• 19.06.2025 – Apotheken-News: Versorgung scheitert an Versicherung, Haftung beginnt im Kühlschrank, Sicherheit endet nicht am Stecker

    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Kühlkettenversagen, Versicherungslücken und Ausfälle bei Rezeptabrechnungen bedrohen die wirtschaftliche Grundlage vieler Apotheken. W ...

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Apotheken-News: Versorgung scheitert an Versicherung, Haftung beginnt im Kühlschrank, Sicherheit endet nicht am Stecker

 

Wie Kühlgutverluste Apotheken ruinieren, Versicherungslücken unbeachtet bleiben und regulatorische Pflichten unterschätzt werden

Wenn die Kühlschranktür in einer Apotheke nicht richtig schließt, droht mehr als nur ein Temperaturschaden – es droht der Verlust der wirtschaftlichen Grundlage, der pharmazeutischen Integrität und letztlich der Betriebserlaubnis. Kühlgutverluste sind längst kein Einzelfall mehr, sondern ein Symptom für ungenügende Versicherungskonzepte, regulatorische Nachlässigkeit und mangelhaftes Risikomanagement. Parallel zur technischen Fragilität offenbart sich auch eine ökonomische Verwundbarkeit: Bei hohen Warenwerten, fehlender Rückversicherung und unzureichender Dokumentation können selbst banale Störungen existenzbedrohend sein. Zugleich spitzt sich ein weiteres Szenario zu – das Risiko der Rezeptabrechnung durch insolvente Dienstleister. Apotheken, die auf diese Weise Forderungsausfälle erleiden, stehen vor Liquiditätsproblemen, ohne Schutz durch Regulierung oder Versicherer. Gepaart mit der langsamen Anerkennung ausländischer Fachkräfte und neuen digitalen Kontrollansprüchen durch Konzerne wie Gehe/Alliance zeigt sich ein gefährliches Gesamtbild: Die öffentliche Apotheke bleibt zentral für die Versorgung – aber strukturell unterversorgt durch ein System, das Risiken nicht absichert, sondern weiterreicht.


Wenn in einer Apotheke der Kühlschrank versagt, setzt nicht nur die Kühlkette aus – es bricht eine ganze Kaskade regulatorischer, wirtschaftlicher und haftungsrelevanter Konsequenzen los, die bis zur Existenzgefährdung reichen kann. Immer häufiger geraten Apotheken in genau diese Situation: Ein technischer Defekt, ein Stromausfall, ein Sensorversagen oder schlicht eine übersehene Tür führen dazu, dass temperatursensible Arzneimittel wie Insuline, Vakzine, Biologika oder zytotoxische Therapien unbrauchbar werden. Was auf den ersten Blick wie ein Einzelfall wirkt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als systemische Schwachstelle in der Absicherungsstruktur des Apothekenbetriebs – und als blinder Fleck in der Branche.

Denn: Der Versicherungsschutz deckt solche Schäden oft nur unvollständig ab. Während Betriebsunterbrechungs- und Inhaltsversicherungen häufig pauschal abgeschlossen werden, bleibt die spezifische Absicherung von temperaturgeführten Medikamenten – insbesondere deren Wiederbeschaffungskosten, Entsorgungskosten und die betriebswirtschaftlichen Folgeschäden durch Lieferausfälle oder Retaxationen – erstaunlich häufig lückenhaft. Die apothekenindividuelle Risikoprüfung erfolgt oft zu spät oder gar nicht. Technisch wird auf Kühlschränke mit Min/Max-Anzeige und Temperaturdokumentation gesetzt – aber sobald die Frage nach der Beweislast im Schadenfall gestellt wird, zeigt sich die Unzulänglichkeit vieler Systeme: Datenlücken, fehlende Fernüberwachung, keine manipulationssichere Archivierung, unzureichende Sensorik oder mangelhafte Dokumentation des Temperaturverlaufs machen eine Regulierung oft unmöglich. Das Ergebnis: keine Auszahlung, keine Absicherung, keine Entlastung.

Gerade bei hochpreisigen Präparaten, etwa aus der Onkologie, aus dem Bereich der oralen Antidiabetika oder Biologika-Therapien, sprechen die Verluste schnell fünfstellige Summen an. Noch gefährlicher wird es, wenn aus dem Verlust eine Unterbrechung der Versorgung chronisch Kranker entsteht – etwa bei der Kühlpflicht von Fertigspritzen im ambulanten Bereich oder bei Lagerpräparaten für Rezepturherstellungen. In solchen Fällen drohen nicht nur wirtschaftliche Einbußen, sondern auch gravierende Verstöße gegen die Apothekenbetriebsordnung, die durch Aufsichtsbehörden geahndet werden können.

Doch Kühlgutverluste sind nicht der einzige Bereich, in dem Apotheken finanziell ungeschützt dastehen. Ein weiteres strukturelles Risiko betrifft die Rezeptabrechnung – insbesondere bei Auslagerung an externe Abrechnungszentren. Zwar sind Dienstleister wie Noventi, VSA oder ARZ Darmstadt gesetzlich reguliert und in der Regel seriös aufgestellt, doch die Insolvenz einzelner kleinerer oder spezialisierter Dienstleister in jüngerer Zeit hat ein Warnsignal gesetzt: Kommt es zur Zahlungsunfähigkeit des Abrechners, bleibt die Apotheke auf ihrer Forderung sitzen – selbst wenn die Leistung erbracht und die Abgabe korrekt war. Der Schutz durch Vertrauensschadenversicherung oder Ausfallgarantien ist nicht flächendeckend. Auch hier zeigt sich ein beunruhigendes Bild: Eine Mehrheit der Apotheken verlässt sich auf die strukturelle Zuverlässigkeit des Systems, prüft aber weder die Bonität noch die Sicherungsmechanismen ihres Abrechnungsdienstleisters – ein Risiko, das insbesondere bei Vorfinanzierungen oder verspäteten Zahlungsströmen existenzielle Folgen haben kann.

Ein dritter neuralgischer Punkt betrifft die Anerkennung ausländischer Pharmazeut:innen. Wie das Beispiel des hessischen Apothekers Andreas Grünebaum zeigt, können zögerliche Anerkennungsverfahren fatale Folgen haben – im konkreten Fall führte die monatelange Verzögerung dazu, dass ein qualifizierter chilenischer Apotheker seine berufliche Perspektive in Deutschland aufgab und die Apotheke infolge dessen eine dringend benötigte Fachkraft verlor. Der Schaden bleibt aufseiten der Betriebe, die durch Behördenversagen doppelt bestraft werden: mit Personalmangel und wirtschaftlichem Verlust.

Diese strukturellen Lücken im Sicherungssystem werden flankiert von regulatorischen Unschärfen und neuen Belastungsachsen. So gerät die Branche durch digitale Anforderungen zunehmend unter Druck. Der Vorstoß von Gehe/Alliance Healthcare Deutschland, Zugriff auf sensible Apothekendaten zu erhalten, wird von vielen Apothekern kritisch gesehen – nicht zuletzt, weil die Verschränkung von Software, Logistik und Abrechnung sensible Datenschutzfragen aufwirft. Während die Politik in Digitalstrategien Investitionschancen erkennt, bleiben die Risiken für mittelständische Apotheken unberücksichtigt. Der Datenschutz wird zur Compliance-Falle, sobald technische Systeme versagen oder Schnittstellen missbraucht werden.

Auch die gesundheitspolitische Vergangenheit holt die Branche ein: Jens Spahn, einst Gesundheitsminister und heute unter Druck wegen der Maskenbeschaffungsaffäre, sorgt erneut für Debatten. Zwar verteidigt er sein damaliges Handeln, doch der Vertrauensverlust bleibt – nicht nur gegenüber der Politik, sondern auch im System der Versorgungssicherheit. Gerade in Zeiten, in denen Apotheken als Letztanker regionaler Gesundheitsversorgung gelten, beschädigen politische Versäumnisse das Fundament, auf dem die öffentliche Apotheke ruht: Vertrauen.

Die Gesamtschau offenbart eine Kette unerkannter Gefahren: Kühlkettenprobleme, Versicherungslücken, Abrechnungsrisiken, regulatorische Trägheit und systemisches Versagen in der Integration internationaler Fachkräfte. Apotheken befinden sich in einem Spannungsfeld aus Versorgungspflicht, betrieblichem Risiko und politischer Aushöhlung. Wer dabei glaubt, der Schaden beginne erst mit dem Stromausfall, irrt: Er beginnt mit der Nichtversicherung, setzt sich fort mit der Nichtanerkennung und endet oft mit der Nichtverantwortung aufseiten der Politik.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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