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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Von automatisierten Abholstationen in Apotheken über chronische Lieferengpässe bis hin zu überraschenden Pilotprojekten wie der Einsatz von Amazon-Fahrern als Ersthelfer – die Gesundheitslandschaft in Deutschland ist im Umbruch. Während Apotheken in strukturschwachen Regionen auf politische Unterstützung hoffen, kämpfen Patienten mit unzureichendem Versicherungsschutz für Gartenlauben oder fehlerhaften Arzneimitteln. Gleichzeitig rücken arbeitsrechtliche Grundsatzentscheidungen und innovative Therapieansätze bei Parkinson in den Fokus. Der Markt zeigt Bewegung, aber auch wachsende Bruchstellen – zwischen Anspruch, Versorgung und Realität.
Seit der Änderung der Apothekenbetriebsordnung Ende 2020 dürfen Apotheken in Deutschland Arzneimittel auch über automatisierte Abholstationen ausgeben. Diese Neuerung soll vor allem strukturschwache und ländliche Regionen versorgungstechnisch stärken und Patientinnen und Patienten einen komfortableren Zugang zu ihren Medikamenten ermöglichen. Doch der Einsatz dieser Systeme ist rechtlich klar reglementiert und verlangt von den Apotheken organisatorisches Feingefühl. Die Ausgabestationen müssen etwa in gesicherten Bereichen aufgestellt und regelmäßig kontrolliert werden. Für viele Apotheken stellt sich die Frage, ob sich der zusätzliche Aufwand wirtschaftlich und logistisch überhaupt lohnt – insbesondere angesichts des ohnehin steigenden Drucks im Apothekenalltag.
Gleichzeitig sind zahlreiche weitere Entwicklungen zu beobachten, die die Branche unmittelbar betreffen oder gesellschaftlich relevante Fragestellungen aufwerfen. So zeigte die Stiftung Warentest in einer aktuellen Untersuchung gravierende Versicherungslücken für Besitzer von Gartenlauben auf. Obwohl in Deutschland rund eine Million Menschen einem Kleingartenverein angehören, bieten nur wenige Versicherer spezielle Policen für Gartenlauben an, die sich auf gepachteten Parzellen außerhalb des eigenen Grundstücks befinden. Die Mehrheit der Kleingärtner bleibt somit im Schadensfall unzureichend geschützt – eine Lücke, die angesichts zunehmender Unwetterrisiken kritisch zu hinterfragen ist.
Auch arbeitsrechtlich sorgte kürzlich eine Entscheidung des Landesarbeitsgerichts Köln für Aufmerksamkeit: Es wies die Klage eines Arbeitnehmers zurück, der sein Arbeitszeugnis rückdatieren lassen wollte – vom offiziellen Vertragsende auf den letzten tatsächlich geleisteten Arbeitstag. Die Richter stellten klar, dass das Zeugnisdatum mit dem Beendigungsdatum des Arbeitsverhältnisses übereinstimmen muss, sofern nicht besondere Umstände eine Abweichung rechtfertigen. Das Urteil schafft Klarheit, dürfte aber auch für neue Diskussionen rund um die Gestaltung von Arbeitszeugnissen sorgen.
In der Apothekerschaft wächst indes die Kritik an Pharmaunternehmen, wie ein aktueller Fall aus Bayern zeigt. Dort hatte eine Kundin auffällig zerfallende Schilddrüsentabletten reklamiert. Der verantwortliche Apotheker dokumentierte den Fall und informierte den Hersteller Merck – erhielt jedoch keine zufriedenstellende Rückmeldung. Die Reaktion des Unternehmens wurde als ausweichend und nicht patientenorientiert wahrgenommen. Der Vorfall wirft grundsätzliche Fragen zur Reklamationskultur und Verantwortung großer Arzneimittelhersteller auf, insbesondere im Hinblick auf empfindliche Präparate wie Schilddrüsenmedikamente, bei denen die galenische Stabilität für die Therapie entscheidend ist.
Diese und weitere Probleme stehen sinnbildlich für die angespannte Lage vieler öffentlicher Apotheken in Deutschland. Besonders Betriebe in ländlichen Gebieten geraten zunehmend in Bedrängnis. Politische Initiativen, wie sie zuletzt im Rahmen eines Gesprächs im Berliner Apothekerhaus diskutiert wurden, greifen aus Sicht der Branche bislang zu kurz. ABDA-Präsident Thomas Preis machte deutlich, dass ohne gezielte strukturelle Unterstützung – etwa durch angepasste Honorarsysteme oder Förderprogramme – die Apothekendichte in unterversorgten Regionen weiter zurückgehen werde. Die gesundheitliche Daseinsvorsorge sei in Gefahr, betonte er mit Blick auf die neue Regierung und deren gesundheitspolitische Agenda.
Unterdessen experimentieren internationale Unternehmen mit neuen Wegen der Erstversorgung: In einem Pilotprojekt namens „Project Pulse“ testete Amazon, ob seine Lieferfahrer in medizinischen Notfällen als Ersthelfer agieren könnten. In Amsterdam, London und Bologna wurden mehr als 100 Fahrer mit Defibrillatoren ausgestattet. Die Idee dahinter: Die Fahrer sind ohnehin permanent im Stadtgebiet unterwegs und könnten im Ernstfall schneller vor Ort sein als klassische Rettungskräfte. Erste Ergebnisse des Projekts zeigen Potenzial, werfen jedoch auch ethische und haftungsrechtliche Fragen auf.
Auch die Arzneimittelversorgung bleibt fragil. So meldeten zahlreiche Apotheken bundesweit einen Lieferengpass beim Antibiotikum Azithromycin. Besonders betroffen sind Filmtabletten mit 250 und 500 Milligramm sowie Suspensionen für Kinder. Die Apotheken greifen zunehmend auf selbst hergestellte Rezepturen zurück, um die Versorgung sicherzustellen. Die Lage soll sich nach Einschätzung aus Herstellerkreisen frühestens Mitte Mai normalisieren – ein weiteres Beispiel für die chronischen Engpässe im deutschen Arzneimittelmarkt.
Nicht nur bei verschreibungspflichtigen Medikamenten bewegt sich der Markt. Der Hersteller Klosterfrau hat mit „Nasic Salin Duo“ ein neues Nasenspray auf den Markt gebracht, das auf eine hypertonische Kochsalzlösung setzt und damit gänzlich auf abschwellende Wirkstoffe wie Xylometazolin verzichtet. Das Produkt soll die nicht-medikamentöse Behandlung bei Schnupfen und Schleimhautreizungen unterstützen und findet seinen Platz in einem wachsenden Segment pflegender und physikalisch wirkender Nasentherapien. Der Trend zur sanften Selbstmedikation hält damit weiter an.
Ein anderes wichtiges Feld ist die Therapie von Parkinson. Immer mehr Studien zeigen, dass nicht-medikamentöse Ansätze wie Bewegungstherapie und gezielte Schlafberatung eine wichtige Ergänzung zur klassischen Behandlung darstellen. Viele Parkinson-Patienten leiden nicht nur unter motorischen Einschränkungen, sondern auch unter massiven Schlafstörungen, die den Alltag zusätzlich belasten. Neue Therapieprogramme setzen hier an und kombinieren Sport, Routinen und schlafmedizinische Beratung – ein Ansatz, der die Lebensqualität erheblich steigern kann und gleichzeitig den Medikamenteneinsatz langfristig optimieren hilft.
Die Vielzahl aktueller Entwicklungen – von der Digitalisierung in Apotheken über Versicherungslücken und juristische Grundsatzfragen bis hin zu innovativen Versorgungsideen und chronischen Lieferengpässen – verdeutlicht, wie komplex und gleichzeitig verwundbar das deutsche Gesundheits- und Versorgungssystem ist. Umso wichtiger ist eine vorausschauende, praxisnahe und faire Regulierung, die nicht nur wirtschaftlichen Interessen, sondern vor allem der Versorgungssicherheit und Patientenorientierung gerecht wird.
Die Themenvielfalt der aktuellen Entwicklungen zeigt eindrucksvoll, wie sehr sich Gesundheitsversorgung, Rechtsprechung und Verbraucherschutz derzeit im Wandel befinden – und wie stark sie miteinander verflochten sind. Automatisierte Abholstationen in Apotheken mögen auf den ersten Blick wie ein technologischer Fortschritt wirken, doch hinter der Fassade stehen rechtliche Hürden, wirtschaftliche Unsicherheiten und organisatorischer Mehraufwand. Ähnlich verhält es sich beim Versicherungsschutz für Gartenlauben, bei dem sich ein bekanntes Muster wiederholt: Die Realität der Menschen ist längst weiter als das Angebot des Marktes.
Auch das Urteil zur Rückdatierung von Arbeitszeugnissen oder der schleppende Umgang eines Konzerns mit einer Arzneimittelreklamation sprechen Bände – über Versäumnisse, über mangelnde Anpassung an moderne Standards und über ein wachsendes Bedürfnis nach verlässlicher Kommunikation auf Augenhöhe. Gleichzeitig drängen neue Versorgungsansätze wie Amazons „Project Pulse“ oder Bewegungstherapien bei Parkinson in eine Richtung, die zeigt: Wer Versorgung neu denkt, muss Menschen in den Mittelpunkt stellen, nicht nur Strukturen oder Märkte.
Gerade für Apotheken bedeutet das: Zwischen Digitalisierung, Lieferengpässen und politischem Reformdruck droht ihre Rolle als wohnortnahe Gesundheitsstütze zu erodieren, wenn sie nicht gezielt gestärkt wird. Wer an der Versorgungsqualität der Zukunft baut, darf nicht nur auf neue Technik oder private Initiativen setzen – sondern muss die Alltagsrealität im Blick behalten, in der Apotheken nach wie vor das Rückgrat vieler Patientengeschichten sind.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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