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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Während Apotheken bundesweit auf eine überfällige Honorarentscheidung warten, zeichnet sich hinter den Kulissen politische Bewegung ab. Unklar bleibt, wer künftig das Gesundheitsministerium führt – und ob das angekündigte ABDA-Zukunftskonzept konkrete Antworten liefert. Die Branche steht unter Druck: wirtschaftlich, strukturell und digital. Auch neue Versorgungsmodelle wie Telemedizin und der Umgang mit Cannabis stellen Apotheken vor zusätzliche Herausforderungen. Die kommenden Wochen könnten zum Wendepunkt werden.
Die angespannte Lage in den Apotheken spitzt sich weiter zu. Während sich das Frühjahr dem Höhepunkt zuneigt, wächst in der Branche die Erwartung, dass endlich Klarheit über die seit Monaten diskutierte Anpassung des Apothekenhonorars geschaffen wird. Nach Jahren ohne strukturelle Erhöhung und angesichts massiv gestiegener Kosten in Personal, Energie und Logistik ist der wirtschaftliche Druck auf die rund 17.000 Apotheken in Deutschland vielerorts existenzbedrohend geworden. In zahlreichen Gesprächen auf Landes- und Bundesebene hatten Apothekerkammern, Verbände und einzelne Apothekerinnen und Apotheker zuletzt immer wieder auf die akute Notwendigkeit einer finanziellen Nachbesserung hingewiesen. Dennoch lassen politische Entscheidungen bislang auf sich warten.
Hinter den Kulissen wird intensiv verhandelt. Erwartet wird, dass nach den Osterfeiertagen eine konkrete Entscheidung fällt – entweder in Form eines Vorschlags für eine pauschale Anpassung oder über einen Stufenplan, der bestimmte Leistungen gezielt höher vergütet. Doch nicht nur das Honorar steht zur Debatte. Auch die politische Gesamtverantwortung im Bundesgesundheitsministerium ist erneut in Bewegung geraten. Nach internen Diskussionen über das Reformtempo, die Kommunikationsstrategie und den zunehmenden Vertrauensverlust innerhalb der Fachkreise wird in Berlin inzwischen offen über mögliche personelle Veränderungen an der Spitze des Hauses spekuliert.
Vor diesem Hintergrund rückt auch das angekündigte Zukunftskonzept der ABDA in den Fokus. In der Apothekerschaft wird gespannt erwartet, welche Schwerpunkte das Papier setzt und ob es gelingt, die Interessen der Basis mit politischen Visionen zu verknüpfen. Erste Einschätzungen deuten darauf hin, dass das Konzept die Rolle der öffentlichen Apotheke nicht nur als Ort der Arzneimittelversorgung, sondern auch als koordinierende Stelle für Gesundheitsdienstleistungen im Quartier stärken will. Zentrale Elemente sollen demnach pharmazeutische Dienstleistungen, Prävention, Medikationsmanagement und eine engere Zusammenarbeit mit ärztlichen Praxen sein. Die Frage bleibt, ob die politischen Rahmenbedingungen dieser Neuausrichtung überhaupt gerecht werden können.
Gleichzeitig schreitet die Digitalisierung des Gesundheitssystems weiter voran – allerdings mit deutlichen Brüchen. Während die verpflichtende Einführung des E-Rezepts inzwischen technisch vollzogen ist, fehlt es vielerorts an funktionierenden Schnittstellen, an ausreichender Infrastruktur und an verbindlichen Standards für die Zusammenarbeit zwischen Leistungserbringern. Vor allem kleinere Apothekenbetriebe sehen sich mit erheblichen Mehraufwänden konfrontiert, die durch das bestehende Vergütungssystem kaum kompensiert werden. Die assistierte Telemedizin, die im Zukunftskonzept als potenzieller Baustein genannt wird, steht vielerorts noch ganz am Anfang. Pilotprojekte zeigen, dass Apotheken durchaus in der Lage sind, telemedizinische Versorgung mitzugestalten – jedoch nur dann, wenn gesetzliche Klarheit, technische Unterstützung und finanzielle Anreize gegeben sind.
Ein weiteres Thema, das die Versorgungspraxis verändert, ist der zunehmende Umgang mit Cannabis. Die jüngsten gesetzlichen Änderungen zur kontrollierten Abgabe von Genusscannabis in Kombination mit der bereits etablierten medizinischen Versorgung führen zu neuen Herausforderungen im Apothekenalltag. Die Trennung zwischen medizinischem und nicht-medizinischem Gebrauch wird in der Praxis häufig unscharf wahrgenommen, was eine präzise Beratung und Dokumentation erforderlich macht. Der bürokratische Aufwand für die Apotheken steigt dabei deutlich an, ohne dass bisher ein Ausgleich erfolgt wäre.
Inmitten dieser strukturellen Unsicherheiten unternimmt die ABDA parallel Anstrengungen, um die Nachwuchsgewinnung zu verbessern. Mit erweiterten Kommunikationsmaßnahmen, unter anderem über soziale Medien wie Tiktok, sollen junge Menschen für den Apothekerberuf begeistert werden. In der Branche selbst wird dieses Vorgehen unterschiedlich bewertet. Während einige den Schritt als überfällig betrachten, sehen andere darin eher Symbolpolitik als wirksame Fachkräftestrategie. Der Fachkräftemangel bleibt in jedem Fall ein zentrales Problem – insbesondere in ländlichen Regionen, wo sich kaum noch junge Apothekerinnen und Apotheker niederlassen.
Die nächsten Wochen gelten daher als entscheidend. Die Kombination aus wirtschaftlichem Druck, politischer Unsicherheit und strukturellem Reformbedarf verlangt nach klaren Weichenstellungen – sowohl im Hinblick auf die finanzielle Ausstattung als auch auf die langfristige Positionierung der Apotheken im deutschen Gesundheitssystem.
Die öffentliche Apotheke steht am Rand eines Wandels, dessen Richtung und Tempo derzeit noch nicht absehbar sind. Es ist unübersehbar, dass die aktuelle Situation für viele Apothekenbetreiber ein Zustand ständiger Unsicherheit bedeutet. Das bisherige Honorarsystem bildet die realen Belastungen im Apothekenbetrieb längst nicht mehr ab. Dass über eine Anpassung überhaupt erst unter massivem Druck gesprochen wird, ist ein Ausdruck politischer Versäumnisse, die über Jahre hinweg die strukturelle Erosion der wohnortnahen Arzneimittelversorgung in Kauf genommen haben.
Dabei geht es längst nicht nur ums Geld. Die politische Führung hat es versäumt, den Apotheken eine klare Perspektive zu geben. Statt zukunftsweisender Konzepte herrscht in vielen Bereichen der Eindruck eines reaktiven Krisenmanagements – sei es beim Umgang mit Lieferengpässen, beim E-Rezept oder bei der Einbindung digitaler Versorgungsformen. Dass die Apothekerschaft unter diesen Bedingungen dennoch weiterarbeitet und vielfach kreative Lösungen entwickelt, ist keine Selbstverständlichkeit, sondern Ausdruck eines starken Berufsbildes, das in der öffentlichen Wahrnehmung oft unterschätzt wird.
Das von der ABDA angekündigte Zukunftskonzept bietet nun eine Gelegenheit, die Debatte über die Rolle der Apotheken neu zu justieren. Entscheidend wird sein, ob es gelingt, konkrete Handlungsoptionen zu benennen, die realistisch umsetzbar sind und auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Betriebe eingehen. Eine weitere Entkopplung zwischen politischen Visionen und praktischer Realität würde das Vertrauen innerhalb der Berufsgruppe weiter schwächen.
Gleichzeitig muss die Politik endlich erkennen, dass sie es mit einer flächendeckenden, hochqualifizierten und systemrelevanten Versorgungsstruktur zu tun hat. Apotheken erfüllen Aufgaben, die weit über die bloße Medikamentenabgabe hinausgehen – insbesondere in einem Gesundheitssystem, das unter Ärztemangel, Bürokratie und wachsender sozialer Ungleichheit leidet. Wer dieses System stabilisieren will, muss Apotheken nicht nur rhetorisch aufwerten, sondern ihnen auch die notwendigen Ressourcen, Rechte und Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen.
Derzeit stehen viele Zeichen auf Veränderung – aber es liegt an der Politik, diese Dynamik sinnvoll zu gestalten. Noch besteht die Chance, aus der Krise einen Aufbruch zu machen. Doch dafür braucht es Mut zur Entscheidung, strategische Klarheit und ein echtes Interesse an nachhaltiger Versorgungspolitik.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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