• 24.04.2025 – Apotheken-News: Zwischen Fortschritt und Versagen

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Apotheken-News: Zwischen Fortschritt und Versagen

 

Ein Überblick über neue Krankheiten, alte Probleme und die Leerstelle Gesundheitspolitik

Digitale Arztterminportale gelten als Fortschritt, doch ihre zunehmende Dominanz wirft Fragen nach sozialer Gerechtigkeit auf. Parallel steigt in Deutschland der problematische Cannabiskonsum, während neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass persistente bakterielle Zellreste eine Ursache chronischer Beschwerden bei Lyme-Borreliose sein könnten. Derweil wird ein bisher vernachlässigter Diabetes-Typ als eigenständige Krankheit anerkannt – zu spät für Millionen Betroffene in ärmeren Ländern. Europa wiederum verliert beim Zugang zu innovativen Arzneimitteln den Anschluss an die USA und verfehlt zentrale Gesundheitsziele der UN. Was all diese Entwicklungen eint: ein gefährliches Vakuum an gesundheitspolitischer Verantwortung.


Digitale Terminportale, steigender Cannabiskonsum, neue Erkenntnisse zur Lyme-Borreliose, die Anerkennung eines weiteren Diabetes-Typs, ungleiche Innovationsdynamiken bei Arzneimittelzulassungen und eine stagnierende Bekämpfung von Infektionskrankheiten – diese aktuellen Entwicklungen im Gesundheitswesen werfen ein Schlaglicht auf systemische Schwächen, die weit über Einzelfragen hinausreichen. Während digitale Terminvergabeplattformen als Lösung für überfüllte Wartezimmer und überlastete Praxen gefeiert werden, warnen Verbraucherschützer vor einer gefährlichen Verschiebung der Versorgungshoheit in privatwirtschaftliche Hände. Die Bequemlichkeit für Patientinnen und Patienten könnte mittelfristig zu einem Zwei-Klassen-System führen, in dem soziale Gerechtigkeit dem Algorithmus weicht.

Gleichzeitig dokumentieren Gesundheitsstudien eine Normalisierung des Cannabiskonsums mit wachsender Suchtproblematik. Die Zahl der Konsumierenden ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, problematischer Gebrauch nimmt insbesondere bei Männern zu. Hinzu kommt eine besorgniserregende Erhöhung des durchschnittlichen THC-Gehalts, die mit steigenden Fällen in Suchthilfeeinrichtungen einhergeht. Diese Entwicklungen werfen Fragen nach der Tragfähigkeit der begleitenden Maßnahmen zur Legalisierung auf.

Einen bedeutenden Fortschritt in der medizinischen Klassifikation stellt die internationale Anerkennung des sogenannten Typ-5-Diabetes dar, einer Form von Diabetes, die durch Mangelernährung ausgelöst wird und bislang in der Forschung unterrepräsentiert war. Die Entscheidung des Internationalen Diabetesverbands, diese Form als eigenständige Erkrankung anzuerkennen, rückt Millionen Betroffener – vor allem in wirtschaftlich schwachen Ländern – erstmals ins Zentrum medizinischer Aufmerksamkeit.

Wissenschaftlich bedeutsam sind auch neue Erkenntnisse zur Lyme-Borreliose. Nach Jahren kontroverser Diskussionen über die Ursachen chronischer Beschwerden bei Betroffenen deuten aktuelle Studien auf persistente bakterielle Zellwandfragmente als mögliche Auslöser hin. Diese könnten auch nach einer abgeschlossenen Antibiotikatherapie das Immunsystem dauerhaft stimulieren – ein möglicher Schlüssel zum Verständnis des sogenannten Posttreatment Lyme Disease Syndrome, das bislang als schwer greifbares Krankheitsbild galt.

In der Arzneimittelentwicklung zeigt sich derweil eine wachsende Kluft zwischen den USA und Europa. Während die FDA 2024 zahlreiche Präparate mit neuen molekularen Zielstrukturen zulässt, wartet Europa auf deren Bewertung. Die Differenz verweist auf regulatorische Trägheit und ein zunehmendes Innovationsgefälle, das Patientinnen und Patienten im europäischen Raum spürbar benachteiligen könnte.

Hinzu kommt ein Versagen der EU bei der Eindämmung übertragbarer Krankheiten: Trotz globaler Verpflichtungen bleiben HIV, Hepatitis und Tuberkulose in Europa weitgehend außer Kontrolle. Ein neuer Bericht zeigt, dass die Mitgliedstaaten die UN-Ziele für 2030 voraussichtlich verfehlen werden – auch, weil politische Konsequenz und einheitliches Handeln fehlen.


Kommentar:

Die Vielschichtigkeit der aktuellen Themen im Gesundheitswesen offenbart einen strukturellen Mangel an strategischer Steuerung. Die zunehmende Abhängigkeit von kommerziellen Terminportalen ist kein bloßes Digitalisierungsthema, sondern Ausdruck einer schleichenden Privatisierung öffentlicher Versorgungsaufgaben. Wer Terminvergabe dem Markt überlässt, verabschiedet sich stillschweigend von der Idee einer solidarischen Gesundheitsversorgung.

Ähnlich alarmierend ist die Normalisierung des Cannabiskonsums. Statt präventiv gegenzusteuern, verlieren sich politische Debatten in Legalisierungsfragen, während Beratungsstellen zunehmend mit suchtbelasteten Konsumierenden zu tun haben. Die Prävention hinkt, das gesellschaftliche Problembewusstsein schwindet.

Gleichzeitig verweist die verspätete Anerkennung des Typ-5-Diabetes auf eine schmerzhafte Wahrheit: Globale Gesundheitsgerechtigkeit ist auch 2025 noch weit entfernt. Erst wenn westliche Systeme strukturell betroffen sind, gerät eine Krankheit in den Fokus. Die Betroffenen in Afrika und Asien zahlen den Preis dafür.

Die neuen Erkenntnisse zur Lyme-Borreliose wiederum zeigen, wie wenig wir über chronische Krankheitsverläufe tatsächlich wissen. Jahrzehntelang wurden Patientinnen und Patienten mit PTLDS als psychosomatisch abgestempelt – nun stellt sich heraus, dass eine immunologische Ursache durchaus plausibel ist. Hier rächt sich der Mangel an offener, interdisziplinärer Forschung.

Europa schließlich droht nicht nur im Pharmabereich den Anschluss zu verlieren. Dass zentrale UN-Gesundheitsziele bis 2030 kaum noch erreichbar scheinen, ist ein Armutszeugnis für die gesundheitspolitische Koordination innerhalb der EU. Es fehlt an Mut zur Priorisierung, an Investitionen in die Grundversorgung und an Mechanismen, die nationale Egoismen überbrücken.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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