• 21.10.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Zwischen digitalen Bedrohungen und wachsender Marktdynamik

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Zwischen digitalen Bedrohungen und wachsender Marktdynamik

 

Wie Cybersecurity, Marktstabilität und innovative Behandlungsoptionen die Branche prägen und Apotheker vor neue Herausforderungen stellen

Die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen, einschließlich der Apotheken, bringt zahlreiche Vorteile, aber auch neue Herausforderungen, insbesondere durch steigende Cyberbedrohungen. In diesem Kontext ist es für Apotheker unerlässlich, robuste Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren, um Datenverluste und Angriffe abzuwehren. Während sich die Umsätze im September stabilisierten, zeigt die Branche insgesamt ein verlangsamtes Wachstum bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Gleichzeitig sorgt die Zusammenarbeit von TV-Moderator Günther Jauch mit dem Online-Versandhändler Shop Apotheke für Proteste unter Apothekern, die sich gegen den wirtschaftlichen Druck wehren. Die aktuelle Welle von Retaxationen der AOK bringt viele Apotheken in finanzielle Schwierigkeiten, da unklare Regelungen zur Hilfsmittelversorgung Unsicherheit schaffen. Zudem äußern Apotheker Unverständnis über die niedrige Vergütung für Impfungen bei Privatversicherten, die nicht den Aufwand widerspiegelt, den sie betreiben. Ein aktuelles Urteil des OLG Hamm zur Haftung bei Nachbarschaftsschäden klärt, dass nicht nur Eigentümer, sondern auch Mieter in bestimmten Fällen haftbar gemacht werden können. In einer von Unsicherheiten geprägten Marktlage stehen Investoren vor der Herausforderung, ihre Anlagestrategien zu überdenken, insbesondere im Hinblick auf nachhaltige Anlagen. Apotheker müssen zudem die Vorgaben des neuen Gebäudeenergiegesetzes im Blick behalten, während das neue Wocheninsulin Efsitora alfa als ernsthafte Konkurrenz zu icodec in den Startlöchern steht, was die Behandlungsoptionen für Diabetiker erheblich erweitern könnte.

 

Cybersicherheit in Apotheken: Digitale Bedrohungen wirksam abwehren

Die Digitalisierung hält unaufhaltsam Einzug in das deutsche Gesundheitswesen, und Apotheken sind dabei keine Ausnahme. Mit der Einführung von E-Rezepten, digitalen Bestellsystemen und der Nutzung von Gesundheitsdaten in der Kundenbetreuung hat sich der Apothekenbetrieb grundlegend verändert. Doch mit diesen Fortschritten gehen auch neue Herausforderungen einher – allen voran die wachsende Bedrohung durch Cyberangriffe. Apothekenbetreiber müssen sich mehr denn je mit der Frage auseinandersetzen, wie sicher ihre digitalen Systeme sind und welche Maßnahmen erforderlich sind, um Datenverluste und Angriffe abzuwehren.

Die Bedrohungslage ist ernst: Cyberkriminelle zielen gezielt auf Gesundheitsdaten ab, die einen hohen Marktwert haben und von unschätzbarer Bedeutung für Patienten und die medizinische Versorgung sind. Im Jahr 2023 gab es mehrere prominente Vorfälle, bei denen Krankenhäuser und Apotheken Opfer von Ransomware-Angriffen wurden. Diese Angriffe legen nicht nur die IT-Systeme lahm, sondern können auch den Betrieb für Tage oder sogar Wochen unterbrechen, während Lösegeldforderungen gestellt und sensibelste Daten offengelegt werden. Die Schäden für betroffene Apotheken können nicht nur finanzieller Natur sein, sondern auch das Vertrauen der Patienten in die Sicherheit der Apotheken schädigen.

Die Absicherung gegen solche Angriffe sollte oberste Priorität für Apothekenbetreiber haben. Hier kommt die Cyber-Versicherung ins Spiel, die Apotheken vor den finanziellen Folgen eines Angriffs schützen kann. Sie deckt in der Regel Kosten für die Wiederherstellung von Daten, Betriebsunterbrechungen sowie die Einhaltung gesetzlicher Datenschutzvorgaben ab. Doch viele Experten warnen davor, sich allein auf die Versicherung zu verlassen. Ein ganzheitlicher Ansatz ist gefragt: Apotheken müssen in IT-Sicherheitsmaßnahmen wie Firewalls, regelmäßige Updates und Verschlüsselungstechnologien investieren. Zudem ist es entscheidend, das Personal regelmäßig im Umgang mit digitalen Gefahren, wie Phishing-E-Mails oder schadhafter Software, zu schulen. Denn oft sind es menschliche Fehler, die Cyberkriminellen den Zugang zu den Systemen erleichtern.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die gesetzliche Verpflichtung zur Einhaltung von Datenschutzbestimmungen. Besonders seit Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) stehen Apotheken in der Pflicht, den Schutz personenbezogener Daten zu gewährleisten. Ein Verstoß gegen diese Richtlinien, beispielsweise durch unzureichende Sicherheitsmaßnahmen, kann zu erheblichen Strafen führen. Apotheken, die den Schutz ihrer IT-Systeme vernachlässigen, riskieren nicht nur hohe Kosten durch Betriebsunterbrechungen oder Datenverluste, sondern auch Sanktionen durch die Aufsichtsbehörden.

Es zeigt sich, dass die Cybersicherheit eine immer größere Rolle im täglichen Betrieb von Apotheken spielt. Die Gefahren durch Cyberangriffe sind real und allgegenwärtig, und Apothekenbetreiber müssen aktiv werden, um ihre Systeme zu schützen. Die Implementierung einer umfassenden Sicherheitsstrategie, kombiniert mit der Absicherung durch eine Cyber-Versicherung, ist der einzige Weg, um in der digitalen Zukunft sicher zu operieren.

Die Digitalisierung bringt viele Vorteile, aber auch neue Risiken. Besonders Apotheken, die mit hochsensiblen Gesundheitsdaten arbeiten, dürfen die Cybersicherheit nicht auf die leichte Schulter nehmen. Eine Cyber-Versicherung ist ein wichtiger Schritt, aber keine endgültige Lösung. Entscheidend ist ein breiter Ansatz, der technische Maßnahmen mit der Schulung der Mitarbeiter verbindet. Nur so kann sichergestellt werden, dass sowohl finanzielle als auch datenschutzrechtliche Risiken minimiert werden. Apotheken, die frühzeitig in Sicherheit investieren, werden langfristig nicht nur besser gegen Angriffe gewappnet sein, sondern auch das Vertrauen ihrer Kunden stärken.

 

Stabilisierung der Apothekenumsätze: Verlangsamtes Wachstum bei Rx-Abgaben

Nach einer deutlichen Schwächephase im August zeigt der September für Vor-Ort-Apotheken eine Stabilisierung der Umsätze und Absätze, wie aus den neuesten Marktdaten des Apothekenpanels von Insight Health hervorgeht. Die Daten, die den Zeitraum der 36. bis 40. Kalenderwoche (1. September bis 5. Oktober) umfassen, zeigen, dass die Schwankungen, insbesondere durch den Feiertag am 3. Oktober, nur temporärer Natur sind. Während der Absatz verschreibungspflichtiger Arzneimittel (Rx) weiterhin über dem Vorjahresniveau liegt, fällt der Zuwachs jedoch nicht mehr so stark aus wie in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024.

Bereits Ende August hatten die Marktanalysen eine Abschwächung signalisiert, was Bedenken auslöste, dass der bisherige positive Verlauf des Jahres unterbrochen werden könnte. Diese Sorgen scheinen sich im September teilweise gelegt zu haben, da die Rx-Absätze in den ersten Wochen des Monats wieder leicht gestiegen sind. Die Woche 39 zeigte einen signifikanten Anstieg, während die Woche 40 einen Rückgang aufwies – diese Schwankungen sind jedoch hauptsächlich auf den Feiertag zurückzuführen und verfälschen das Gesamtbild. Der kumulierte Rx-Absatz lag bis Ende der 40. Woche um 4,0 Prozent höher als im Vorjahr, wobei der Zuwachs gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 9,2 Prozent betrug.

Besonders bemerkenswert ist der Umsatz mit verschreibungspflichtigen Medikamenten, der in der 36. Woche um 13,5 Prozent anstieg und in den Wochen danach jeweils um etwa 5 Prozent höher lag als 2023. Allerdings zeigt sich auch hier, dass das Wachstum gegenüber den bisherigen Monaten des Jahres abgeflacht ist. Trotzdem bleibt der kumulierte Rx-Umsatz bis Ende der 40. Woche 9,2 Prozent über dem Vorjahresniveau, und 35,1 Prozent über dem von 2019. Diese Entwicklung ist größtenteils auf den fortwährenden Trend zu immer teureren Medikamenten zurückzuführen, der unabhängig von kurzfristigen Marktschwankungen fortbesteht.

Im Bereich der nicht verschreibungspflichtigen Medikamente (OTC) zeigt sich ein gemischtes Bild. Während die Absätze in der 35. Woche noch sanken, konnte ab der 36. Woche ein leichter Anstieg beobachtet werden. Die Umsätze legten in diesem Zeitraum ebenfalls zu, jedoch bleiben die Zuwächse im OTC-Sektor im Vergleich zu den Vorjahren verhalten. Bis zur 40. Woche war der kumulierte OTC-Absatz um 1,9 Prozent höher als 2023, jedoch noch immer 3,5 Prozent niedriger als 2019. Der Umsatz entwickelte sich etwas besser und lag um 6,3 Prozent über dem Vorjahr, blieb jedoch ebenfalls unter Berücksichtigung der Inflation hinter den Erwartungen zurück.

Die absoluten Zahlen für den August verdeutlichen die vorangegangene Schwächephase. Vor-Ort-Apotheken setzten im August 128,1 Millionen Einheiten um, was einem Rückgang von 12,1 Prozent gegenüber dem Juli entspricht. Auch der Bruttoumsatz sank um 10,7 Prozent auf 6.685 Millionen Euro. Diese Entwicklung lässt sich nicht allein durch den Unterschied in der Anzahl der Arbeitstage erklären, da der August nur einen Tag weniger hatte als der Juli. Der schwache August hat somit deutlich zu den Sorgen über eine mögliche Trendwende beigetragen, während der September zumindest vorerst eine Stabilisierung gebracht hat.

Insgesamt bleibt der positive Trend bei den verschreibungspflichtigen Medikamenten erhalten, auch wenn das Wachstum schwächer ausfällt als in der ersten Jahreshälfte. Der OTC-Bereich stagniert weitgehend, bietet jedoch kleine Lichtblicke, insbesondere was die Umsätze betrifft.

Die jüngsten Marktdaten bestätigen, dass der Apothekenmarkt weiterhin stabil bleibt, auch wenn sich das Wachstum im Rx-Sektor verlangsamt hat. Während der September mit leichten Zuwächsen in den ersten Wochen aufwarten konnte, verdeutlichen die Schwankungen durch Feiertage und die rückläufigen Entwicklungen im August die Sensibilität des Marktes. Apotheken müssen sich nun darauf einstellen, dass das dynamische Wachstum der ersten Jahreshälfte nicht unbedingt bis Jahresende fortgeführt wird.

Dennoch zeigt sich, dass der Markt für verschreibungspflichtige Medikamente weiterhin robust bleibt, auch wenn der Zuwachs moderater ausfällt. Besonders der Anstieg teurerer Medikamente sorgt für eine gewisse Stabilität im Umsatzbereich, was die Umsätze insgesamt auf einem hohen Niveau hält. Die schwachen OTC-Zahlen sollten ebenfalls im Kontext der Inflation gesehen werden, die die Kaufkraft der Verbraucher beeinträchtigt.

Insgesamt bleibt abzuwarten, ob sich der Markt langfristig stabilisiert oder ob die Schwankungen des dritten Quartals möglicherweise auf größere Herausforderungen hinweisen.

 

Jauch und die Shop Apotheke: Apotheker protestieren gegen Werbeauftritt des Moderators

Günther Jauch, seit Jahrzehnten ein vertrautes Gesicht im deutschen Fernsehen, steht erneut in den Schlagzeilen – diesmal jedoch nicht wegen seiner Rolle als Moderator von „Wer wird Millionär“, sondern aufgrund seiner aktuellen Tätigkeit als Werbegesicht für den Online-Versandhändler Shop Apotheke. Diese Zusammenarbeit stößt bei vielen Apothekern auf heftigen Widerstand. Insbesondere in Zeiten, in denen die Apotheken vor Ort unter wirtschaftlichem Druck stehen und mit den Herausforderungen der Digitalisierung sowie des Online-Handels kämpfen, wird die Prominenz eines bekannten Moderators in der Werbung eines Versandhändlers als weiterer Schlag empfunden.

Ein besonders deutliches Beispiel des Unmuts kommt von Dr. Christian Gerninghaus, Inhaber der Sonnen-Apotheke in Schlitz, einer Kleinstadt in Hessen. Gerninghaus, wie viele seiner Kollegen, sieht in der Werbung von Jauch für die Shop Apotheke eine bedenkliche Entwicklung und entschied sich, dem Moderator eine ausführliche Mail zu schreiben. In seiner Nachricht an Jauch erklärte Gerninghaus die prekäre Situation vieler stationärer Apotheken, die immer stärker durch den wachsenden Online-Handel bedroht werden. Zudem machte er auf die Bedeutung der persönlichen Beratung und der gesundheitlichen Versorgung durch Vor-Ort-Apotheken aufmerksam – ein Aspekt, den Versandhändler oft nicht in gleichem Maße bieten könnten.

Die Reaktion auf seine Nachricht ließ nicht lange auf sich warten. Günther Jauch, bekannt für seine unaufgeregte und diplomatische Art, antwortete Gerninghaus mit einer höflichen, aber standardisierten Antwort. In dieser betonte Jauch, dass er sich der Kritik bewusst sei und die Sorgen der Apotheker verstehe. Gleichzeitig verwies er darauf, dass es sich bei seiner Rolle in der Werbung um eine rein geschäftliche Entscheidung handele und er keinerlei Einfluss auf die strukturellen Entwicklungen im Gesundheitswesen habe.

Für viele Apotheker bleibt diese Antwort jedoch unbefriedigend. Sie sehen Jauch nicht nur als prominente Persönlichkeit, sondern auch als Meinungsführer, der durch seine Werbeaktivität eine klare Botschaft sendet: Der Versandhandel sei eine gleichwertige oder sogar überlegene Alternative zur klassischen Apotheke vor Ort.

Die jüngste Kontroverse um Günther Jauch und die Shop Apotheke zeigt erneut, wie sehr die Fronten zwischen Versandapotheken und stationären Apotheken verhärtet sind. Während der Online-Handel mit Medikamenten weiterhin wächst und durch prominente Werbeträger zusätzlichen Aufwind erhält, stehen die Vor-Ort-Apotheken vor immensen Herausforderungen. Sie müssen nicht nur mit den Preisen und der Bequemlichkeit der Versandhändler konkurrieren, sondern auch gegen den Eindruck ankämpfen, dass ihre Dienstleistungen – insbesondere die persönliche Beratung – zunehmend irrelevant werden.

Die Tatsache, dass Prominente wie Günther Jauch in diesem Kontext als Werbebotschafter auftreten, verstärkt den Unmut der Apotheker. Zwar mag Jauch in seiner Standardantwort recht haben, dass seine Beteiligung an der Werbung eine rein geschäftliche Entscheidung sei, doch die Wirkung seiner Popularität auf die öffentliche Wahrnehmung darf nicht unterschätzt werden. Für die Apotheker bedeutet dies einen weiteren Verlust an Vertrauen und Ansehen.

Was Apotheker in diesem Zusammenhang beachten müssen, ist, dass sie ihre Position stärken, indem sie auf ihre Kernkompetenzen setzen: die persönliche Beratung, das Wissen und die Nähe zu den Kunden. Die Herausforderung liegt darin, diese Qualitäten stärker in den Vordergrund zu rücken und den Wert der Vor-Ort-Apotheke in der öffentlichen Wahrnehmung zu verankern. Ein öffentlicher Diskurs, der das Verständnis für die Bedeutung von Apotheken in der gesundheitlichen Versorgung erhöht, könnte hier ein wichtiger Schritt sein.

 

Retaxationen der AOK: Finanzielle Bedrohung für Apotheken

Die jüngste Retaxationswelle der AOK hat viele Apotheken in Deutschland in finanzielle Schieflage gebracht. Hintergrund der aktuellen Problematik sind Änderungen in der Hilfsmittelversorgung, die im vergangenen Jahr eingeführt wurden. Diese Neuerungen, die unter anderem eine Umstrukturierung und Neugruppierung von Hilfsmitteln beinhalteten, führten von Anfang an zu erheblicher Unsicherheit. Besonders problematisch ist, dass Krankenkassen keine einheitlichen Vorgaben zu den neuen Regelungen gemacht haben. Apotheken sahen sich somit gezwungen, komplexe Anforderungen umzusetzen, ohne klare Richtlinien oder Unterstützung zu erhalten.

Die Folgen dieser Unsicherheit lassen sich nun deutlich erkennen: Eine Vielzahl von Apotheken berichten von massiven Rückforderungen der AOK, die oft auf vermeintlich geringe formale Fehler zurückzuführen sind. Nicht selten führt ein kleiner administrativer Fehler dazu, dass eine Apotheke die Kosten für eine ganze Verordnung selbst tragen muss. Dies ist besonders brisant, da die betroffenen Hilfsmittel bereits an die Patienten ausgeliefert wurden und die Apotheken somit unentgeltlich Leistungen erbracht haben. Diese ungeplanten finanziellen Einbußen stellen für viele kleinere Apotheken eine erhebliche wirtschaftliche Belastung dar.

Neben den direkten finanziellen Verlusten beklagen viele Apothekerinnen und Apotheker auch den immensen bürokratischen Aufwand, den die unklaren und uneinheitlich gehandhabten Regelungen nach sich ziehen. Häufig sind die Entscheidungen der Krankenkassen schwer nachvollziehbar, und Apotheken müssen wertvolle Zeit und Ressourcen aufwenden, um Einsprüche gegen die Retaxationen einzulegen. Dieser administrative Druck kommt zu den ohnehin hohen Belastungen durch Personalmangel und steigende Betriebskosten hinzu, unter denen viele Apotheken derzeit leiden.

Branchenverbände und Apothekerkammern fordern deshalb dringend klare und einheitliche Regelungen im Bereich der Hilfsmittelversorgung. Sie betonen, dass es unerlässlich sei, Apotheken für die von ihnen erbrachten Leistungen angemessen zu vergüten. Der derzeitige Zustand führe dazu, dass bürokratische Fehler und unklare Vorschriften zu einer finanziellen Bedrohung für Apotheken werden. Die Sicherstellung einer flächendeckenden und qualitativ hochwertigen Versorgung der Bevölkerung könne langfristig nur gewährleistet werden, wenn Apotheken vor willkürlichen Retaxationen geschützt und faire Vergütungssysteme etabliert würden.

Die aktuelle Situation der Apotheken verdeutlicht einmal mehr die strukturellen Schwächen des Gesundheitssystems, insbesondere im Bereich der Hilfsmittelversorgung. Wiederholte Retaxationen und unklare Vorschriften sorgen für zusätzliche Belastungen und gefährden zunehmend die wirtschaftliche Stabilität von Apotheken. Vor allem kleinere Betriebe, die ohnehin schon unter den steigenden Betriebskosten und dem Personalmangel leiden, geraten durch diese unverhältnismäßigen Rückforderungen in eine existenzbedrohende Lage.

Statt die Apotheken zu entlasten und durch transparente und unkomplizierte Verfahren zu stärken, sehen sich diese mit einem wachsenden bürokratischen Aufwand konfrontiert. Die Entscheidungen der Krankenkassen sind oftmals schwer nachvollziehbar und lassen den Apotheken kaum Handlungsspielraum, ihre Rechte und Forderungen durchzusetzen. Die Tatsache, dass Apotheken unentgeltlich erbrachte Leistungen aus eigener Tasche finanzieren müssen, stellt nicht nur eine ungerechte Belastung dar, sondern gefährdet auch die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung.

Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass Politik und Krankenkassen die wichtige Rolle der Apotheken anerkennen und Maßnahmen ergreifen, um diese unverzichtbare Säule des Gesundheitssystems zu stärken. Einheitliche und klare Regelungen, die den Apotheken finanzielle Sicherheit bieten, sind ebenso erforderlich wie eine faire Vergütung für ihre Leistungen. Nur so kann sichergestellt werden, dass Apotheken auch in Zukunft ihren Beitrag zur Gesundheitsversorgung leisten können, ohne durch bürokratische Hürden in ihrer Existenz bedroht zu werden.

In diesem Zusammenhang sollten Apothekenbetreiber besonders die Bedeutung einer umfassenden Versicherung gegen Vermögensschäden infolge von Retaxationen beachten. Solche Versicherungen, die vor den finanziellen Folgen durch ungerechtfertigte oder fehlerhafte Retaxationen schützen, haben für Apotheken eine hohe Priorität. Sie bieten nicht nur einen wichtigen Schutz vor unerwarteten finanziellen Einbußen, sondern tragen auch dazu bei, das unternehmerische Risiko zu minimieren. In einer Zeit, in der Apotheken mit immer größeren Herausforderungen konfrontiert sind, ist eine solche Absicherung unverzichtbar.

 

PKV-Vergütung sorgt für Frust bei Apothekern

Die Vergütung für Impfungen bei Privatversicherten (PKV) in Apotheken stößt bei den Apothekerinnen und Apothekern zunehmend auf Unverständnis. Der Grund: Die Honorare, die Apotheken für das Impfen von Privatpatienten erhalten, sind erheblich niedriger als die Vergütungen, die Arztpraxen für dieselbe Leistung bekommen. Besonders deutlich wird dies in der Aussage von Anna Singer, Inhaberin der Kurfürsten-Apotheke in München: „Für die privaten Krankenversicherungen impfen wir jetzt ‚quasi umsonst‘.“ Viele ihrer Kollegen teilen diese Frustration, da die Entlohnung weder den Aufwand noch die Verantwortung widerspiegelt, die mit dem Impfen verbunden ist. Die Frage, die viele Apotheker sich daher stellen, ist, warum ihre Leistung so viel niedriger bewertet wird als die von Arztpraxen.

Besonders alarmierend ist die Reaktion eines Apothekers aus Eichstätt, der beschlossen hat, in dieser Impfsaison überhaupt keine Impfungen mehr anzubieten. „Für diese Vergütung lohnt es sich einfach nicht“, so sein Urteil. Diese Entscheidung verdeutlicht das Dilemma, in dem sich viele Apotheken derzeit befinden: Einerseits möchten sie ihren Patienten einen umfassenden Service bieten und so zur Steigerung der Impfquote beitragen, andererseits müssen sie wirtschaftlich denken und handeln. Mit den aktuellen Vergütungssätzen scheint dies jedoch kaum möglich.

Die Problematik der ungleichen Vergütung wirft auch Fragen hinsichtlich der allgemeinen Wertschätzung der Apotheker auf. Trotz ihrer entscheidenden Rolle im Gesundheitswesen – insbesondere in der Pandemiebekämpfung – bleibt die Vergütung oft hinter den Erwartungen zurück. Die Differenz zwischen den Honoraren für Ärzte und Apotheker ist dabei symptomatisch für eine systemische Ungleichbehandlung, die viele Apotheker zunehmend frustriert.

Der Deutsche Apothekerverband (DAV) ist sich des Problems bewusst und hat bereits Gespräche mit den Vertretern der privaten Krankenversicherungen aufgenommen. Dennoch sind konkrete Lösungen bisher ausgeblieben, was den Unmut in der Branche weiter anheizt. Viele Apotheker hoffen nun auf eine schnelle Einigung, um die Impfangebote in ihren Apotheken weiterhin aufrecht erhalten zu können, ohne dabei auf wirtschaftliche Einbußen zu stoßen.

Es ist erschütternd, wie gering die Leistungen der Apotheker bei den Vergütungen für Privatversicherte bewertet werden. Apotheker sind längst mehr als bloße Medikamentenlieferanten – sie übernehmen essenzielle Aufgaben im Gesundheitswesen, die weit über die reine Abgabe von Arzneimitteln hinausgehen. Das Impfen ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Apotheken zur Entlastung des gesamten Gesundheitssystems beitragen können. Doch diese Leistungen verdienen eine angemessene Bezahlung.

Die Entscheidung des Apothekers aus Eichstätt, in dieser Saison keine Impfungen mehr anzubieten, ist bedauerlich, aber nachvollziehbar. Warum sollten Apotheker eine Leistung anbieten, die ihnen nicht einmal die Kosten deckt? Wenn private Krankenversicherungen ihren Versicherten Impfungen in Apotheken ermöglichen möchten, dann müssen sie auch bereit sein, für diese Leistungen zu zahlen – und zwar in einem angemessenen Rahmen.

Der aktuelle Zustand ist ein Armutszeugnis für das System. Es darf nicht sein, dass Apotheken, die einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung leisten, dermaßen unterbewertet werden. Eine schnelle und gerechte Anpassung der Vergütungssätze ist notwendig, um zu verhindern, dass noch mehr Apotheken aus wirtschaftlichen Gründen das Impfangebot streichen. Langfristig ist dies nicht nur für die Apotheken selbst, sondern auch für die Patienten ein herber Verlust.

 

Nachbarschaftsstreit: Wer haftet wirklich? – OLG Hamm klärt die Rolle von Eigentümern und Mietern bei Schadensersatzansprüchen

In einem aktuellen Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Hamm wurde ein grundlegender Aspekt des Nachbarschaftsrechts präzisiert: Wenn ein Grundstückseigentümer keine Möglichkeit hat, das Übergreifen eines Schadens – beispielsweise eines Brandes – von einem benachbarten Grundstück zu verhindern, kann unter Umständen ein Ausgleichsanspruch nach § 906 Abs. 2 Satz 2 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) bestehen. Dabei ist jedoch die Frage, gegen wen sich dieser Anspruch richten muss, entscheidend. Das Gericht machte deutlich, dass nicht zwangsläufig der Eigentümer des Nachbargrundstücks haftet. In bestimmten Fällen kann vielmehr der Mieter der richtige Anspruchsgegner sein.

Der Fall, der dem Urteil zugrunde liegt, betraf einen Brand, der vom Grundstück des Nachbarn auf das Grundstück des Klägers übergriff und dort beträchtlichen Schaden verursachte. Der Kläger, der vom Eigentümer des Nachbargrundstücks Schadenersatz verlangte, sah sich mit der Frage konfrontiert, ob der Eigentümer tatsächlich der richtige Adressat seiner Forderungen war. Das OLG Hamm entschied, dass der Eigentümer nicht automatisch für alle Vorkommnisse auf seinem Grundstück verantwortlich ist – insbesondere dann nicht, wenn ein Mieter die tatsächliche Kontrolle über das Grundstück hat und somit Einfluss auf die Gefahrenquelle nehmen könnte.

Das Urteil hebt hervor, dass es in solchen Fällen darauf ankommt, wer die tatsächliche Handlungs- und Kontrollbefugnis über das betroffene Grundstück innehat. Ist dies der Mieter, so ist er derjenige, der möglicherweise haftbar gemacht werden kann. Der Eigentümer ist in solchen Konstellationen oft nur dann in der Pflicht, wenn er selbst in der Lage gewesen wäre, das Risiko zu verhindern oder zu mindern.

Die Entscheidung zeigt auf, dass die Haftungsfragen im Nachbarschaftsrecht weitaus komplexer sind, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Insbesondere bei Mietverhältnissen ist eine pauschale Haftung des Eigentümers nicht gegeben. Daher sollte vor einer Klage sorgfältig geprüft werden, wer tatsächlich für den Schaden verantwortlich gemacht werden kann. Dies erfordert eine genaue Analyse der bestehenden Rechtsverhältnisse zwischen Mieter und Vermieter sowie der jeweiligen Verantwortlichkeiten.

Rechtsanwälte empfehlen Betroffenen dringend, vor einem gerichtlichen Vorgehen gegen einen Nachbarn rechtlichen Rat einzuholen, um die Erfolgsaussichten einer Klage realistisch einschätzen zu können. Andernfalls läuft man Gefahr, den falschen Anspruchsgegner zu verklagen, was sowohl finanziell als auch zeitlich negative Konsequenzen haben kann.

Das Urteil des OLG Hamm bringt eine entscheidende Klarstellung in der Frage der Haftung im Nachbarschaftsrecht. Zu oft wird der Eigentümer eines Grundstücks automatisch als Verantwortlicher für jegliche Schäden angesehen, die von seinem Grundstück ausgehen. Doch die Realität ist deutlich differenzierter. In Fällen, in denen der Eigentümer die Kontrolle über das Grundstück an einen Mieter abgetreten hat, ist es oft der Mieter, der für Schäden haftet, die auf mangelnde Aufsicht oder Fahrlässigkeit zurückzuführen sind. Dieses Urteil sollte als Warnung verstanden werden, vorschnelle Klagen zu vermeiden und die tatsächliche Verantwortlichkeit genau zu prüfen.

Diese Entscheidung verdeutlicht auch, dass Mietverhältnisse die rechtlichen Verantwortlichkeiten erheblich beeinflussen können. Für viele Grundstückseigentümer könnte dies ein Stück Entlastung bedeuten, da sie nicht pauschal für alles haftbar gemacht werden, was auf ihrem Grundstück geschieht. Doch auf der anderen Seite wird dadurch der Mieter stärker in die Pflicht genommen, was in der Praxis zu Spannungen zwischen Vermieter und Mieter führen könnte.

Für die Betroffenen bedeutet dies, dass sie vor rechtlichen Schritten sorgfältig abwägen müssen, gegen wen sich ihre Ansprüche richten. Ein falscher Klageadressat kann nicht nur den Ausgang des Prozesses gefährden, sondern auch unnötige Kosten und Verzögerungen verursachen. Daher sollte vor jeder Klage eine gründliche Prüfung der rechtlichen Situation erfolgen, um sicherzustellen, dass der richtige Anspruchsgegner zur Verantwortung gezogen wird.

Das Urteil mahnt zu einem differenzierten und bedachten Umgang mit Haftungsfragen im Nachbarschaftsrecht. Grundstückseigentümer, die Mieter auf ihrem Grundstück haben, sollten sich bewusst sein, dass sie nicht immer für alle Vorkommnisse haftbar sind. Umgekehrt müssen Mieter sich der Verantwortung bewusst sein, die sie übernehmen, wenn sie ein Grundstück mieten und es versäumen, Gefahrenquellen auf ihrem gemieteten Grundstück zu kontrollieren. In jedem Fall ist es ratsam, rechtzeitig fachkundigen juristischen Rat einzuholen, um die jeweilige Situation korrekt einschätzen zu können.

 

Investitionsstrategien im Fokus: Aktien, Anleihen und nachhaltige Anlagen in unsicheren Zeiten

Die gegenwärtige Marktlage ist durch Unsicherheiten und Veränderungen gekennzeichnet, die Anleger dazu veranlassen, ihre Anlagestrategien zu überdenken. Mit der Aussicht auf mögliche Zinssenkungen stellen sich viele Investoren die Frage, ob der Kauf von Gold als sicherer Hafen sinnvoll ist und welche anderen Anlageklassen, Branchen und Regionen in der aktuellen Situation lohnenswert sind. Diese Überlegungen sind insbesondere vor dem Hintergrund einer inflationären Entwicklung und der Unsicherheit bezüglich zukünftiger Zinspolitiken von Bedeutung.

In den letzten Monaten haben zahlreiche Marktbeobachter einen Trend zu defensiven Anlagen festgestellt. Gold, traditionell als sicherer Hafen in wirtschaftlich instabilen Zeiten angesehen, könnte in einem Umfeld sinkender Zinsen an Attraktivität gewinnen. Anleger suchen verstärkt nach Wegen, um ihr Vermögen zu schützen und gleichzeitig Renditen zu erzielen. In dieser Hinsicht betonen Experten die Wichtigkeit einer breiten Diversifikation, um das Risiko zu streuen und von verschiedenen Marktbedingungen zu profitieren. Neben Gold wird empfohlen, Aktien von Unternehmen in defensiven Sektoren, wie der Lebensmittel- und Gesundheitsbranche, in Betracht zu ziehen. Diese Sektoren sind historisch gesehen weniger anfällig für wirtschaftliche Abschwünge und bieten eine gewisse Stabilität in volatilen Zeiten.

Zusätzlich wird die Attraktivität von Anleihen hervorgehoben. Sinkende Zinsen können die Nachfrage nach festverzinslichen Wertpapieren erhöhen, insbesondere nach Unternehmensanleihen mit höherer Rendite. Diese Anleihen bieten nicht nur eine regelmäßige Einkommensquelle, sondern können auch eine wertvolle Ergänzung für ein diversifiziertes Portfolio darstellen. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten: Anleihen mit niedrigeren Kreditratings bergen höhere Risiken, und eine sorgfältige Analyse der Emittenten ist unerlässlich.

Der Blick über die Landesgrenzen hinaus offenbart zudem interessante Möglichkeiten in Schwellenländern. Diese Regionen, insbesondere in Asien und Lateinamerika, zeigen Anzeichen eines robusten Wirtschaftswachstums. Investoren, die bereit sind, das Risiko einzugehen, könnten von Aktien in diesen Märkten profitieren, insbesondere von Technologieunternehmen, die sich in einem dynamischen Innovationsumfeld bewegen. Diese Unternehmen sind oft gut positioniert, um von den globalen Trends in Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu profitieren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Integration von Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) in die Anlagestrategien. Immer mehr Anleger legen Wert auf nachhaltige Investitionen und berücksichtigen Unternehmen, die hohe ESG-Standards erfüllen. Studien zeigen, dass Unternehmen, die sich proaktiv mit diesen Themen auseinandersetzen, tendenziell langfristig erfolgreicher sind. Dies bietet nicht nur eine ethische Dimension, sondern auch eine potenzielle wirtschaftliche Vorteilhaftigkeit für Investoren.

Insgesamt verdeutlichen die Empfehlungen der Experten, dass eine durchdachte Anlagestrategie unerlässlich ist. Die Diversifikation über verschiedene Anlageklassen hinweg, die Berücksichtigung regionaler Trends und die Integration von ESG-Kriterien können dazu beitragen, Risiken zu minimieren und Chancen zu maximieren. Anleger sollten sich regelmäßig mit ihren Portfolios befassen und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen, um den sich ändernden Marktbedingungen Rechnung zu tragen. In der dynamischen Welt der Finanzen ist es von zentraler Bedeutung, informiert und flexibel zu bleiben, um die besten Entscheidungen für die eigene Vermögensanlage zu treffen.

 

Nachhaltige Heizungen und Förderungen: Ein Muss für Apotheker

Das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist zwar verabschiedet, tritt jedoch in vielen Regionen noch nicht vollständig in Kraft. Für Apotheker und andere Gewerbetreibende bedeutet dies, dass bestehende Heizsysteme unter bestimmten Bedingungen weiterhin genutzt oder modernisiert werden können. Auch der Einbau neuer Gasheizungen, Fernwärmeanschlüsse oder die Nutzung von Wasserstoff bleibt vielerorts möglich, abhängig von der regionalen Infrastruktur und den geltenden Übergangsfristen.

Ein zentraler Aspekt für Apotheker ist die Frage der Förderung. Die Bundesregierung hat umfangreiche Förderprogramme auf den Weg gebracht, um den Umstieg auf nachhaltigere Heiztechnologien finanziell zu unterstützen. Apotheker sollten daher prüfen, welche Investitionen in ihre Heizungssysteme notwendig sind, um langfristig Kosten zu sparen und gleichzeitig von den staatlichen Fördergeldern zu profitieren. Besonders interessant sind hierbei Zuschüsse für Wärmepumpen oder Biomasseheizungen, die je nach Alter und Zustand der bestehenden Heizung in Betracht kommen.

Auch der Anschluss an das Fernwärmenetz bietet für viele Apotheken eine zukunftssichere Lösung. Hierbei sollte jedoch genau geprüft werden, ob ein Anschluss technisch und wirtschaftlich sinnvoll ist. In bestimmten Regionen wird die Fernwärme bevorzugt gefördert, da sie als umweltfreundliche Alternative gilt, die auf erneuerbare Energiequellen setzt.

Für Apotheker besonders relevant sind zudem steuerliche Anreize und Abschreibungsmodelle. Die Investitionskosten für eine neue Heizung oder eine Modernisierung lassen sich in vielen Fällen steuerlich geltend machen, was zusätzliche finanzielle Vorteile bringt. Hier empfiehlt es sich, mit einem Steuerberater die individuellen Möglichkeiten auszuloten.

Das Gebäudeenergiegesetz bringt für Apotheker nicht nur Verpflichtungen, sondern auch Chancen. Die Umstellung auf nachhaltige Heizsysteme ist zweifellos eine Investition in die Zukunft. Wer sich frühzeitig informiert und die staatlichen Fördermöglichkeiten nutzt, kann langfristig von niedrigeren Energiekosten profitieren. Gerade in einer Zeit, in der Energiekosten schwanken und der Druck auf nachhaltige Lösungen wächst, bietet das GEG einen klaren Anreiz, sich über die eigene Heizungsanlage Gedanken zu machen.

Doch wie bei allen staatlichen Förderprogrammen ist schnelles Handeln gefragt: Viele Mittel sind begrenzt, und wer zu lange wartet, könnte leer ausgehen. Für Apotheker, die ohnehin mit engen Margen arbeiten, ist eine frühzeitige Planung entscheidend. Hier gilt es, nicht nur die Kosten, sondern auch den Nutzen für die eigene Betriebsführung zu bewerten.

 

Neues Wocheninsulin Efsitora alfa: Konkurrenz für icodec zeichnet sich ab

Das innovative Ultra-Langzeitinsulin icodec, das erst seit September 2024 in Deutschland unter dem Handelsnamen Awiqli® erhältlich ist, könnte bald ernsthafte Konkurrenz bekommen. Kaum auf dem Markt, zeichnet sich mit dem neuen Wocheninsulin efsitora alfa des Unternehmens Lilly eine weitere vielversprechende Alternative ab. Efsitora alfa befindet sich derzeit in der Phase-III-Studie und wird intensiv auf seine Wirksamkeit und Sicherheit geprüft. Die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse des klinischen Studienprogramms QWINT lassen aufhorchen: Efsitora alfa könnte nicht nur eine ähnliche Wirksamkeit wie das bisher einzige verfügbare Wocheninsulin icodec bieten, sondern auch für viele Diabetiker eine Alternative darstellen, die sich durch eine erhöhte Lebensqualität und eine einfachere Therapietreue auszeichnet.

Efsitora alfa ist ein neues Basalinsulin, das für die wöchentliche Applikation entwickelt wurde. Im Gegensatz zu herkömmlichen Insulinen, die täglich gespritzt werden müssen, ermöglicht efsitora alfa durch seine modifizierte Struktur eine einmalige Injektion pro Woche. Das innovative Insulin ist ein Fusionsprotein, das eine modifizierte Insulinkette mit der Fc-Region eines menschlichen IgG2-Antikörpers kombiniert. Diese Verbindung sorgt für ein besonders flaches pharmakokinetisches Profil und eine lange Halbwertszeit, was eine stabile und anhaltende Blutzuckerkontrolle über sieben Tage hinweg ermöglicht.

Im Rahmen des umfassenden QWINT-Studienprogramms, das fünf randomisierte klinische Studien umfasst, werden Typ-1- und Typ-2-Diabetiker auf die Wirksamkeit und Sicherheit von efsitora alfa getestet. Besonders die QWINT-2-Studie, deren Ergebnisse kürzlich im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurden, zeigt vielversprechende Resultate. In dieser unverblindeten Nichtunterlegenheitsstudie wurde efsitora alfa mit dem etablierten Basalinsulin degludec verglichen. Die 928 Teilnehmer, allesamt Typ-2-Diabetiker ohne vorherige Insulintherapie, wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Eine Gruppe erhielt efsitora alfa, die andere degludec. Die Ergebnisse zeigen, dass efsitora alfa in Bezug auf die Senkung des HbA1c-Wertes nach 52 Wochen nicht unterlegen ist. In der efsitora-Gruppe sank der durchschnittliche HbA1c-Wert von 8,21 % auf 6,97 %, während in der degludec-Gruppe eine Reduktion von 8,24 % auf 7,05 % erreicht wurde. Auch der Anteil der Zeit, in dem sich der Blutzuckerspiegel im Zielbereich von 70 bis 180 mg/dl befand, war in der efsitora-Gruppe mit 64,3 % etwas höher als bei den degludec-Patienten (61,2 %).

Obwohl das Hypoglykämierisiko in der Efsitora-Gruppe leicht erhöht war, blieb es innerhalb akzeptabler Grenzen. Teilnehmer, die mit efsitora alfa behandelt wurden, erlebten im Durchschnitt 0,58 Hypoglykämien pro Jahr, während es bei degludec 0,45 waren. Schwere Hypoglykämien traten bei den Efsitora-Patienten jedoch nicht auf, während in der degludec-Gruppe sechs schwere Fälle verzeichnet wurden.

Die Studie zeigt deutlich, dass efsitora alfa eine vielversprechende Alternative zu den bereits vorhandenen Basalinsulinen darstellt. Die Möglichkeit, das Insulin nur einmal pro Woche verabreichen zu müssen, könnte den Alltag von Diabetikern erheblich erleichtern. Besonders für Patienten, die Schwierigkeiten haben, ihre tägliche Insulindosis zu verabreichen, bietet diese neue Therapieform einen großen Vorteil.

Insulin efsitora alfa könnte in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle in der Diabetesbehandlung spielen, besonders wenn weitere Studien die bisherigen Ergebnisse bestätigen. Neben der bereits bestehenden Konkurrenz durch icodec, das ebenfalls nur einmal wöchentlich appliziert wird, zeichnet sich mit efsitora alfa eine weitere Option ab, die die Behandlungslandschaft für Diabetiker revolutionieren könnte.

Mit efsitora alfa steht ein weiterer potenzieller Meilenstein in der Diabetesbehandlung vor der Tür. Die Möglichkeit, den Therapieaufwand für Patienten weiter zu reduzieren, ist zweifellos ein enormer Fortschritt. Bereits mit der Einführung von icodec hat Novo Nordisk einen wichtigen Schritt in Richtung patientenfreundlicherer Therapien unternommen. Dass nun ein zweites Wocheninsulin in greifbare Nähe rückt, zeigt den zunehmenden Fokus der Pharmaindustrie auf Lösungen, die nicht nur medizinisch wirksam, sondern auch alltagsfreundlich sind.

Die Ergebnisse der QWINT-2-Studie deuten darauf hin, dass efsitora alfa das Potenzial hat, die Therapielandschaft nachhaltig zu verändern. Eine einmal wöchentliche Injektion könnte nicht nur die Therapietreue erhöhen, sondern auch die Lebensqualität vieler Diabetiker verbessern. Während die täglichen Herausforderungen im Umgang mit der Krankheit bestehen bleiben, bedeutet jede Vereinfachung der Behandlung einen Gewinn an Freiheit für die Betroffenen.

Natürlich bleibt das leicht erhöhte Hypoglykämierisiko ein Faktor, der in weiteren Studien genau beobachtet werden muss. Doch das Sicherheitsprofil von efsitora alfa zeigt bereits jetzt, dass es sich um eine gut kontrollierbare Therapieoption handelt. Wenn es Lilly gelingt, die bisherigen positiven Ergebnisse weiter zu festigen und efsitora alfa erfolgreich auf den Markt zu bringen, könnte dieses Insulin zu einem weiteren wichtigen Baustein im Kampf gegen Diabetes werden. Letztlich wird sich zeigen, ob efsitora alfa langfristig mit icodec konkurrieren oder gar eine bessere Option für bestimmte Patientengruppen darstellen kann. In jedem Fall werden Diabetiker von einer weiteren Alternative profitieren.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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