• 24.03.2025 – Apotheken-News: 600 Wirkstoffe gegen Engpässe, zunehmende Rezeptfälschungen und Apothekenschließungen belasten das Gesundheitssystem

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Apotheken-News: 600 Wirkstoffe gegen Engpässe, zunehmende Rezeptfälschungen und Apothekenschließungen belasten das Gesundheitssystem

 

Zwischen innovativen Therapien, digitalem Betrug und politischem Vertrauensverlust wächst der Druck auf Medizin und Pharmazie

Empathie als unterschätzte Heilkraft, innovative Therapien bei Typ-2-Diabetes, wachsende Kritik an der digitalen Cannabis-Verschreibung und eine neue Wirkstoffliste gegen Arzneimittelengpässe – das deutsche Gesundheitswesen steht an einem Wendepunkt. Während in Baden-Württemberg Notfallpraxen geschlossen werden und Apotheken zunehmend durch Betrugsversuche und gefälschte Rezepte unter Druck geraten, fordern Apotheker einen politischen Kurswechsel. Eine IFH-Umfrage offenbart die massive Unzufriedenheit mit dem Bundesgesundheitsministerium. Parallel dazu expandiert Novo Nordisk strategisch mit Milliardeninvestitionen in neue Wirkstoffe. Der technologische Fortschritt bringt neue Chancen, offenbart aber auch drastische Schwächen im System – von fehlender Menschlichkeit bis zu lückenhafter Sicherheit.


Empathie ist ein zentraler, aber häufig unterschätzter Aspekt der medizinischen Versorgung. Während technologische Fortschritte und neue Medikamente regelmäßig im Fokus stehen, bleibt die Bedeutung der zwischenmenschlichen Kommunikation oft im Schatten. Dabei zeigen zahlreiche Studien, dass eine empathische Haltung nicht nur das subjektive Wohlbefinden von Patientinnen und Patienten verbessert, sondern auch die Therapietreue erhöht und langfristig zu besseren klinischen Ergebnissen führt. Dennoch wird die Schulung von Empathie im Medizinstudium und der ärztlichen Weiterbildung vielerorts vernachlässigt, was nicht zuletzt in überlasteten Arbeitsalltagssituationen zu spüren ist. Gerade in stressigen Momenten fehlt es an Zeit, Geduld und Struktur, um sich dem emotionalen Zustand der Patientinnen und Patienten zu widmen – mit weitreichenden Folgen für die Behandlungsqualität.

Gleichzeitig entwickelt sich die Therapie von chronischen Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes weiter. Eine neue Studie zeigt, dass die Kombination aus Metformin und SGLT2-Hemmern nicht nur den Blutzuckerspiegel effizient senkt, sondern auch das Risiko für kardiovaskuläre Todesfälle sowie das Fortschreiten diabetischer Nierenerkrankungen signifikant reduziert. Diese Kombinationstherapie könnte künftig zum Goldstandard in der Behandlung avancieren, da sie zwei der schwerwiegendsten Komplikationen der Erkrankung wirksam adressiert. Besonders bemerkenswert ist, dass die beobachteten Effekte unabhängig vom Ausgangswert des HbA1c eintraten – ein Hinweis auf ein potenziell breiteres Einsatzspektrum dieser Wirkstoffkombination.

Unterdessen wächst in Deutschland die Kritik an der Online-Verschreibungspraxis von Medizinal-Cannabis. Die Ärztekammer Nordrhein hat in einer aktuellen Stellungnahme gefordert, dass derartige Verschreibungen nur nach einem unmittelbaren persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt erfolgen dürfen. Die zunehmende Zahl an Telemedizin-Plattformen, die ohne physische Konsultation Medizinal-Cannabis verordnen, sei aus Sicht vieler Ärztinnen und Ärzte bedenklich und untergrabe die Sorgfaltspflicht medizinischer Fachkräfte. Bei einer Sitzung des nordrheinischen Ärzteparlaments wurde diese Position bekräftigt und die Politik zum Handeln aufgefordert, um eine einheitliche und verantwortungsvolle Verschreibungspraxis sicherzustellen.

In einem weiteren Versuch, strukturelle Schwächen im Gesundheitswesen zu adressieren, hat die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) eine Liste mit mehr als 600 essenziellen Wirkstoffen veröffentlicht, die für die Versorgung in der Inneren Medizin als unverzichtbar gelten. Die Liste wurde in Zusammenarbeit mit elf Fachgesellschaften erstellt und soll als strategisches Instrument gegen die immer häufiger auftretenden Arzneimittelengpässe dienen. Die DGIM fordert, diese Wirkstoffe bei der Planung von Lieferketten, Lagerhaltung und der Krisenvorsorge prioritär zu berücksichtigen. Damit soll die Versorgungsstabilität gestärkt und eine wiederholte Notstandsversorgung in Kliniken und Praxen verhindert werden.

Die regionale Gesundheitsversorgung steht auch in Baden-Württemberg auf dem Prüfstand. Dort hatte die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) beschlossen, 18 Notfallpraxen zu schließen – ein Schritt, gegen den drei betroffene Kommunen juristisch vorgingen. Die Städte Bad Saulgau, Neuenbürg und Kirchheim unter Teck argumentierten, dass sie im Vorfeld nicht ausreichend in die Entscheidungsprozesse eingebunden worden seien. Doch das Sozialgericht Stuttgart wies die Klagen nun ab. Die geplanten Schließungen treten damit zum 1. April in Kraft. Für viele Bürgerinnen und Bürger bedeutet dies längere Anfahrtswege im Notfall und eine zusätzliche Belastung des regulären Rettungsdienstes sowie der Krankenhäuser.

Auch auf bundespolitischer Ebene regt sich Unmut. Eine aktuelle Umfrage des Instituts für Handelsforschung (IFH) unter Apothekeninhabern zeigt ein deutliches Misstrauen gegenüber der aktuellen Führung des Bundesgesundheitsministeriums. Nur ein Prozent der Befragten sprach sich für eine Fortsetzung der ministeriellen Leitung durch die SPD aus, während 81 Prozent eine Übernahme des Ressorts durch die CDU befürworten. Diese Ergebnisse deuten auf eine tiefgreifende Unzufriedenheit in der Branche hin, die sich in den vergangenen Jahren zunehmend unter Druck gesetzt sieht – sei es durch überbordende Bürokratie, wirtschaftliche Belastungen oder eine mangelhafte politische Kommunikation.

International sorgt der dänische Pharmariese Novo Nordisk für Schlagzeilen. Das Unternehmen, das bereits mit semaglutidbasierten Präparaten wie Ozempic weltweit große Erfolge feiert, hat einen weiteren strategischen Schritt im Bereich Diabetes- und Adipositastherapie gemacht. Mit dem chinesischen Pharmaunternehmen United Laboratories wurde ein Vertrag über den Erwerb eines innovativen Wirkstoffs abgeschlossen. Die Anfangsinvestition beträgt 200 Millionen US-Dollar, bei Erreichen definierter Meilensteine könnten zusätzliche Zahlungen von bis zu 1,8 Milliarden US-Dollar folgen. Diese Akquisition unterstreicht Novo Nordisks Ambitionen, seine Führungsrolle in der Stoffwechselmedizin auszubauen und gleichzeitig neue Wachstumsmärkte zu erschließen.

Während internationale Pharmariesen auf Expansionskurs sind, stehen Apotheken in Deutschland vor ganz anderen Herausforderungen – etwa der zunehmenden Bedrohung durch Betrugsmaschen im digitalen Zahlungsverkehr. Echtzeit-Überweisungen, die eigentlich als Effizienzgewinn gedacht sind, haben sich in jüngster Zeit als Einfallstor für kriminelle Aktivitäten erwiesen. Ein Urteil des Landgerichts Frankenthal hat verdeutlicht, dass Kunden, die aus Fahrlässigkeit Betrügern Zugriff auf ihr Online-Banking gewähren und Überweisungen autorisieren, keinerlei Anspruch auf Erstattung durch die Bank haben. Auch Apotheken können Opfer solcher Angriffe werden – mit potenziell existenzgefährdenden Folgen, denn in der Kürze der Transaktionsdauer ist eine Rückholung praktisch ausgeschlossen. Schutzstrategien wie Zwei-Faktor-Authentifizierung, Schulungen des Personals und gezielte Versicherungen werden somit immer relevanter.

Gleichzeitig droht dem Apothekenwesen eine weitere Belastung: die alarmierende Zunahme gefälschter Rezepte, insbesondere für stark nachgefragte Arzneimittel zur Gewichtsreduktion wie Ozempic, Trulicity und Mounjaro. Die Münchener Polizei warnte jüngst vor einer Welle gut gefälschter Verordnungen, bei denen der Verdacht besteht, dass eine russischsprachige organisierte Gruppe im Hintergrund agiert. Diese Fälschungen gefährden nicht nur die Patientensicherheit, sondern stellen Apotheken vor erhebliche haftungsrechtliche Risiken. Der bürokratische Aufwand zur Identifikation und Meldung solcher Rezepte nimmt zu, ebenso wie die Unsicherheit im Umgang mit mutmaßlich betrügerischen Kunden. Der Druck auf die Apothekenteams steigt – und mit ihm die Notwendigkeit nach klaren, praxisnahen Schutzmechanismen.

Die Vielzahl dieser aktuellen Entwicklungen zeigt, dass das Gesundheitswesen – ob im ärztlichen, pharmazeutischen oder politischen Bereich – vor einem tiefgreifenden Wandel steht. Ob Empathie im Alltag, neue Therapieansätze, regulatorische Reformen oder die Sicherung gegen Cyberkriminalität: Die Spannweite der Herausforderungen ist groß, und sie verlangt eine ebenso breit angelegte, abgestimmte Reaktion von Politik, Institutionen und Fachkräften. Nur durch gemeinsame Verantwortung lässt sich die Gesundheitsversorgung von morgen sichern.


Kommentar:

Während der medizinische Fortschritt unaufhaltsam voranschreitet und neue Wirkstoffe sowie digitale Innovationen gefeiert werden, droht ein entscheidender Aspekt verloren zu gehen: der Mensch im Zentrum des Geschehens. Der Blick auf die jüngsten Entwicklungen zeigt, dass sich das Gesundheitssystem zunehmend in einem Spannungsfeld zwischen Technik, Ökonomie und Verantwortung bewegt. Empathie – einst Kernkompetenz ärztlichen Handelns – wird zur Randnotiz. Gleichzeitig erleben wir, wie Therapien präziser, aber nicht zwangsläufig menschlicher werden.

Die alarmierende Zunahme gefälschter Rezepte, der Missbrauch von Echtzeitüberweisungen und die problematische Online-Verschreibung von Medizinal-Cannabis belegen, wie groß die Lücken in der digitalen Integrität des Systems sind. Dass Patienten hierdurch Schaden nehmen können, wird zu oft ignoriert. Auch das Beispiel der Notfallpraxen in Baden-Württemberg zeigt: Entscheidungen werden zu häufig über die Köpfe der Betroffenen hinweg getroffen – mit fatalen Folgen für die wohnortnahe Versorgung.

Und während Apotheken mit Betrug, Lieferengpässen und politischer Vernachlässigung kämpfen, fehlt es an echter Wertschätzung seitens der Politik. Die Umfrage unter Apothekeninhabern ist ein deutliches Signal: Vertrauen und Rückhalt aus Berlin sind auf einem historischen Tiefpunkt. Die Forderung nach einem politischen Neuanfang ist kein parteipolitisches Manöver – sie ist Ausdruck existenzieller Sorgen.

Zukunftssicherung im Gesundheitswesen heißt nicht nur Innovation, sondern auch Stabilität, Transparenz und Nähe. Wer Versorgungsstrukturen erhalten will, muss Akteure stärken, statt sie zu überfordern – in der ärztlichen Praxis, in den Apotheken und nicht zuletzt im Ministerium selbst. Denn Fortschritt ohne Verantwortung ist kein Fortschritt.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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