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FINANZEN | Medienspiegel & Presse |
Der Außenhandel läuft, der DAX hält sich wacker, und die Inflation sinkt. Doch der Schein trügt: Hinter den stabilen Zahlen des Frühjahrs 2025 verbirgt sich ein strukturelles Ungleichgewicht. Während Großunternehmen auf internationalen Märkten glänzen, drohen Investitionszurückhaltung, Baukrise und Reformstau die wirtschaftliche Substanz zu untergraben. Die Politik beschwört Zuversicht, aber liefert zu wenig. Deutschland exportiert Stabilität – und importiert Stillstand.
Die deutsche Wirtschaft sendet im Mai 2025 ein paradoxes Signal. Während die Exporte solide zulegen und auf globaler Bühne Stabilität ausstrahlen, zeigen zentrale Indikatoren im Inland einen alarmierenden Reformstau. Der Außenhandel profitiert von einer robusten Nachfrage in Nordamerika und Asien sowie einer stabilisierten Lieferkettensituation. Die Industrieproduktion zieht in ausgewählten Sektoren wie Maschinenbau, Chemie und Elektrotechnik leicht an. Große exportorientierte Konzerne berichten von gestiegenen Auftragseingängen und verbesserten Margen infolge sinkender Energiepreise.
Trotz dieser positiven Entwicklungen an der Außenfront bleibt die Binnenwirtschaft schwach. Der private Konsum stagniert. Einzelhändler und Dienstleister berichten von verhaltener Kundennachfrage, insbesondere im nicht lebensnotwendigen Bereich. Die real verfügbaren Einkommen der Haushalte haben sich nach der Inflationsdynamik der letzten Jahre nur zögerlich erholt. Höhere Tarifabschlüsse entlasten zwar nominal, werden aber durch gestiegene Wohnkosten, Energiepreise und Abgaben teils wieder neutralisiert.
Gleichzeitig verharrt die Investitionstätigkeit auf niedrigem Niveau. Vor allem mittelständische Unternehmen zeigen sich angesichts regulatorischer Unsicherheit, hoher Finanzierungskosten und digitaler Rückstände zurückhaltend. Der Anteil der Unternehmen mit geplanten Erweiterungsinvestitionen liegt deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Hinzu kommt eine spürbare Zurückhaltung bei Unternehmensgründungen, was auf eine tiefere Verunsicherung im Mittelbau der deutschen Wirtschaft schließen lässt.
Besonders drastisch zeigt sich die strukturelle Erosion im Wohnungsbau. Die Zahl der genehmigten Neubauten erreicht historische Tiefstände, viele Projekte werden zurückgestellt oder ganz abgesagt. Wohnungsunternehmen warnen vor einer dauerhaften Bauzurückhaltung, weil Förderinstrumente inkonsistent und Genehmigungsverfahren schleppend sind. Die Konsequenz sind steigende Mieten in urbanen Zentren, während ländliche Regionen mit Abwanderung kämpfen.
Die europäische Geldpolitik hat auf die gesunkene Inflationsrate reagiert: Die Zentralbank hat den Leitzins minimal gesenkt. Dies führte zu kurzfristiger Entlastung auf den Kapitalmärkten, hat jedoch bislang kaum durchschlagende Wirkung auf die Kreditvergabe entfaltet. Banken bleiben vorsichtig, vor allem bei Investitionskrediten in risikobehafteten Branchen. Auch private Baufinanzierungen stagnieren.
Der ifo-Geschäftsklimaindex zeigt eine leichte Verbesserung der Stimmung, ebenso der ZEW-Index. Beide Indikatoren spiegeln jedoch in erster Linie Hoffnungen auf eine Zinswende und positive Exportaussichten wider – nicht aber eine tatsächliche Trendwende im Inland. Die Erwartungshaltung ist geprägt von Vorsicht. Unternehmen sprechen von regulatorischem Nebel, fehlender Planbarkeit und einem lähmenden Mangel an politischem Gestaltungswillen.
Die wirtschaftspolitische Debatte wird von Symbolthemen und Flickwerk dominiert. Eine kohärente Strategie zur Wachstumsstärkung fehlt. Bürokratieabbau, steuerliche Investitionsanreize, eine Digitalisierung der Verwaltung, Planungsbeschleunigung im Bauwesen sowie eine belastbare Energiepolitik bleiben Forderungen ohne Umsetzung. Die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands ist damit nicht akut gefährdet – aber mittelfristig erodiert sie schleichend.
Auch die Innovationsdynamik lässt nach. Forschungsausgaben stagnieren, der Transfer von Ideen in marktfähige Produkte verlangsamt sich. Start-ups berichten von sinkendem Zugang zu Frühphasenfinanzierung und einem wachsendem Verwaltungsaufwand. Fintechs, Greentechs und digitale Gesundheitslösungen kämpfen zunehmend mit regulatorischer Komplexität und einem Förderumfeld, das mehr verspricht als liefert.
Die Diagnose ist deutlich: Deutschland steht wirtschaftlich noch solide, aber der Boden unter den Füßen bröckelt. Ohne eine grundlegende Reorientierung in Struktur-, Steuer- und Standortpolitik droht ein langsames, aber kontinuierliches Abgleiten in ein postindustrielles Mittelmaß. Außenhandel und Exportkraft können diese Entwicklung nicht dauerhaft kompensieren. Der Appell ist klar: Strukturstärke entsteht nicht von allein – sie muss politisch gewollt, wirtschaftlich befördert und gesellschaftlich getragen sein.
Der Wirtschaftsspiegel im Mai 2025 legt eine doppelte Wahrheit offen: Deutschland exportiert stark, steht aber auf einem strukturell erodierenden Fundament. Der Glanz des Außenhandels ist real – doch er lenkt ab von einer Wirtschaft, die im Innern an Beweglichkeit verliert. Der Reformstau reicht tiefer als viele glauben. Er ist kein kurzfristiger Zyklusschmerz, sondern ein systemischer Zustand, der über Jahre gewachsen ist. Wer ihn ernsthaft überwinden will, muss mehr tun als Krisensymptome managen. Er muss die Ursachen bekämpfen.
Die Binnenwirtschaft ist strukturell unterversorgt. Nicht an Kapital, nicht an Ideen – sondern an politischen Rahmenbedingungen, die Investitionen ermöglichen, Innovationen erleichtern und Wachstum fördern. Es fehlt eine Reformarchitektur, die Komplexität abbaut, Verantwortlichkeiten klärt und Vertrauen schafft. Die deutschen Unternehmen sind leistungsbereit, aber zu oft verwaltungsmüde. Der Staat fordert, aber er fördert nicht verlässlich.
Zugleich verschärft sich der Zielkonflikt zwischen wirtschaftlicher Effizienz und politischer Symbolik. Während Unternehmen Stabilität und Klarheit einfordern, präsentiert sich die Wirtschaftspolitik als Reaktionstheater: schneller Vorstoß, dann Rückzieher, dann Stillstand. Dies erzeugt Unsicherheit – und Unsicherheit ist der größte Feind von Investitionsentscheidungen. Eine standortpolitische Strategie, die diesen Namen verdient, wäre der zentrale Hebel, um Dynamik freizusetzen. Doch sie bleibt aus.
Auch das Verhältnis zwischen Staat und Wirtschaft muss neu gedacht werden. Die Vorstellung, man könne Fortschritt verordnen, erweist sich als Illusion. Fortschritt entsteht durch Ermöglichung, nicht durch Kontrolle. Wenn Digitalisierung, Innovation und Wachstum gelingen sollen, braucht es nicht mehr Regulierung, sondern bessere. Nicht mehr Programme, sondern wirksamere. Nicht mehr Gesetze, sondern mehr Vertrauen.
Der wirtschaftliche Frühling 2025 ist trügerisch. Er ist kein Aufbruch, sondern ein Zwischenhoch. Ohne strukturelle Erneuerung bleibt Deutschland ein Land mit exportiertem Erfolg und importierter Unsicherheit. Die Frage ist nicht, ob die deutsche Wirtschaft stark ist – sondern wie lange noch.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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