• 04.05.2025 – Apotheken-News: Gefälschte Behördenmails, wirtschaftlicher Druck und digitale Umbrüche belasten Apotheken

    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Phishingangriffe, wirtschaftliche Engpässe und digitale Rezeptsysteme fordern Apotheken heraus. Zwischen bürokratischem Druck und neuen ...

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Apotheken-News: Gefälschte Behördenmails, wirtschaftlicher Druck und digitale Umbrüche belasten Apotheken

 

Phishingangriffe, Notdienstanfragen und E-Rezept-Effekte verschärfen den Druck auf Apothekenstrukturen

Gefälschte Behördenmails, ökonomischer Druck und digitale Umbrüche bedrohen die Apothekenlandschaft in Deutschland. Während Kriminelle gezielt mit dem Absendernamen der Bundesnetzagentur operieren, kämpfen viele Apotheken mit den Folgen stagnierender Einnahmen, wachsender Anforderungen und struktureller Unsicherheiten durch das E-Rezept. Doch es gibt auch pragmatische Antworten: Mit durchdachten Prozessanpassungen, kreativen Lösungen im Notdienst und einer Rückbesinnung auf die Beratungsfunktion versuchen viele Betriebe, unter schwierigen Bedingungen stabil zu bleiben. Die Frage ist, wie lange das noch möglich ist.


Die Apotheken in Deutschland stehen im Frühjahr 2025 unter wachsendem Druck. Eine neue Phishingkampagne, die gezielt mit der Identität der Bundesnetzagentur spielt, sorgt für Verunsicherung. Betrüger versenden Mails unter der Adresse info@bundesnetzagentur.org und fordern die Empfänger dazu auf, angeblich für Steuerzwecke ihre IBAN-Daten zu verifizieren. Besonders perfide: Die Mails suggerieren eine Verbindung zum Bundeszentralamt für Steuern und drängen auf schnelles Handeln. Für viele Apotheken, ohnehin im Dauerbetrieb gefordert, kann solch eine Mail fatale Folgen haben, wenn etwa Kontodaten in falsche Hände geraten oder Arbeitsabläufe gestört werden.

Gleichzeitig zwingt der wirtschaftliche Druck zahlreiche Apotheken zum Handeln. Die Betriebskosten steigen, die Einnahmen stagnieren, der bürokratische Aufwand nimmt zu. Besonders kleinere Betriebe im ländlichen Raum geraten unter Effizienzdruck. Automatisierung und Prozessoptimierung gelten inzwischen als Schlüssel für das Überleben. Doch nicht immer braucht es dafür große Investitionen. Viele Apotheken können mit organisatorischen Umstellungen, klarem Zeitmanagement und neu definierten Routinen bereits spürbare Verbesserungen erzielen. Wer die eigenen Abläufe hinterfragt und einfachere Lösungen umsetzt, gewinnt Zeit und Effizienz, ohne das Personal zusätzlich zu belasten.

Doch die Herausforderungen enden nicht beim internen Betrieb. Das elektronische Rezept verändert die Struktur der Arzneimittelversorgung tiefgreifend. Die frühere Nähe zwischen Patient und Stammapotheke weicht digitalen Einlösewegen, die ökonomischen Wettbewerbslogiken folgen. Für Apotheken bedeutet das: weniger Planbarkeit, mehr Unsicherheit und erhöhter Preisdruck. Die Vorteile, die sich für Patientinnen und Patienten durch die freie Wahl ergeben, erkauft sich das System mit einem Verlust an regionaler Versorgungsbindung.

Auch der Notdienst wird zunehmend zur Belastungsprobe. Ein Beispiel aus Bayern zeigt, wie Apotheken sich pragmatisch anpassen. Die Rottal Apotheke bietet mittlerweile auch Windeln im Notdienst an – eine Reaktion auf häufige Nachfragen, die das eigentliche pharmazeutische Angebot überlagern. Die Maßnahme zeigt: Viele Apotheken sind bereit, ihre Rolle weiterzuentwickeln, stoßen aber an strukturelle und personelle Grenzen.

Insgesamt wird die wirtschaftliche Lage zusätzlich durch externe Faktoren belastet. Der Bundesgerichtshof prüft aktuell die Werbepraxis von Netto, insbesondere durchgestrichene Preise ohne belegbare Vorwerte. Solche Rabattlogiken prägen auch den Apothekenmarkt zunehmend, nicht zuletzt durch Onlineanbieter. Gleichzeitig bleibt die gesamtwirtschaftliche Lage angespannt. Zwar zeigt das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2025 ein leichtes Wachstum, doch Investitionen bleiben niedrig, und die Gesundheitsausgaben sinken nur nominell, weil pandemiebedingte Sondereffekte auslaufen.

Die GKV hingegen entwickelt sich von der realwirtschaftlichen Dynamik abgekoppelt. Ihre Ausgaben steigen stärker als das BIP, was langfristig zu einer strukturellen Finanzierungskrise führen könnte. Parallel dazu zeigen wissenschaftliche Fortschritte, etwa bei der Behandlung chronischer Lungenerkrankungen mit Brensocatib, das Potenzial moderner Forschung – doch diese erreicht die Patienten nur, wenn die Versorgungsstrukturen stabil bleiben. Eine zentrale Rolle spielt dabei auch das Darmmikrobiom, dessen Wiederaufbau nach Antibiotikagaben laut neuer Studien vor allem durch die Ernährung beeinflusst wird – eine Erkenntnis, die Apotheken in ihrer Beratungspraxis berücksichtigen sollten.

Selbst alltägliche gesundheitliche Herausforderungen wie dyshidrotische Ekzeme zeigen, wie wichtig eine kontinuierliche Betreuung durch Apotheken bleibt. In einem System, das digitalisiert, automatisiert und ökonomisiert wird, droht die individuelle Nähe zum Patienten verlorenzugehen. Doch gerade diese persönliche Versorgung ist es, die Apotheken auszeichnet – und die unter dem aktuellen Druck zunehmend schwer zu leisten ist.

 
Kommentar:

Die Apothekenlandschaft steht an einem kritischen Punkt, an dem externe Bedrohungen, strukturelle Veränderungen und wirtschaftlicher Druck ineinandergreifen. Die aktuelle Welle gefälschter Behördenmails ist nicht bloß ein IT-Problem, sondern ein Symptom der Verwundbarkeit von Gesundheitseinrichtungen. Dass Apotheken mit solchen Angriffen alleine gelassen werden, zeigt die Lücke zwischen digitaler Infrastruktur und tatsächlicher Schutzverantwortung.

Gleichzeitig drängt das ökonomische Umfeld viele Apotheken in eine Art Dauerstress. Automatisierung wird nicht aus Innovationsfreude betrieben, sondern aus Notwendigkeit. Das System zwingt Betriebe zur Effizienz, ohne ihnen verlässliche finanzielle Perspektiven zu bieten. Dabei zeigt sich gerade bei kleinen Anpassungen im Betriebsablauf, wie viel Potenzial im Detail steckt – und wie wenig politische Unterstützung dafür existiert.

Das E-Rezept steht exemplarisch für einen Systembruch, der im Namen der Modernisierung eine jahrzehntelang bewährte Versorgungslogik auflöst. Patienten gewinnen Mobilität, Apotheken verlieren Bindung, Sicherheit und Einfluss. Wenn wirtschaftlicher Wettbewerb die Versorgung dominiert, geraten nicht nur einzelne Betriebe, sondern ganze Regionen in Gefahr.

Die Reaktion der Rottal Apotheke, Windeln in den Notdienst aufzunehmen, ist mehr als pragmatisch – sie zeigt, wie tief Apotheken in Alltagsnöte eingebunden sind. Diese Bereitschaft zur Erweiterung verdient Anerkennung, nicht weitere Belastung. Doch solange Politik, Digitalisierung und Marktkräfte unkoordiniert auf die Versorgungsrealität einwirken, bleibt die Apotheke vor Ort ein Brennpunkt multipler Überforderung.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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