• 23.10.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute sind Versorgungsketten im Alltag, Qualität als Maßstab, Verantwortung sichtbar

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute sind Versorgungsketten im Alltag, Qualität als Maßstab, Verantwortung sichtbar

 

Heute verbindet ein Tagesbild Recht, Handel und Diagnostik zu einer Frage: Tragen die Ketten zuverlässig?

Stand: Donnerstag, 23. Oktober 2025, um 17:46 Uhr

Apotheken-News: Bericht von heute

Heute verdichten sich Recht, Handel und Medizin zu einem Lagebild der Kettenstabilität: Ein Münchner Urteil präzisiert die Verkehrssicherungspflicht für temporäre Schilder und betont zumutbare Nachschauen, sobald Parkraum gefährdet sein kann. Ein großer Drogerist rückt mit Gesundheitschecks und geplantem OTC-Versand näher an Versorgungswege; parallel sondieren Wettbewerber grenzüberschreitende OTC-Modelle. Damit verschiebt sich die Frage von „Wer darf?“ zu „Wer liefert Qualität, Übergaben und Nachvollziehbarkeit?“. In der Kardiologie demonstrieren KI-Tools, wie Wearables Rhythmusstörungen sichtbar machen und Bildgebung reproduzierbarer wird – solange Fehlalarme begrenzt, Daten sauber dokumentiert und Entscheidungen ärztlich verantwortet bleiben. Überall gilt: Zuständigkeiten, Messgrößen und Schnittstellen entscheiden, ob Tempo in Verlässlichkeit übersetzt wird.

 

Temporäres Verkehrsschild mit Haftungsrisiko, Verkehrssicherungspflicht präzisiert, Schadensersatz zugesprochen

Ein mobiler Verkehrsständer kippte in München auf einen am Straßenrand abgestellten Dienstwagen und beschädigte das Fahrzeug deutlich, was eine Auseinandersetzung über Verantwortlichkeit und Prüfpflichten auslöste. Der betroffene Ständer stand auf einem Grünstreifen unmittelbar neben dem Parkraum, trug die Kennzeichnung eines Baulogistikunternehmens und wies bereits vor dem Umsturz eine defekte mittlere Fußplatte auf. Das Amtsgericht ordnete die Gefahrquelle dem Verantwortungsbereich der gekennzeichneten Firma zu, weil sie die Aufstellung beherrschte und Maßnahmen zur Gefahrenabwehr hätte treffen können. Entscheidend war nicht, wer den Ständer physisch stellte, sondern wer für den Bereich zuständig und in der Lage war, Sicherheit sicherzustellen. Aus dem Schadensbild und den Fotos schloss das Gericht, dass die Standsicherheitsklasse schon vor dem Vorfall nicht mehr erfüllt war.

Juristisch leitete das Gericht die Verkehrssicherungspflicht aus der Beherrschbarkeit der Gefahrenquelle ab, die sich aus Aufkleber, Einsatzkontext und Steuerungsmacht ergab. Wer mit temporären Schildern Arbeitsbereiche absichert oder den Verkehrsfluss lenkt, schafft eine potenzielle Gefahrenlage und muss sie fortlaufend in einem zumutbaren Rahmen kontrollieren. Das Unternehmen blieb Beweise schuldig, die eine abweichende Zuständigkeit oder eine ordnungsgemäße Standfestigkeit bis unmittelbar vor dem Umkippen belegt hätten. Der Befund fehlender Bruchreste unter der Platte sprach dafür, dass die Beschädigung nicht erst beim Sturz entstand, sondern vorher bestand und unentdeckt blieb. Damit wog die Pflichtverletzung schwerer als ein bloßes Augenblicksversagen unter außergewöhnlichen Windlasten.

Ausdrücklich hob das Gericht hervor, dass die Pflichten nicht mit dem einmaligen, regelkonformen Aufstellen enden, sondern eine gelegentliche Nachschau umfassen. Zumutbar ist, in sinnvollen Intervallen die Standsicherheit zu prüfen, insbesondere wenn Geräte im Nahbereich geparkter Fahrzeuge oder begehbarer Zonen stehen. Die Nähe zum Fahrstreifen und die absehbare Fallrichtung begründeten ein erhöhtes Schadensrisiko, das durch Wahl des Standorts, intakte Fußplatten und gegebenenfalls zusätzliche Ballastierung zu reduzieren gewesen wäre. Wer temporäre Schilder betreibt, muss typische Einwirkungen wie Böen, Untergrundnachgiebigkeit oder Publikumsverkehr antizipieren und die Aufstellpraxis entsprechend justieren. Wird dieser Rahmen versäumt, verschiebt sich das Restrisiko nicht auf Dritte, sondern bleibt beim Sicherungspflichtigen.

Folgerichtig verurteilte das Gericht das Unternehmen zum Ersatz des Fahrzeugschadens sowie der Gutachter- und vorgerichtlichen Anwaltskosten. Maßgeblich war die klare Zurechnung der Gefahrenquelle und die fehlende Entlastung durch eigene Dokumentation oder Gegenbeweis. Aus Sicht der Praxis zeigt der Fall, dass lückenlose Fotodokumentation, Protokolle über Standsicherheitskontrollen und Nachweise zum technischen Zustand der Platten haftungsrelevant sind. Je näher temporäre Aufbauten an Verkehrs- oder Parkflächen stehen, desto höher liegt die Pflicht, den Zustand nicht nur beim Start, sondern auch im Betrieb zu sichern. Rechtskraft des Urteils macht die Leitlinien unmittelbar anschlussfähig, auch wenn der Volltext noch nicht veröffentlicht ist.

Über den Einzelfall hinaus ergeben sich handfeste Konsequenzen für Bau- und Logistikunternehmen, Kommunen und Dienstleister. Verantwortlichkeiten müssen vertraglich und operativ deckungsgleich sein, damit die Person, die steuert, auch kontrolliert und dokumentiert. Checklisten mit Intervallkontrollen, Austauschdefekte bei Fußplatten und eine zurückhaltende Standortwahl nahe parkender Fahrzeuge senken das Ausfallrisiko messbar. Versicherer werden die Erwartung an Nachweise und Wartungsregeln in Bedingungen und Regressprüfungen spiegeln, sodass Prävention betriebswirtschaftlich geboten bleibt. Am Ende ist die Botschaft schlicht: Temporäre Sicherungen sind nur so sicher wie die Pflege im Betrieb – wer sie beherrscht, muss sie auch beherrschen wollen.

 

Drogeriemarkt dm im Gesundheitsvorstoß, Apotheken im Vergleich, Versorgung zwischen Bedarf und Regeln

Der Gesundheitskurs von dm entspringt einer nüchternen Diagnose: Mit den ausscheidenden Babyboomer-Jahrgängen verengt sich die Versorgungskapazität, während Nachfrage und Präventionsinteresse steigen. In dieser Lage spricht der Konzern von einer heraufziehenden „Gesundheitskrise“ und positioniert neue Angebote näher am Alltag der Kundschaft. Gemeint sind niedrigschwellige Leistungen, die Orientierung geben und die Schwelle zum medizinischen System senken sollen, ohne es zu ersetzen. Dass diese Argumentation auf offene Ohren trifft, liegt an realen Wartezeiten und an der Suche nach bequemen, planbaren Kontaktpunkten. Genau hier beginnt jedoch die Abgrenzungsfrage zwischen Service, qualitätsgesicherter Diagnostik und der Rolle der Apotheken als erste professionelle Schnittstelle.

Konkret pilotiert dm in ausgewählten Filialen Haut- und Blutchecks sowie Augenscreenings und erweitert das Sortiment um Selbsttests, die einen ersten Hinweis liefern sollen. Parallel baut der Händler Logistik und IT für einen Versand mit apothekenpflichtigen OTC-Produkten auf und kündigt an, kurzfristig an den Start zu gehen. Flankierend entstehen Abholstationen, teils in 24/7-Varianten, die Onlinekäufe zeitlich entkoppeln und die letzte Meile standardisieren. Der wirtschaftliche Unterbau ist vorhanden: hohe Frequenz, flächige Präsenz, gewachsene E-Commerce-Prozesse, hinzu kommen neue Sortimente im Home-&-Living-Bereich. Doch Eindeutigkeit im Ablauf ersetzt nicht automatisch medizinische Qualität, denn Messpunkte, Referenzbereiche und Folgeentscheidungen wollen sauber definiert und verantwortet sein.

Genau an dieser Stelle setzt die Kritik ärztlicher und laborseitiger Stimmen an, die Verantwortung, Qualitätssicherung und Einordnung betonen. Eine Messung ohne klinischen Kontext kann beruhigen, beunruhigen oder verunsichern, je nach Wahrscheinlichkeit des Zielereignisses in der getesteten Bevölkerung. Falsch-positive Befunde erzeugen Folgekaskaden, falsch-negative wiegen in trügerischer Sicherheit, wenn der nächste Schritt nicht klar geregelt ist. Deshalb verläuft die Trennlinie nicht entlang der Frage „Testen ja oder nein“, sondern entlang der Architektur: Wer stellt Indikation, wer dokumentiert, wer übergibt an wen, und wer trägt die Folgen. Für Apotheken ergibt sich daraus keine Randrolle, sondern die Chance, Beratung, Medikationskenntnis und Lotsenfunktion in einen strukturierten, qualitätsgesicherten Pfad einzubringen.

Ökonomisch betrachtet ist der Kurs ein Differenzierungsversuch in einem gesättigten Drogeriemarkt, in dem Frequenz, Warenkörbe und Margen unter Druck stehen. Die veröffentlichten Kennzahlen zeigen Wachstumszuwächse, deren Dynamik zuletzt nachließ, während Belegschaft, Filialzahl und digitale Services ausgeweitet wurden. Gesundheit verspricht zusätzliche Relevanz, verlangt aber regulatorische Disziplin: Medizinprodukterecht, Datenschutz, Werbung und Grenzziehungen zum Heilberuferecht setzen den Rahmen. Apotheken werden in diesem Umfeld zum Vergleichsmaßstab, weil sie geprüfte Prozesse, Arzneimittelkompetenz und gesetzlich definierte Verantwortung vereinen. Wer außerhalb dieser Strukturen Gesundheit anbietet, muss beweisen, dass Qualität und Nachvollziehbarkeit nicht hinter der Bequemlichkeit zurückbleiben.

Für die praktische Versorgung ist entscheidend, dass Angebote nicht Parallelwelten erzeugen, sondern auf definierte Übergaben setzen. Niedrigschwellige Checks können sinnvoll sein, wenn sie klare Positivstrategien, belastbare Informationswege und feste Kooperationspartner haben. Apotheken bieten hier Andockpunkte: Wechselwirkungswissen, Sicht auf Selbstmedikation, Nähe zu Rezept- und E-Rezept-Prozessen und die Fähigkeit, Dringlichkeit von Bagatellen zu unterscheiden. Damit entsteht kein Nullsummenspiel, sondern ein Ordnungsrahmen, in dem Alltag, Prävention und professionelle Versorgung ineinandergreifen. Tragfähig wird der Vorstoß erst dann, wenn Orientierung, Qualität und Verantwortung dieselbe Sprache sprechen und der Weg vom Messpunkt zur passenden Behandlung ohne Umwege funktioniert.

Am Ende zählt kein Schlagwort, sondern die erlebte Stabilität im Ablauf. Wenn ein Test ein Ergebnis liefert, muss der nächste Schritt klar, schnell und qualitätsgesichert sein, und wenn nichts zu tun ist, braucht es ebenso eine verlässliche Entlastung. Gelingt das Zusammenspiel aus Filialservice, digitalem Kanal und professionellen Partnern, entsteht ein echter Zugangsvorteil; misslingt es, wächst nur der Geräuschpegel. Für Apotheken eröffnet die Dynamik die Möglichkeit, Beratungskompetenz sichtbarer zu machen und als feste Übergabeinstanz verankert zu werden. Für dm entscheidet sich der Nutzen daran, ob die gesundheitliche Wertschöpfung über Marketing hinausgeht und in belastbaren Prozesskennzahlen messbar wird. Genau daran wird sich die Relevanz im Alltag beweisen lassen.

 

Primärarztsystem mit Steuerung, Apotheken an Schnittstellen, Zugang verlässlich organisieren

Ein Primärarztsystem wird als Antwort auf überfüllte Praxen, lange Wartezeiten und Fehlwege in Notaufnahmen diskutiert und misst sich nicht an Schlagworten, sondern an seiner Alltagstauglichkeit. Der Kern ist eine erste Anlaufstelle mit Einschätzung, Priorisierung und geordneter Weiterleitung, die Geschwindigkeit dort erzeugt, wo Dringlichkeit hoch ist, und Gelassenheit dort, wo Selbstmanagement genügt. Akzeptanz entsteht, wenn Regeln transparent sind und Ausnahmen erklärbar bleiben, etwa für Zahn-, Frauen- und Kinderheilkunde. Ablehnung speist sich vor allem aus der Sorge vor zusätzlicher Hürde und dem Verlust an Autonomie, wenn Termine nur über Filter erreichbar sind. Für Apotheken ist dies kein Randthema, sondern die Frage, wie ihre Nähe zum Alltag in strukturierte Eingänge übersetzt wird.

Die Versorgungswirklichkeit zeigt klare Sollbruchstellen an Wochenenden und außerhalb der Sprechzeiten, wenn Orientierung fehlt und Notaufnahmen zum Default werden. Wochentags kehrt sich das Muster um, was belegt, dass verlässliche Tagesstrukturen die Kanalwahl prägen und Fehlwege reduzieren. Die Telefonnummer des Bereitschaftsdienstes wirkt nur dann entlastend, wenn Triage, Rückruf und Terminvermittlung verbindlich sind und freie Slots nicht im Schatten einzelner Systeme verbleiben. Ein Primärmodell braucht daher definierte Eingangstüren, standardisierte Ersteinschätzungen und eine Datenspur, die Patient, Anlass und Konsequenz zusammenhält. Erst wo diese Elemente greifen, wird Steuerung als Service erfahren und nicht als Rationierung etikettiert.

Apotheken können an dieser Eingangsstufe wertvolle Hinweise liefern, ohne Diagnostik zu ersetzen: Medikationshistorie, Interaktionsrisiken, Selbstmedikationsmuster und beobachtete Red Flags erzeugen Kontext für die weitere Entscheidung. In Kombination mit E-Rezept-Daten und dokumentierten Beratungsergebnissen entsteht ein Bild, das Doppelwege vermeidet und Dringlichkeit realistischer abbildet. Besonders in multimorbiden Gruppen, bei älteren Menschen und in ländlichen Regionen wird aus der Nähe der Offizin ein Stabilitätsvorteil, wenn Informationen strukturiert an Primärstellen übergeben werden. Voraussetzung sind klare Zuständigkeiten, standardisierte Datenfelder und ein respektierter Schutz von Gesundheitsdaten. So bleibt die Rollenverteilung sauber, während Qualität und Tempo zugleich steigen.

Kapazität, Koordination und Kommunikation sind die drei Stellschrauben, an denen ein Primärarztsystem praktisch steht oder fällt. Kapazität bedeutet triagefähiges Personal, belastbare Telefonleitungen, digitale Eingänge und reservierte Terminpools, die Dringlichkeit abbilden, statt zuerst die schnellsten Klicks zu belohnen. Koordination verlangt gemeinsame Regeln zwischen Primärpraxen, Bereitschaftsdienst und Akutleitstellen sowie die Pflicht, freie Termine in einen verbindlichen Pool einzustellen. Kommunikation klärt für die Bevölkerung, wie der erste Kontakt funktioniert, wie schnell mit Antwort zu rechnen ist und welche Wege bei akuten Beschwerden gelten. Ohne diese Disziplin verlagert das System nur Staus, statt Wartezeiten und Unsicherheiten messbar zu reduzieren.

Erfolg lässt sich nüchtern an wenigen Kennziffern ablesen: belegte Slots pro Tag im Primärbereich, Anteil richtiger Kanalwahl beim Ersteinstieg und mittlere Zeit bis zur passenden Behandlung. Sinkende Fehlwege in Notaufnahmen, kürzere Wege zu Fachärztinnen und Fachärzten und weniger Abbrüche zwischen Erstkontakt und Termin sind die erfahrbaren Effekte, die Vertrauen erzeugen. Apotheken gewinnen in diesem Rahmen an Kontur, wenn ihre Hinweise verbindlich ankommen und sichtbare Entscheidungen auslösen. Gelingt dies, wird aus einer Strukturidee gelebte Versorgung, die Tempo und Qualität besser austariert. Misslingt es, bleibt die Debatte Symbolpolitik ohne tragfähige Wirkung.

 

Kardiologie mit KI-Diagnostik, Alltagsgeräte als Sensoren, Qualität vor Geschwindigkeit

Die Kardiologie erlebt eine schnelle Verschiebung von der reinen Gerätemedizin zur datengetriebenen Auswertung, in der Algorithmen den Blick schärfen und Routinen beschleunigen. Elektrokardiogramme liefern in Sekundenbruchteilen dichte Signalfolgen, die selbst geübte Augen nur in Ausschnitten lesen; hier sortieren Modelle Artefakte aus, markieren Auffälligkeiten und schlagen Prioritäten vor. Parallel wandern Messpunkte aus der Praxis an Handgelenk und Smartphone, wo Fotoplethysmografie und Ein-Kanal-EKGs alltagstaugliche Fenster auf Rhythmus und Leitfähigkeit öffnen. Diese Verlagerung ist keine Spielerei, sondern ein zusätzlicher Sensor im Versorgungssystem, der Früherkennung plausibler macht und Verlaufsdaten sichtbar macht. Der Preis dafür ist Komplexität: Ohne klare Übergaben, belastbare Referenzwerte und eine definierte Rolle für die ärztliche Einordnung produziert dieselbe Technik Geschwindigkeit an der falschen Stelle.

Wearables zeigen ihre Stärke vor allem bei intermittierendem Vorhofflimmern, das im Praxis-EKG oft unsichtbar bleibt, weil es in Episoden kommt und geht. Patientengeführte Aufzeichnungen können das Ereignis im Moment des Symptoms einfangen, kontinuierliche Pulsanalysen entdecken Muster, die Einzelmessungen entgehen. Aus einem Warnsignal wird aber erst dann ein medizinischer Wert, wenn der weitere Weg feststeht: Bestätigung durch standardisierte Ableitung, Bewertung im klinischen Kontext und Entscheidung über Antikoagulation oder Monitoring. Falsch-positive Meldungen belasten, weil sie gesunde Menschen zu Patienten auf Zeit machen; falsch-negative Meldungen beruhigen, obwohl weiterer Klärungsbedarf besteht. Deshalb braucht der Einsatz klare Schwellen, definierte Textbausteine für Befunde und Rückkanäle, die ohne Umwege zur richtigen Stelle führen. Apotheken sind in dieser Eingangssituation nahe am Alltag und können Hinweise strukturieren, Gerätekompetenz erklären und bei Warnflaggen zur angemessenen Abklärung lotsen, ohne Diagnosen zu setzen.

In der Bildgebung wirkt KI bereits heute als Qualitätsstabilisator. Beim Herzultraschall reduziert sie Bedienerabhängigkeit, hilft bei Anschnitt und Vermessung und verbessert die Reproduzierbarkeit von Parametern wie Volumina und Auswurffraktion. In der Magnetresonanztomografie verkürzt sie Messzeiten, gleicht Bewegungsartefakte aus und erhöht damit die Nutzbarkeit auch jenseits idealer Bedingungen. Die CT-Angiografie profitiert von automatischer Plaque-Quantifizierung und Stenoseabschätzung, was Triagepfade bei Brustschmerz konsistenter macht und Fehleinschätzungen seltener. Diese Vorteile sind jedoch nicht automatisch robust: Dataset-Shift zwischen Geräten, Zentren und Bevölkerungen kann die Genauigkeit verschieben, und Versionierungen von Modellen verlangen nachvollziehbare Dokumentation. Wer klinisch nutzt, muss wissen, welches Modell mit welcher Leistung in welchem Kontext lief – und wie Ergebnisse in Berichte, Haftung und Aufklärung übersetzt werden.

Das viel diskutierte „smarte Stethoskop“ illustriert die Gratwanderung zwischen Nutzen und Alarmflut. In hausärztlichen Settings kann ein kombiniertes Akustik- und EKG-Signal auffällige Konstellationen schneller sichtbar machen und Überweisungen besser begründen. Gleichzeitig zeigen Studien eine erhöhte Rate an Fehlalarmen, wenn Populationen mit niedriger Vortestwahrscheinlichkeit gescreent werden; aus Sicht kardiologischer Fachpraxen ersetzt das Gerät weder Ultraschall noch Mehrkanal-EKG. Sinnvoll wird der Einsatz dort, wo Vorselektion gebraucht wird und ein definierter Bestätigungsweg existiert. Damit rückt die Integration in Arbeitsabläufe in den Vordergrund: Datenschutz, Befundarchiv, Zeitbudgets, Abrechnung und Zuständigkeiten müssen stehen, bevor Geräte aus dem Pilotstatus in den Alltag wechseln. Im Umfeld der Offizin begegnen Teams wachsender Nachfrage nach Wearables; hier zählt nüchterne Aufklärung über Grenzen, sinnvolle Nutzung und die Frage, wann ein Signal medizinisch relevant ist und weitergegeben werden sollte.

Der strategische Maßstab bleibt unverändert: Qualität vor Geschwindigkeit. Algorithmen sind Werkzeuge, keine Entscheider; sie sortieren, bündeln, markieren, während Therapieentscheidungen an Symptomen, Leitlinien und Patientenvorlieben ausgerichtet bleiben. Erfolg ist messbar, wenn harte Endpunkte in Bewegung geraten – weniger Schlaganfälle durch früher erkanntes Vorhofflimmern, weniger unnötige Bildgebung, weniger Fehlwege in Notaufnahmen, stabilere Nachsorge nach Eingriffen. Dafür brauchen Teams Training, transparente Modelle und eine Kultur, die Fehlalarme nicht bestraft, sondern systematisch auswertet. Patientinnen und Patienten benötigen verständliche Rückmeldungen, warum ein Hinweis relevant ist oder eben nicht und welcher nächste Schritt folgt. Erst wenn Kennzahlen und Alltagserfahrung übereinstimmen, wird aus „KI in der Kardiologie“ eine belastbare Routine und nicht nur ein Versprechen.

Am Ende verdichtet sich die Linie: Sensoren im Alltag, gereifte Algorithmen und klare Übergaben machen Diagnostik früher, leiser und verlässlicher – vorausgesetzt, Einordnung und Verantwortung bleiben sichtbar und der Weg von der Messung zur passenden Behandlung ist kurz und definiert.

 

Vier Linien formen das Tagesbild: ein Urteil zur Verkehrssicherung temporärer Schilder, der Gesundheitsvorstoß eines Drogeristen mit Tests und OTC-Versand, Parallelpläne von Wettbewerbern für grenzüberschreitende OTC-Modelle sowie KI-gestützte Kardiologie vom Wearable bis zur Bildgebung. Gemeinsam ist ihnen der Ruf nach belastbaren Ketten: Zuständigkeit, Qualität, Übergaben und Dokumentation. Wo diese Ketten tragen, werden Risiken beherrschbar, Märkte lesbar und Diagnosen verlässlicher. Wo sie reißen, entstehen Kosten, Fehlwege und Alarmfluten.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Wenn Haftung an beherrschte Gefahrenquellen gebunden wird, entstehen klare Präventionsroutinen statt Zufälle. Wenn Handelsformate Gesundheit anbieten, entscheidet eine Qualitätsarchitektur, ob Bequemlichkeit Versorgung ergänzt oder verwässert. Wenn neue OTC-Kanäle geprüft werden, müssen Regeln und Rückwege fester sein als die Schlagzeilen. Und wenn Algorithmen diagnostische Arbeit stützen, gilt Qualität vor Geschwindigkeit: erklärbare Modelle, klare Schwellen, definierte Folgeschritte. Stabilität entsteht dort, wo Technik, Regeln und Verantwortung im selben Takt arbeiten.

 

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