• 18.05.2025 – Apotheken-News: Digitale Apotheke, reale Gefahr, strategische Pflicht

    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Die Digitalisierung in Apotheken bringt Effizienz – aber auch neue Risiken. Cyberschutz wird zur Kernverantwortung der Betriebsführung ...

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Apotheken-News: Digitale Apotheke, reale Gefahr, strategische Pflicht

 

Warum Cyberschutz über Vertrauen, Versorgung und Verantwortung entscheidet

Was hilft das e-Rezept, wenn die Apotheke offline ist? Die digitale Revolution im Gesundheitswesen hat Apotheken mitten ins Fadenkreuz von Cyberkriminellen gerückt – und viele sind schlecht vorbereitet. Veraltete Technik, fehlende Notfallpläne, kaum Schulungen: Während Daten verloren gehen und Versorgungslücken drohen, bleibt Cyberschutz oft ein blinder Fleck der Betriebsführung. Doch was als technisches Problem erscheint, ist längst ein strategisches Versäumnis. Wer die Versorgung sichern will, muss Sicherheit planen. Jetzt – bevor das System streikt.


Die digitale Transformation der Apothekenbranche schreitet unaufhaltsam voran. Elektronische Rezepte, automatisierte Warenwirtschaft, digitale Abrechnungssysteme und zentrale Schnittstellen zum Gesundheitssystem sind längst keine Zukunftsmusik mehr. Doch während sich Prozesse beschleunigen und Abläufe effizienter gestalten lassen, wächst die digitale Angriffsfläche. Cybersicherheit ist in dieser neuen Versorgungsrealität kein technisches Randthema, sondern ein betriebswirtschaftlicher Pflichtbereich. Wer hier versäumt, konsequent zu handeln, riskiert nicht nur Datenlecks, sondern die gesamte Versorgungssicherheit – und das Vertrauen der Patientinnen und Patienten.

Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass viele Apotheken beim Thema Cyberschutz in der betrieblichen Realität erheblichen Nachholbedarf aufweisen. Sicherheitskonzepte fehlen, Verantwortlichkeiten sind diffus, technische Schutzsysteme sind unzureichend implementiert. Die Folge: Ein wachsendes Risiko durch Ransomware, Phishing-Angriffe und gezielte Hackerattacken, die zunehmend auch kleinere Apotheken in ländlichen Gebieten ins Visier nehmen. Die Angriffe sind dabei nicht hypothetisch. Schon einzelne Sicherheitslücken können den Betrieb lahmlegen, Medikationsdaten kompromittieren oder zu Versorgungsausfällen führen.

Dabei ist der rechtliche Rahmen eindeutig: Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) schreibt ausdrücklich vor, dass technische und organisatorische Schutzmaßnahmen zu implementieren sind. Und doch zeigt sich eine beunruhigende Diskrepanz zwischen regulatorischer Vorgabe und betrieblicher Umsetzung. Viele Apotheken nutzen veraltete Systeme, verzichten auf regelmäßige Sicherheitsupdates oder vernachlässigen Backup-Routinen. Hinzu kommt ein oft mangelndes Risikobewusstsein – sowohl auf Leitungsebene als auch im Team.

Dabei steht und fällt Cybersicherheit mit dem Faktor Mensch. Die wirksamsten technischen Schutzmaßnahmen nützen wenig, wenn Mitarbeitende auf Phishing-Mails hereinfallen oder mobile Datenträger unkontrolliert genutzt werden. Deshalb ist eine kontinuierliche Sensibilisierung unerlässlich. Schulungen dürfen keine einmalige Pflichtübung sein, sondern müssen als integraler Bestandteil der Betriebskultur verankert werden. Digitale Resilienz entsteht durch wiederholte Übungen, klare Notfallpläne und ein Bewusstsein dafür, dass IT-Sicherheit nicht delegierbar ist.

Doch genau hier beginnt das strukturelle Problem. Viele Apotheken kämpfen mit begrenzten personellen Ressourcen und unzureichendem Support. Die Komplexität der digitalen Infrastruktur überfordert nicht selten die Inhaberinnen und Inhaber, die sich auf die pharmazeutische Versorgung konzentrieren müssen. Externe IT-Dienstleister können helfen, aber sie dürfen nicht zum alleinigen Sicherheitsanker werden. Die Steuerung der Schutzarchitektur muss intern verankert bleiben – mit klaren Zuständigkeiten und einem strategischen Sicherheitskonzept.

Ein solches Konzept umfasst neben Basismaßnahmen wie Firewalls, Anti-Viren-Software und Zugriffskontrollen auch die Etablierung einer umfassenden Sicherheitsarchitektur. Dazu zählen mehrstufige Authentifizierungsprozesse, verschlüsselte Kommunikationswege, regelmäßige Audits sowie eine präventive Überprüfung aller digitalen Schnittstellen. Die Implementierung derartiger Schutzmaßnahmen ist kein optionaler Luxus, sondern betriebliche Notwendigkeit.

Die Folgen eines Cyberangriffs gehen weit über den unmittelbaren Schaden hinaus. Neben möglichen Bußgeldern und Haftungsfragen droht vor allem ein Vertrauensverlust, der sich kaum beziffern lässt. Apotheken sind Orte sensibler Kommunikation. Sie verwalten nicht nur Rezepte, sondern auch Krankengeschichten, Medikationspläne und persönliche Gesundheitsdaten. Ein Sicherheitsleck kann das Verhältnis zu den Patientinnen und Patienten nachhaltig beschädigen.

Die politisch-regulatorische Verantwortung darf dabei nicht ausgeklammert werden. Es ist Aufgabe der Gesundheitspolitik und der Standesvertretungen, hier unterstützend tätig zu werden. Einheitliche Mindeststandards, finanzielle Förderprogramme für Cyberschutztechnologien und verpflichtende Weiterbildungen wären ein erster Schritt. Der digitale Strukturwandel verlangt nicht nur Engagement auf Betriebsebene, sondern auch flankierende Maßnahmen auf Systemebene.

Nicht zuletzt braucht es ein Umdenken in der strategischen Ausrichtung. Wer Digitalisierung will, muss sie sichern. Cyberschutz gehört in dieselbe Kategorie wie Arzneimittelqualität oder Hygienekontrollen: als unverzichtbare Voraussetzung für eine stabile und zukunftsfähige Versorgung. Die digitale Apotheke muss nicht nur funktionieren – sie muss auch geschützt sein. Nur dann bleibt sie das, was sie sein soll: Ein verlässlicher Anker im Gesundheitswesen.


Kommentar:

Digitalisierung ohne Sicherheit ist wie ein Medikament ohne Wirkstoff – sie verspricht viel, leistet aber zu wenig. Der technologische Fortschritt in den Apotheken bringt unbestritten Vorteile. Doch was nutzt das modernste Warenwirtschaftssystem, wenn es mit einem einzigen Klick kompromittiert werden kann? Apotheken stehen heute in einem sicherheitsrelevanten Spannungsfeld zwischen Innovation und Verwundbarkeit. Es ist ein Paradoxon, dass ausgerechnet jene Betriebe, die zur Grundversorgung gehören, digital ungeschützt sind.

Die Ursache liegt nicht in Ignoranz, sondern in Überforderung. Cybersicherheit ist ein komplexes Feld – technisch, organisatorisch, rechtlich. Viele Inhaberinnen und Inhaber betreiben ihre Apotheken mit vollem Einsatz, aber ohne strukturierte Unterstützung in IT-Fragen. Das rächt sich. Denn während Hacker immer professioneller agieren, fehlen in der Apotheke oft die einfachsten Schutzroutinen. Es ist höchste Zeit, Cyberschutz zur Chefsache zu machen – und zur Pflichtaufgabe der Standesvertretung.

Dass viele Apotheken mit rudimentärer Sicherheitsausstattung arbeiten, ist nicht nur ein Betriebsrisiko, sondern ein politisches Versäumnis. Wer digitale Prozesse vorschreibt – etwa das e-Rezept – muss auch für deren sichere Umsetzung sorgen. Die Verantwortung darf nicht allein auf die Schultern der Inhaber abgewälzt werden. Hier sind Kammern und Verbände ebenso gefragt wie das Bundesgesundheitsministerium.

Die Bedrohung durch Cyberangriffe ist real und systemrelevant. Ein einzelner erfolgreicher Angriff kann eine ganze Region in die Versorgungskrise stürzen. Es geht um mehr als IT – es geht um Vertrauen, Stabilität und unternehmerische Existenz. Deshalb braucht es klare Regeln, verbindliche Standards und eine neue Sicherheitskultur. Wer Digitalisierung ernst nimmt, muss Sicherheit mitdenken – als Grundvoraussetzung für Versorgung.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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