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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Der Bundesgerichtshof verschärft die Anforderungen an Rückforderungsansprüche gegen Beitragsanpassungen in der Privaten Krankenversicherung und könnte damit die Erfolgsaussichten von Massenklagen erheblich mindern. Gleichzeitig warnt der Pharmagroßhandel vor den möglichen Folgen der geplanten Skonto-Freigabe, die die Stabilität der Arzneimittelversorgung gefährden könnte. Apotheken sehen sich verstärkt digitaler Kriminalität ausgesetzt, insbesondere durch Business E-Mail Compromise (BEC), was die Notwendigkeit verstärkter Sicherheitsvorkehrungen unterstreicht. Der Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD enthält Maßnahmen zur Stärkung des Pharmastandorts Deutschland, doch die Branche fordert tiefgreifende strukturelle Reformen. In der digitalen Transformation setzt DocMorris auf massive Marketinginvestitionen, um den Online-Markt für rezeptpflichtige Medikamente weiter auszubauen. Zudem rücken Themen wie die neue Langzeitinjektion zur HIV-Behandlung, die steigenden Infektionsrisiken durch reisebedingte Erkrankungen sowie die zunehmende Orthorexie als neue Essstörung immer stärker in den Fokus. Die Entscheidung des Landessozialgerichts zu Betäubungsmittelgebühren bei der Substitutionstherapie und die Herausforderungen, die Apotheken im digitalen Zeitalter zu bewältigen haben, spiegeln die wachsende Komplexität der Branche wider.
Die jüngste Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) könnte einen Wendepunkt in der aktuellen Welle von Massenklagen gegen Beitragsanpassungen in der Privaten Krankenversicherung (PKV) darstellen. In einem Urteil vom 20. März 2024 (Az.: IV ZR 68/22) verschärfte der BGH die Anforderungen an Rückforderungsansprüche von Versicherten, die zu viel gezahlte Beiträge zurückverlangen wollen. Demnach müssen Versicherte nun konkrete Anhaltspunkte für eine fehlerhafte Beitragskalkulation darlegen, um Ansprüche auf Rückzahlungen durchzusetzen. Pauschale Behauptungen oder ein einfaches Bestreiten reichen nicht mehr aus. Diese Entscheidung könnte weitreichende Auswirkungen auf die laufenden Verfahren haben und den Druck auf Versicherte, ihre Ansprüche detailliert zu begründen, erhöhen. Experten erwarten, dass die Hürden für erfolgreiche Klagen gegen PKV-Beitragsanpassungen nun deutlich gestiegen sind, was die Erfolgsaussichten in vielen Fällen verringert.
Ein weiteres aktuelles Thema betrifft den deutschen Arzneimittelgroßhandel. Der Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels (Phagro) hat sich vehement gegen die im Koalitionsvertrag vorgesehene Aufhebung des Skonto-Verbots im Arzneimittelgroßhandel ausgesprochen. In einem aktuellen Positionspapier warnt der Verband vor den potenziell gravierenden Folgen für die Stabilität der Arzneimittelversorgung in Deutschland, sollten die geplanten Änderungen umgesetzt werden. Insbesondere befürchtet Phagro, dass die Aufhebung des Skonto-Verbots zu einer Verzerrung des Wettbewerbs führen und die Versorgung mit Arzneimitteln gefährden könnte. Die Entscheidung der Bundesregierung, diesen Punkt in den Koalitionsvertrag aufzunehmen, hat in der Branche Besorgnis ausgelöst, da eine solche Maßnahme zu einem Anstieg der Preise und möglicherweise zu Versorgungsengpässen führen könnte.
Auch die Bedrohung durch Cyberkriminalität wächst zunehmend und betrifft auch Apotheken. Besonders ins Visier geraten Apotheken durch eine Methode, die als Business E-Mail Compromise (BEC) bekannt ist. Bei dieser Art von Angriffen dringen Täter über kompromittierte E-Mail-Konten in den geschäftlichen Schriftverkehr ein und ändern Rechnungen, die Apotheken erhalten. Die Täter fangen elektronische Rechnungen ab und verändern unbemerkt die Bankverbindung. Dies führt zu erheblichen finanziellen Schäden für die betroffenen Apotheken. Der Trend der organisierten Cyberkriminalität hat in letzter Zeit dramatisch zugenommen, was zu einer verstärkten Besorgnis über die digitale Sicherheit in der Branche führt. Apotheken müssen zunehmend auf Sicherheitsvorkehrungen und IT-gestützte Schutzmaßnahmen setzen, um sich vor solchen Angriffen zu wappnen.
Im Hinblick auf die Gesundheitspolitik und die Pharmaindustrie sorgt der Entwurf des Koalitionsvertrags zwischen CDU/CSU und SPD für eine gemischte Reaktion. Während Vertreter der Arzneimittelhersteller die gesundheitspolitischen und industriebezogenen Aussagen als wichtigen Schritt für die Stärkung des Pharmastandorts Deutschland begrüßen, gibt es gleichzeitig Kritik an den geplanten Reformen. Die Industrie fordert tiefgreifendere strukturelle Veränderungen, um die Zukunftsfähigkeit des Gesundheitswesens zu sichern. Besonders im Hinblick auf die Kostenstruktur und die Digitalisierung des Gesundheitssektors sehen Experten noch erheblichen Nachholbedarf. Die Notwendigkeit von Reformen wird von vielen als entscheidend erachtet, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Pharmaindustrie langfristig zu gewährleisten.
Auch die Themen rund um die medizinische Versorgung und die Reiseimpfungen sind in den letzten Wochen in den Fokus geraten. Mit dem Epidemiologischen Bulletin 14/2025 hat die Ständige Impfkommission (STIKO) ihre Empfehlungen für Reiseimpfungen überarbeitet und vor steigenden Infektionsrisiken gewarnt. Besonders die Prävention von durch Mücken übertragenen Krankheiten steht im Vordergrund der neuen Empfehlungen. STIKO betont, dass Reisende nicht nur auf die klassische Impfprophylaxe achten, sondern auch gezielte Schutzmaßnahmen gegen Mückenstiche ergreifen sollten, um sich vor Krankheiten wie Dengue oder Zika zu schützen. Das zunehmende Risiko von importierten Infektionen in Deutschland, die durch Reisende eingeschleppt werden, stellt eine ernsthafte Herausforderung für das Gesundheitssystem dar.
Ein weiteres bemerkenswertes Thema ist die Einführung einer Langzeitinjektion zur Behandlung von HIV. Diese neue Therapieform bietet eine vielversprechende Alternative für Patienten, die Schwierigkeiten mit der täglichen Einnahme von Medikamenten haben. Die langwirksame antiretrovirale Injektion könnte insbesondere für Patienten von Bedeutung sein, die aufgrund psychosozialer Belastungen oder instabiler Lebensverhältnisse ihre orale Medikation nicht zuverlässig einnehmen können. Erste klinische Ergebnisse zeigen, dass diese Form der Therapie die Adhärenz erheblich verbessern kann und somit eine wertvolle Option für viele Betroffene darstellt.
Parallel dazu beschäftigt sich die Gesundheitsbranche auch mit dem Phänomen der Orthorexie, einer zunehmend beobachteten Essstörung, bei der Menschen eine zwanghafte Fixierung auf gesunde Ernährung entwickeln. Während gesunde Ernährung grundsätzlich positiv zu bewerten ist, kann diese Überbetonung von „rein“ und „gesund“ sogar gesundheitliche Probleme verursachen. Orthorexie, die bislang noch nicht als eigenständige Essstörung anerkannt ist, wird von Fachleuten jedoch zunehmend als problematisch angesehen, da sie zu psychischen und sozialen Belastungen führen kann. Experten fordern mehr Aufklärung und Unterstützung für Betroffene, um dieser wachsenden Problematik entgegenzuwirken.
Im Bereich der pharmazeutischen Versorgung haben Apotheken erneut mit Herausforderungen zu kämpfen. Die Abrechnung von Betäubungsmittelgebühren bei der Substitutionstherapie ist durch ein Urteil des Landessozialgerichts München endgültig geregelt worden. Demnach dürfen Apotheken die Betäubungsmittelgebühr für Substitutionsmittel nur einmalig geltend machen. Dies könnte insbesondere für Apotheken, die häufig in der Substitutionstherapie tätig sind, eine finanzielle Belastung darstellen. Die Verantwortung für die korrekte Dokumentation und die damit verbundenen Kosten liegt nun eindeutig beim behandelnden Arzt oder der Ärztin, was eine klare Trennung der Zuständigkeiten zwischen Ärzten und Apothekern mit sich bringt.
Schließlich hat DocMorris, einer der größten Anbieter im Online-Apothekenmarkt, angekündigt, massiv in Marketingaktivitäten für rezeptpflichtige Medikamente zu investieren. Im Rahmen einer aggressiven Expansion plant das Unternehmen, rund 50 Millionen Euro in Werbung und andere Marketingmaßnahmen zu stecken, um seinen Umsatz in diesem Bereich auf eine Viertelmilliarde Euro zu steigern. Diese Investition unterstreicht das Vertrauen des Unternehmens in die zunehmende Akzeptanz von Online-Apotheken und den Trend hin zu digitalen Gesundheitsdiensten. Gleichzeitig könnten diese Investitionen die Marktverhältnisse weiter verschieben und die Konkurrenz im Bereich der Arzneimittelversorgung anheizen.
Die Herausforderungen und Veränderungen, die die Pharmabranche derzeit prägen, zeigen sich nicht nur in den regulatorischen und digitalen Bereichen, sondern auch in den gesundheitspolitischen und gesellschaftlichen Aspekten. Die Branche steht vor einer Vielzahl von Fragen, die sowohl die wirtschaftliche Stabilität als auch die Qualität der Versorgung betreffen. Das Zusammenspiel zwischen Digitalisierung, Wirtschaftlichkeit und Gesundheitspolitik wird in den kommenden Jahren entscheidend für die Zukunft der Branche sein.
Die Entwicklungen in der Pharmabranche und der Gesundheitswirtschaft sind derzeit von enormer Tragweite. Die Entscheidung des Bundesgerichtshofs, die Anforderungen an Rückforderungsansprüche im Kontext von Massenklagen gegen Beitragsanpassungen in der PKV deutlich zu verschärfen, könnte weitreichende Folgen haben – insbesondere für die Versicherten, die nun gezwungen sind, konkret nachzuweisen, dass eine fehlerhafte Beitragskalkulation vorliegt. Dieser Schritt stellt eine deutliche Hürde für die Kläger dar und könnte den Weg für eine Vielzahl von zukünftigen Klagen verstellen. Die Konsequenzen dieser Entscheidung sind dabei nicht nur juristisch, sondern auch wirtschaftlich von Bedeutung, da sie eine neue Ära der Rechtssicherheit für Versicherer einläutet.
Auch die Pharmaindustrie steht angesichts politischer Entscheidungen vor einer Reihe von Herausforderungen. Der Widerstand des Phagro gegen die Aufhebung des Skonto-Verbots im Arzneimittelgroßhandel verdeutlicht, wie tiefgreifend die Auswirkungen politischer Entscheidungen auf die Stabilität der Arzneimittelversorgung sein können. Das Skonto-Verbot dient der Marktregulierung und verhindert, dass massive Preisverzerrungen zu Lasten der Versorgung entstehen. Eine Liberalisierung könnte zu einem unkontrollierten Preisdruck führen, der nicht nur die Qualität der Versorgung gefährdet, sondern auch das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen Großhändlern und Apotheken weiter belastet.
Die Digitalisierung ist längst kein Randthema mehr, sondern ein zentraler Bestandteil der modernen Gesundheitsversorgung. Der Business E-Mail Compromise (BEC) zeigt auf, wie verwundbar Apotheken und andere Akteure im Gesundheitswesen durch Cyberkriminalität geworden sind. Es wird immer klarer, dass der Schutz vor solchen Angriffen eine der wichtigsten Aufgaben der nächsten Jahre sein muss. Angesichts der zunehmenden Bedrohungen müssen Apotheken nicht nur ihre IT-Infrastruktur verbessern, sondern auch ihre Mitarbeiter in Sicherheitsfragen schulen, um ihre Vulnerabilität gegenüber digitalen Angriffen zu verringern.
Die Versprechen des Koalitionsvertrags in Bezug auf die Stärkung des Pharmastandorts Deutschland werden in der Branche überwiegend begrüßt, doch die Forderungen nach tiefgreifenden Reformen sind nicht unbegründet. Die Pharmaindustrie verlangt mehr als nur symbolische Maßnahmen. Sie fordert eine nachhaltige Strategie, die nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Pharmaunternehmen stärkt, sondern auch Innovationen fördert und die Versorgungssicherheit langfristig gewährleistet. Die Zeiten der halbherzigen Reformen müssen vorbei sein – die Branche braucht mutige und strukturierte Lösungen, um ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern.
Parallel dazu zeigt sich, dass das Gesundheitswesen immer stärker durch die Digitalisierung geprägt wird. DocMorris‘ Investitionen in die Vermarktung von rezeptpflichtigen Medikamenten sind ein klarer Indikator für den fortschreitenden Wandel hin zu digitalen Gesundheitslösungen. Doch die Branche muss sich die Frage stellen, ob dieser digitale Wandel die Apotheken vor Ort wirklich unterstützt oder eher verdrängt. Es stellt sich die grundlegende Frage, wie die Apotheken ihre Rolle im neuen digitalen Gesundheitsökosystem weiterhin behaupten können, ohne dabei ihre traditionellen Stärken zu verlieren.
Die politische Diskussion um die Reformen im Gesundheitswesen, die Herausforderungen durch Cyberkriminalität und die unaufhaltsame Digitalisierung – all diese Themen sind nicht nur drängend, sondern auch entscheidend für die Zukunft der Pharmabranche. Es ist eine Zeit des Wandels, und der Weg, den die Branche in den kommenden Jahren geht, wird maßgeblich davon abhängen, wie sie mit diesen Herausforderungen umgeht und welche Maßnahmen ergriffen werden, um den Fortbestand einer sicheren, gerechten und zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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