschland wirkungsvoll bekämpfen. Kritisch bleibt jedoch die Frage des Datenschutzes und der psychologischen Auswirkung einer ständigen Überwachung – selbst im privaten Raum des Fahrzeugs. Hier braucht es klare Regelungen und umfassende Aufklärung, um eine Balance zwischen gesundheitlicher Vorsorge und individueller Freiheit zu finden. Wenn diese Herausforderung gemeistert wird, könnte das SmartCar zu einem neuen Standard für Prävention werden und damit einen erheblichen Beitrag zur Gesundheitsförderung leisten.
Vitamin-C-Hype: Wie Apotheker bei irreführender Werbung richtig beraten
In der Erkältungszeit stehen Apotheker häufig vor der Aufgabe, Kunden in Bezug auf Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin C fachlich zu beraten. Viele Menschen suchen in Apotheken gezielt nach Präparaten, die angeblich Erkältungen vorbeugen oder deren Verlauf abschwächen können. Die Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) betont jedoch, dass gesundheitsbezogene Werbeaussagen für Vitamin-C-Produkte oft irreführend seien und wissenschaftliche Nachweise für präventive Effekte fehlen. Apotheker sollten daher darauf achten, nur zulässige Aussagen über die positiven Effekte von Vitamin C auf die normale Immunfunktion zu kommunizieren. Aussagen, die Vitamin C als Erkältungsschutz darstellen, sind wissenschaftlich nicht gestützt und können rechtliche Folgen nach sich ziehen.
Vitamin C erfüllt zwar wichtige Aufgaben im Körper, wie den Zellschutz, die Förderung der Kollagenbildung und die Verbesserung der Eisenaufnahme. Der tägliche Bedarf lässt sich jedoch durch eine gesunde Ernährung ausreichend decken. Schätzungen zufolge ist die Versorgung mit Vitamin C in Deutschland gut, sodass der Tagesbedarf von etwa 100 Milligramm bei ausgewogener Ernährung bereits abgedeckt ist. Ein Hinweis auf diese Tatsachen ist essenziell, da eine übermäßige Aufnahme keinen zusätzlichen Nutzen bringt – überschüssiges Vitamin C wird ausgeschieden. Dies können Apotheker im Gespräch verdeutlichen, um Kunden fundiert und auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse zu informieren.
Neben Vitamin-C-Präparaten gibt es weitere Produkte, die als Immunbooster beworben werden, wie etwa Heißgetränke und Shots mit Pflanzenextrakten, die oft viel Zucker enthalten. Auch hier sollten Apotheker auf eine umfassende Beratung setzen und darauf hinweisen, dass diese Präparate gesundheitlich nicht notwendigerweise wirksam und oft teuer sind. Die VZB rät zur Einnahme von Vitamin- und Mineralstoffpräparaten nur in speziellen Fällen oder nach ärztlicher Absprache. Diese Empfehlung können Apotheker aufgreifen und damit die Bedeutung einer vielseitigen, natürlichen Ernährung hervorheben, die den Körper umfassend mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgt und die Aufnahme in natürlichem Verbund mit anderen Nährstoffen ermöglicht.
Apotheker befinden sich in einer sensiblen Position, wenn es darum geht, Kunden aufzuklären und dabei kommerzielle Interessen abzuwägen. Vitamin-C-Präparate und andere Immunprodukte sind vor allem in der Erkältungssaison nachgefragt, und Kunden vertrauen häufig auf das Fachwissen der Apotheken. Es ist daher wichtig, dass Apotheker nicht nur über die Zulässigkeit gesundheitsbezogener Aussagen informiert sind, sondern auch, dass sie Kunden über den tatsächlichen Nutzen und mögliche Übertreibungen in der Werbung aufklären. Ein professioneller, aber kritischer Umgang mit Werbeaussagen trägt zur Seriosität der Beratung bei und unterstreicht die Rolle der Apotheke als verlässliche Anlaufstelle für evidenzbasierte Gesundheitsberatung. So können Apotheker das Vertrauen in ihre Kompetenz weiter stärken und sich klar von fragwürdigen Werbeversprechen distanzieren, die wissenschaftlich nicht untermauert sind.
Vorschaden-Management und Haftpflichtregulierung: Was Apothekenbetreiber bei Verkehrsunfällen zwingend beachten sollten
Das Oberlandesgericht (OLG) Saarbrücken hat in einem aktuellen Fall eine wichtige Entscheidung zur Regulierung von Verkehrsunfallschäden getroffen, die nicht nur für private Fahrzeughalter, sondern auch für Gewerbetreibende wie Apothekenbetreiber von Bedeutung ist. Im Fokus steht dabei die Pflicht, die gegnerische Haftpflichtversicherung über Vorschäden am Fahrzeug aufzuklären und Reparaturbelege vorzulegen. Wird dies nicht erfüllt, kann die Schadenregulierung erheblich verzögert oder gar abgelehnt werden. Diese Regelung betrifft insbesondere Dienstfahrzeuge, die Apotheken oft für ihre Botendienste und Lieferfahrten nutzen, da sie im laufenden Betrieb eine größere Unfallgefahr und damit auch ein erhöhtes Risiko für wiederholte Schäden aufweisen.
Für Apothekenbetreiber, deren Arbeitsalltag stark von zuverlässiger Mobilität abhängt, kann eine verzögerte Schadenregulierung gravierende betriebliche Auswirkungen haben. Im vorliegenden Fall weigerte sich die gegnerische Versicherung, den aktuellen Unfall zu regulieren, da frühere Schäden nicht ausreichend dokumentiert waren. Das OLG entschied zugunsten der Versicherung und stellte klar, dass Fahrzeughalter verpflichtet sind, vollständige Nachweise über alle Vorschäden und deren Behebung vorzulegen, um Missbrauch und Doppelerstattungen vorzubeugen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Apothekenbetreiber dazu angehalten sind, sämtliche Reparaturrechnungen, auch bei kleineren Schäden, lückenlos zu sammeln und aufzubewahren.
Für die Praxis bedeutet das: Bei einem Unfall mit einem Dienstfahrzeug muss der Apothekenbetreiber nicht nur den neuen Schaden dokumentieren, sondern auch Informationen zu früheren Schäden vorweisen können, wenn diese relevant sind. Besonders heikel wird dies bei Fahrzeugen, die im Apothekenbetrieb besonders hohen Belastungen ausgesetzt sind, beispielsweise durch zahlreiche Stopps und Stadtfahrten, die kleinere Schäden wie Kratzer und Beulen begünstigen. Fehlen die Nachweise, riskiert der Betreiber eine aufwändige und langwierige Schadenprüfung – und damit eine Beeinträchtigung des Geschäftsbetriebs, wenn das Fahrzeug dringend benötigt wird.
Darüber hinaus stellt sich die Frage nach der Verantwortlichkeit der Apothekenbetreiber im Umgang mit solchen Situationen. Ein systematisches Management von Vorschäden und eine sorgfältige Dokumentation aller Wartungs- und Reparaturmaßnahmen sind hier unerlässlich. Die Möglichkeit, den aktuellen Zustand des Fahrzeugs jederzeit nachweisen zu können, ist ein wertvolles Mittel, um im Schadensfall einen schnellen und reibungslosen Ablauf der Regulierung zu ermöglichen.
Für Apothekenbetreiber ist die Rolle von Dienstfahrzeugen weit mehr als ein bloßes Fortbewegungsmittel. Botendienste, Lieferung von Medikamenten an Pflegeheime oder die Belieferung von Kunden, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind – all das sind zentrale Bestandteile des Serviceangebots vieler Apotheken, die ohne zuverlässige Fahrzeuge nicht denkbar wären. In der Praxis bedeutet dies, dass Dienstfahrzeuge regelmäßig im Einsatz sind und einem erhöhten Risiko für kleinere Unfälle oder Schäden unterliegen. Hier setzt das Urteil des OLG Saarbrücken an und macht deutlich, dass Vorschäden nicht nur dokumentiert, sondern auch jederzeit beweisbar sein müssen, um bei neuen Schäden unnötige Verzögerungen zu vermeiden.
Ein unzureichend dokumentierter Vorschaden kann sich als erheblicher Stolperstein in der Schadenregulierung herausstellen und Apothekenbetreiber vor massive Herausforderungen stellen. Eine Schadensregulierung, die sich über Wochen oder gar Monate zieht, kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass ein essenzielles Fahrzeug ausfällt und der Botendienst eingeschränkt oder temporär eingestellt werden muss. Dies hat nicht nur finanzielle Konsequenzen, sondern könnte auch das Vertrauen der Kunden in die Zuverlässigkeit der Apotheke beeinträchtigen. Im Wettbewerb mit Versandapotheken und anderen Wettbewerbern, die keine Lieferprobleme haben, ist ein solcher Vorfall nicht zu unterschätzen.
Apothekenbetreiber sollten daher frühzeitig in ein gutes Schaden- und Wartungsmanagement investieren. Die lückenlose Aufbewahrung aller Werkstattrechnungen und Reparaturprotokolle sollte zur Standardpraxis gehören, um im Ernstfall eine schnelle Abwicklung gewährleisten zu können. Eine digitale Erfassung dieser Dokumente, beispielsweise durch eine App oder eine Cloud-basierte Lösung, könnte eine praktikable Methode sein, um stets einen schnellen Zugriff auf alle relevanten Unterlagen zu haben. Zusätzlich kann die regelmäßige Kontrolle des Fahrzeugzustands und eine präventive Wartung dazu beitragen, das Risiko eines unentdeckten Vorschadens zu minimieren. Auf diese Weise stellen Apothekenbetreiber sicher, dass ihre Fahrzeuge nicht nur im optimalen Zustand bleiben, sondern auch jederzeit einsatzbereit und regulierungsfähig sind.
Abschließend zeigt das Urteil des OLG Saarbrücken, dass im Umgang mit Vorschäden und deren Dokumentation bei Dienstfahrzeugen ein hohes Maß an Sorgfalt geboten ist. Apothekenbetreiber, die auf eine lückenlose Dokumentation setzen, sichern nicht nur ihren Betrieb, sondern beugen auch unnötigen Konflikten mit Haftpflichtversicherungen vor. Die Einhaltung dieser Vorgaben mag auf den ersten Blick mühsam erscheinen, kann jedoch langfristig erhebliche Vorteile bringen und den Betrieb zuverlässig aufrechterhalten.
Beitragserhöhung in der Pflegeversicherung: Entlastung für die Kassen, Mehrbelastung für die Bürger
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat eine weitere Anhebung des Beitragssatzes für die Pflegeversicherung beschlossen, die ab Januar 2025 in Kraft treten soll. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kündigte am Freitag in Berlin an, dass der Beitragssatz um 0,2 Prozentpunkte steigen wird. Der SPD-Politiker begründete die Erhöhung mit der angespannten finanziellen Situation der Pflegekassen, die ohne diese Maßnahme in ernste wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten könnten. Lauterbach legte dem Kabinett bereits die entsprechende Regierungsverordnung vor. Der Bundestag muss dieser Entscheidung nicht zustimmen, jedoch wird die Zustimmung des Bundesrats erforderlich sein.
Die Pflegeversicherung, die bereits in diesem Jahr ein Defizit verzeichnete, rechnet auch 2025 mit roten Zahlen. Bereits im Juli dieses Jahres hatte die Ampel-Koalition eine Reform der Pflegeversicherung beschlossen, die eine erste Beitragserhöhung beinhaltete. Seitdem zahlen kinderlose Versicherte 4 Prozent und Versicherte mit einem Kind 3,4 Prozent. Für Familien mit zwei oder mehr Kindern wurde der Beitragssatz angepasst, um eine finanzielle Entlastung für Mehrkindfamilien zu schaffen.
Die steigenden Ausgaben im Pflegebereich, bedingt durch eine zunehmende Anzahl an Pflegebedürftigen und höhere Kosten für Pflegeleistungen, haben jedoch zu einem erneuten Anpassungsbedarf geführt. Nach Schätzungen des Spitzenverbands der Gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen könnte 2024 ein Defizit von 1,5 Milliarden Euro entstehen, das sich 2025 auf 3,4 Milliarden Euro ausweiten könnte. Die geplante Beitragserhöhung um 0,2 Prozentpunkte soll diesem drohenden finanziellen Engpass entgegenwirken.
Auch die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) steht vor einem Anstieg der Zusatzbeiträge. Wie das BMG mitteilte, soll der durchschnittliche Zusatzbeitrag, der den Krankenkassen als Richtwert dient, im Jahr 2025 auf 2,5 Prozent steigen. Der bisherige Satz liegt bei 1,7 Prozent und spiegelt die anhaltend steigenden Kosten im Gesundheitswesen wider. Die anstehenden Beitragserhöhungen belasten damit die Beitragszahler zusätzlich und lassen den finanziellen Druck für Versicherte weiter steigen.
Die Maßnahmen der Regierung zur Stabilisierung der Pflege- und Krankenversicherungen stoßen in der Öffentlichkeit und bei Interessenvertretern auf gemischte Reaktionen. Die Belastung der Versicherten wird durch die zusätzlichen Kosten weiter steigen, während gleichzeitig die langfristige Stabilität der Sozialsysteme auf dem Prüfstand steht.
Mit der geplanten Beitragserhöhung reagiert das BMG auf eine besorgniserregende Entwicklung in der Pflegeversicherung. Die steigende Zahl pflegebedürftiger Menschen und die höheren Ausgaben, die damit einhergehen, haben die Finanzierung der Pflegeversicherung erheblich belastet. Die Maßnahme ist aus wirtschaftlicher Sicht nachvollziehbar, jedoch bleibt die Frage offen, wie lange Beitragsanpassungen allein ausreichen werden, um die Herausforderungen zu bewältigen.
Die Versicherten, die bereits in diesem Jahr eine Erhöhung hinnehmen mussten, stehen erneut vor einer Mehrbelastung. Besonders betroffen sind Haushalte, die sowohl die gestiegenen Pflegebeiträge als auch die höheren Krankenkassenbeiträge zu tragen haben. Die Solidarität in den Sozialsystemen gerät an ihre Grenzen, wenn immer wieder die Beitragszahler zur Kasse gebeten werden, während strukturelle Reformen ausbleiben.
Die Beitragserhöhungen in der Pflegeversicherung zeigen, dass die derzeitige Finanzierung der Pflege langfristig auf wackeligen Füßen steht. Es wird zunehmend deutlich, dass es einer umfassenden Reform bedarf, um das Sozialsystem für die kommenden Jahre nachhaltig zu gestalten und die Versorgung zu sichern. Bis dahin bleibt der Versichertengemeinschaft jedoch kaum eine andere Wahl, als den finanziellen Druck mitzutragen – eine Last, die für viele zunehmend schwerer zu schultern ist.
Berufsunfähigkeit: Anspruch erfolgreich sichern im Ernstfall
Berufsunfähigkeit kann das Leben von einem Tag auf den anderen verändern. Ein schwerer Unfall, eine chronische Erkrankung oder psychische Belastungen können dazu führen, dass der gewohnte Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann und damit das Einkommen erheblich beeinträchtigt wird. In solchen Fällen soll die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) den Betroffenen finanzielle Sicherheit bieten. Doch der Weg zur Leistung ist oft komplizierter, als viele Versicherte erwarten. Der Antrag auf Berufsunfähigkeitsrente erfordert umfangreiche Dokumentation, rechtliches und medizinisches Verständnis sowie eine präzise Vorgehensweise, um erfolgreich bewilligt zu werden.
Wer berufsunfähig wird, muss zunächst die Bedingungen des Versicherungsvertrags genau kennen. Meistens greifen BU-Versicherungen, wenn die versicherte Person ihren bisherigen Beruf zu mindestens 50 Prozent nicht mehr dauerhaft ausüben kann. Dieser Umstand unterscheidet sich von der allgemeinen Erwerbsunfähigkeit, die die komplette Aufgabe jeglicher Tätigkeit bedeutet. Wichtig ist, dass der Versicherte im bisherigen Tätigkeitsbereich eingeschränkt ist. Diese Unterscheidung ist besonders für Fachkräfte bedeutsam, die in ihrem Beruf körperlichen Anforderungen oder speziellen Qualifikationen gerecht werden müssen. Um den Leistungsanspruch geltend zu machen, ist eine umfassende Sammlung ärztlicher Gutachten und weiterer Nachweise unerlässlich.
Versicherer verlangen, dass die gesundheitlichen Einschränkungen detailliert dokumentiert werden. Diese Dokumentation sollte möglichst vollständig und präzise sein, da unklare oder fehlende Angaben leicht zu einer Ablehnung des Antrags führen können. Ein zentraler Punkt, den Versicherte beachten sollten, ist die sogenannte Nachprüfungsklausel. Diese erlaubt es dem Versicherer, den Gesundheitszustand des Versicherten auch nach der Bewilligung der Leistung regelmäßig zu überprüfen. Stellt der Versicherer dabei fest, dass sich der Gesundheitszustand des Versicherten verbessert hat oder eine berufliche Umschulung infrage kommt, kann die Rente gekürzt oder ganz gestrichen werden. Um die Leistung dauerhaft zu sichern, ist es daher wichtig, eventuelle gesundheitliche Veränderungen genau zu dokumentieren und den Versicherer regelmäßig zu informieren.
Da der Antragsprozess oft komplex ist und ein hohes Maß an Genauigkeit verlangt, entscheiden sich viele Versicherte, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Spezialisierte Anwälte und Versicherungsberater kennen die formalen Anforderungen und die rechtlichen Feinheiten, die ein solcher Antrag mit sich bringt. Sie wissen, wie die Dokumente strukturiert und die Formulierungen präzise gestaltet werden müssen, um möglichen Einwänden des Versicherers vorzubeugen. Insbesondere in Fällen, in denen mehrere gesundheitliche Einschränkungen oder psychische Belastungen vorliegen, ist eine fachliche Begleitung wichtig. Auch wenn der Antrag abgelehnt wird, können diese Experten die Interessen der Versicherten vertreten und die Chancen auf eine erfolgreiche Durchsetzung des Anspruchs verbessern.
Letztendlich zeigt sich, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung eine wertvolle Absicherung sein kann, wenn der Antrag sorgfältig und umfassend vorbereitet wird. Ohne eine lückenlose Dokumentation und ein präzises Vorgehen kann es jedoch passieren, dass der Anspruch abgelehnt oder aufgrund der Nachprüfungsklausel wieder entzogen wird. Es empfiehlt sich daher, den gesamten Prozess professionell zu begleiten, um die bestmöglichen Chancen auf eine Bewilligung zu haben.
Das Antragsverfahren für die Berufsunfähigkeitsversicherung zeigt immer wieder, dass der Weg zur Leistung weitaus komplizierter ist, als es die Versicherungsverträge vermuten lassen. Versicherer setzen auf strenge Nachweispflichten und umfangreiche Prüfungen, was die Versicherten in einer ohnehin belastenden Lage zusätzlich herausfordert. Die Nachprüfungsklausel ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass Versicherer großen Wert auf Absicherung legen, was für die Betroffenen oft zu einer Belastung wird. Der fortlaufende Nachweis des Gesundheitszustands zwingt Versicherte dazu, jede kleinste Veränderung zu dokumentieren, um ihre Leistungen nicht zu gefährden. Dieser zusätzliche Druck belastet viele Menschen, die ohnehin bereits mit gesundheitlichen Problemen kämpfen.
Die bürokratischen Anforderungen und die hohen Hürden führen immer wieder dazu, dass Versicherte trotz Berufsunfähigkeit keine oder nur teilweise Leistungen erhalten. Die Ablehnungsquote bei Erstanträgen ist nicht unerheblich, da kleinere Unklarheiten oder formale Fehler zu Verzögerungen oder Ablehnungen führen können. Gerade für Menschen, die bereits unter gesundheitlichen Einschränkungen leiden, wirkt dies oft wie ein Vertrauensbruch, da sie sich auf die Versicherung als finanzielle Absicherung verlassen hatten.
Hier zeigt sich, wie wichtig professionelle Unterstützung und eine gründliche Vorbereitung sind. Spezialisierte Anwälte und Versicherungsberater helfen nicht nur dabei, die Antragsunterlagen korrekt und vollständig einzureichen, sondern vertreten auch die Interessen der Versicherten gegenüber den Versicherern. Eine weitere Frage bleibt offen: Inwieweit sind die hohen Anforderungen im Antragsverfahren tatsächlich notwendig? Es wäre zu überlegen, ob der Gesetzgeber eingreifen und eine Vereinfachung der Verfahren ermöglichen könnte. Die Berufsunfähigkeitsversicherung sollte Menschen in Notlagen absichern – doch solange die Anforderungen so hoch sind, bleibt diese Absicherung oft auf dem Papier bestehen.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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