• 25.02.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Bundestagswahl, Cyberangriffe auf Apotheken und E-Rezept-Probleme

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Bundestagswahl, Cyberangriffe auf Apotheken und E-Rezept-Probleme

 

Aktuelle Einblicke in politische Veränderungen, Sicherheitsrisiken in Apotheken und die Implementierungsschwierigkeiten von E-Rezepten

In Deutschland hat die jüngste Bundestagswahl bedeutende Veränderungen für die politischen Parteien gebracht, die nun vor tiefgreifenden Herausforderungen stehen. Gleichzeitig werfen neue Cyberbedrohungen in Apotheken Fragen zur Sicherheit sensibler Patientendaten auf, während das E-Rezept-System weiterhin mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Betrügerische Aktivitäten, wie gefälschte Apobank-Briefe, stellen eine zusätzliche Bedrohung dar. Inmitten dieser Turbulenzen präsentiert die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände ein Konzept zur finanziellen Stärkung von Apotheken, die eine entscheidende Rolle in der Gesundheitsversorgung und Prävention spielen. Gleichzeitig ergeben sich aus der Analyse der Arzneimittelrückerstattungssysteme in Europa, der Exportleistung der deutschen Pharmaindustrie und neuen Behandlungsmöglichkeiten für junge Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen weitere wichtige Erkenntnisse. In einem globalen Kontext sorgt die Entdeckung eines neuen Coronavirus für Beunruhigung, während die medizinische Gemeinschaft auch die unterschiedlichen Behandlungen von häufigen Augenliderkrankungen und die Effektivität digitaler Diagnosetools diskutiert.

 

Politische Neuausrichtung nach Bundestagswahl: Parteien stehen vor tiefgreifenden Veränderungen

Bei den jüngsten Bundestagswahlen in Deutschland haben die Wählerinnen und Wähler ein klares Signal für Veränderung gesetzt, was zu bedeutenden Umwälzungen in den führenden politischen Parteien geführt hat. Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) erlebte ein historisches Tief, während die Freie Demokratische Partei (FDP) die Fünf-Prozent-Hürde nicht erreichen konnte und aus dem Bundestag ausschied. Die Grünen verzeichneten ebenfalls Verluste im Vergleich zu vorherigen Wahlen.

Christian Lindner, der FDP-Vorsitzende, zog unmittelbar Konsequenzen aus dem schlechten Abschneiden seiner Partei und erklärte seinen Rückzug aus der aktiven Politik. Er betonte seine Dankbarkeit für die langjährigen, intensiven Jahre seiner politischen Karriere. Im Gegensatz dazu nahm Wolfgang Kubicki, ein weiteres FDP-Schwergewicht, seine ursprüngliche Entscheidung zum Rückzug zurück und kündigte an, sich um den Parteivorsitz zu bewerben, um die FDP aus der Krise zu führen.

Olaf Scholz von der SPD sicherte sich zwar ein Direktmandat, jedoch steht seine Rolle in der zukünftigen politischen Konstellation noch nicht fest, da er deutlich machte, nicht in einer CDU-geführten Bundesregierung mitarbeiten zu wollen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich trat zurück, was Raum für neue Führungsstrukturen innerhalb der Partei schafft, mit Lars Klingbeil als möglichem Nachfolger.

Die Grünen sahen ebenfalls einen Führungswechsel, mit dem Rückzug von Robert Habeck aus der Politik. Die erst kürzlich gewählten Parteichefs Franziska Brantner und Felix Banaszak sind jedoch fest entschlossen, ihre Rollen weiterzuführen und die Partei durch diese Übergangszeit zu steuern.

Diese Wahl markiert einen entscheidenden Moment für die politische Landschaft Deutschlands, da alle betroffenen Parteien nun vor der Herausforderung stehen, sich neu zu erfinden und ihre Strategien zu überdenken, um ihre Relevanz und ihre Verbindung zur Wählerschaft wiederherzustellen.

Die Ergebnisse der Bundestagswahl lassen tiefgreifende Risse im politischen Fundament Deutschlands erkennen, die sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance darstellen. Die klare Abkehr von der bisherigen Regierungskoalition und die schweren Verluste etablierter Parteien zeigen, dass die Bürgerinnen und Bürger eine neue Richtung in der Politik fordern. Diese Wahl sollte als Weckruf für alle politischen Kräfte dienen, die Notwendigkeit von echtem Engagement und einer klaren Vision für Deutschland zu erkennen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die neuen Führungspersönlichkeiten die Zeichen der Zeit verstehen und die erforderlichen Änderungen vornehmen können, um das Vertrauen ihrer Wählerinnen und Wähler zurückzugewinnen.

 

Cyberbedrohungen in deutschen Apotheken: Eine tickende Zeitbombe

Die Cybersicherheit in deutschen Apotheken ist alarmierend unzureichend. Eine jüngste, umfassende Studie von führenden Cybersicherheitsexperten und Versicherungsunternehmen hat erhebliche Sicherheitslücken aufgedeckt, die dringend behoben werden müssen, um sensible Patientendaten zu schützen und finanzielle Verluste zu verhindern.

Die Analyse zeigt, dass viele Apotheken ihre IT-Systeme kaum auf dem neuesten Stand halten, was sie zu leichten Zielen für Cyberkriminelle macht. Die Situation wird verschärft durch das fehlende Bewusstsein vieler Apothekenbetreiber für die Risiken und die Notwendigkeit fortlaufender Sicherheitsupdates. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass selbst grundlegende Sicherheitsmaßnahmen, wie regelmäßige Software-Updates und die Implementierung starker Passwörter, oft vernachlässigt werden.

Zudem sind viele der betroffenen Apotheken nicht ausreichend auf einen möglichen Datenverlust vorbereitet. Fehlende Backup-Lösungen und Desaster-Recovery-Pläne lassen sie im Falle eines erfolgreichen Cyberangriffs schutzlos. Ohne effektive Wiederherstellungsstrategien könnten wichtige Betriebsdaten unwiederbringlich verloren gehen, was den Betrieb erheblich stören und die Versorgung der Patienten beeinträchtigen könnte.

Ein weiteres großes Problem ist das Fehlen regelmäßiger Sicherheitsschulungen für das Personal. Mitarbeiter sind oft die erste Verteidigungslinie gegen Cyberangriffe, doch ohne das nötige Wissen und die richtigen Werkzeuge können sie nicht effektiv reagieren. Die Studie betont die Notwendigkeit, das Bewusstsein für Cybersicherheitsrisiken zu schärfen und regelmäßige Trainings anzubieten, die das Personal auf den Umgang mit potenziellen Sicherheitsvorfällen vorbereiten.

Die Einführung einer Cyber-Versicherung wird in der Studie ebenfalls dringend empfohlen. Solche Versicherungen bieten nicht nur finanziellen Schutz im Falle eines Cyberangriffs, sondern unterstützen auch präventiv durch Ressourcen für Sicherheitsbewertungen und die Entwicklung von Risikomanagementstrategien. Doch viele Apotheken haben noch keine adäquate Versicherung, die speziell auf die einzigartigen Risiken des Apothekenbetriebs zugeschnitten ist.

Die Ergebnisse dieser Studie sind ein klarer Weckruf für die Apothekenbranche in Deutschland. Die digitale Transformation hat zwar viele Vorteile gebracht, doch sie hat auch neue Risiken eingeführt, die nicht ignoriert werden dürfen. Cyberkriminalität ist eine reale und wachsende Bedrohung, die ernsthafte Konsequenzen für Apotheken haben kann, von finanziellen Einbußen bis hin zum Verlust des Vertrauens der Patienten.

Es ist entscheidend, dass Apothekenbetreiber die Bedeutung von Cybersicherheit erkennen und proaktiv handeln. Dazu gehört nicht nur die Investition in die neuesten Sicherheitstechnologien, sondern auch die Schaffung einer Kultur der Cybersicherheit, die alle Ebenen des Betriebs durchdringt. Regelmäßige Schulungen und Audits, die Implementierung effektiver Sicherheitsprotokolle und die Zusammenarbeit mit Cybersicherheitsexperten sollten zur Norm werden.

Darüber hinaus müssen Apotheken eine ganzheitliche Sicht auf das Risikomanagement entwickeln. Dies beinhaltet nicht nur technische Maßnahmen, sondern auch organisatorische und personelle Strategien, um ein umfassendes Sicherheitsnetz zu gewährleisten. Die Einführung einer Cyber-Versicherung kann dabei eine wichtige Rolle spielen, indem sie nicht nur im Schadensfall unterstützt, sondern auch dabei hilft, präventive Maßnahmen zu finanzieren.

In einer Welt, in der Cyberangriffe immer ausgefeilter werden, können es sich Apotheken nicht leisten, in Bezug auf IT-Sicherheit nachlässig zu sein. Es ist an der Zeit, dass die Branche handelt, um sicherzustellen, dass ihre Einrichtungen nicht nur heute, sondern auch in Zukunft sicher sind. Die Implementierung starker Cybersicherheitsmaßnahmen ist keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit.

 

Digitale Dilemmata: Die anhaltenden Hürden des E-Rezept-Systems in Deutschland

Ein Jahr nach der nationalen Einführung des E-Rezepts in Deutschland zieht die Gesundheitsbranche eine gemischte Bilanz. Obwohl die digitale Lösung darauf abzielt, den Rezeptprozess zu vereinfachen und zu beschleunigen, klagen viele Beteiligte über anhaltende technische und strukturelle Probleme. Thomas Preis, der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), berichtet von anfänglichen Schwierigkeiten, die bis zu 20% der E-Rezepte betrafen. Diese Probleme wurden zwar reduziert, doch die Zufriedenheit unter den Nutzern bleibt gering.

Besonders kritisch sind die sogenannten Stapelsignaturen, die sowohl für Patienten als auch für Apothekenpersonal zu erheblichen Belastungen führen. Diese Notwendigkeit zur wiederholten Verifizierung bindet Personal, das ohnehin schon knapp ist, und verursacht Verzögerungen, die den theoretischen Nutzen des digitalen Systems in Frage stellen. Kristina Spöhrer, Sprecherin der Arbeitsgruppe Digitales im Hausärzteverband, beklagt zudem, dass einmal signierte E-Rezepte nicht nachträglich korrigiert werden können, was den Prozess weiter verkompliziert.

Der Spitzenverband der Fachärzte meldet weiterhin erhebliche Störungen in der Telematikinfrastruktur. Diese technischen Probleme reichen von kurzen Ausfällen bis zu stundenlangen Unterbrechungen, die insbesondere dann kritisch sind, wenn dringend benötigte Medikamente wie Antibiotika oder Asthmasprays ausgestellt werden müssen.

Trotz der technischen Herausforderungen behaupten die Gematik und das Bundesgesundheitsministerium (BMG), dass es keine grundsätzlichen Mängel im System gibt. Diese Aussage steht jedoch in starkem Kontrast zu den Erfahrungen der Nutzer vor Ort. Die Diskrepanz zwischen offiziellen Verlautbarungen und der realen Situation offenbart eine signifikante Lücke in der Kommunikation und Umsetzung der digitalen Gesundheitsreformen in Deutschland.

Das E-Rezept wurde als Innovation gepriesen, die das Gesundheitswesen revolutionieren sollte. Doch die Realität zeigt, dass Technologie allein keine Lösung ist. Die anhaltenden Probleme mit dem E-Rezept-System unterstreichen die Notwendigkeit, dass digitale Lösungen in enger Zusammenarbeit mit allen Beteiligten entwickelt und stetig angepasst werden müssen. Es bedarf einer klaren Strategie, um die komplexen Anforderungen von Ärzten, Apothekern und Patienten gleichermaßen zu erfüllen. Nur so kann das Versprechen der Digitalisierung im Gesundheitswesen eingelöst werden, ohne dass es auf Kosten derjenigen geht, die am meisten auf eine zuverlässige medizinische Versorgung angewiesen sind.

 

Gefälschte Apobank-Briefe im Umlauf: Betrugswarnung für Apotheker

Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland stehen derzeit im Fokus einer ausgeklügelten Betrugswelle. Täter nutzen dabei gefälschte Briefe, die den Anschein erwecken, direkt von der Apobank zu stammen, um sich Zugang zu sensiblen Online-Banking-Daten zu verschaffen. Die betrügerischen Schreiben instruieren die Empfänger, ihre persönlichen Daten auf einer gefälschten Webseite einzugeben, die das Design und die Sicherheitsmerkmale der echten Bankwebseite täuschend echt nachahmt.

Die Apobank hat sich schnell von diesen gefälschten Mitteilungen distanziert und offizielle Warnungen an ihre Kunden ausgegeben. Diese Warnungen betonen ausdrücklich, dass es sich bei den Schreiben um keinen regulären Kommunikationsweg der Bank handelt. Die Bank hat außerdem Informationskampagnen gestartet, um ihre Kunden über sichere Verfahrensweisen im Umgang mit Online-Banking zu informieren. Sicherheitsexperten der Bank und unabhängige Berater betonen die Wichtigkeit, niemals auf Links zu klicken oder Daten auf Webseiten einzugeben, die durch unaufgeforderte Kommunikation erreicht wurden.

Darüber hinaus wird geraten, bei Unsicherheiten stets direkten Kontakt zur Bank aufzunehmen. Die Apobank stellt klar, dass sie nie aktiv persönliche Zugangsdaten per E-Mail oder postalisch anfordert. Die Polizei und andere Sicherheitsbehörden sind bereits involviert, um die Quellen dieser betrügerischen Briefe zu identifizieren und die dahinterstehenden Kriminellen zur Rechenschaft zu ziehen. In der Zwischenzeit wird Apothekern geraten, jegliche verdächtige Post oder E-Mail-Anfragen zu melden und diese nicht zu ignorieren.

Die jüngsten Vorfälle um gefälschte Apobank-Briefe sind ein alarmierendes Beispiel dafür, wie raffiniert und zielgerichtet Cyberkriminelle vorgehen können. Dieser Vorfall verdeutlicht die dringende Notwendigkeit für alle beruflichen und privaten Bankkunden, extrem wachsam im Umgang mit ihren persönlichen und finanziellen Daten zu sein. In einer Zeit, in der Online-Betrug zunehmend ausgeklügelter wird, ist es von größter Bedeutung, dass sowohl Institutionen als auch Einzelpersonen sich fortlaufend über die neuesten Sicherheitsprotokolle informieren und diese anwenden.

Für Apotheker, deren beruflicher Alltag den Umgang mit vertraulichen Patientendaten beinhaltet, sollte dieser Vorfall auch als Hinweis dienen, die eigenen Datenschutzpraktiken zu überprüfen und zu stärken. Die Notwendigkeit, stets auf dem neuesten Stand der Technik und der Sicherheitspraktiken zu bleiben, kann nicht genug betont werden. Es ist entscheidend, dass jeder sich bewusst macht, dass die Verantwortung für die Sicherheit sowohl in der digitalen als auch in der physischen Welt eine kontinuierliche Aufgabe ist.

 

Missbrauch des Gesundheitssystems: Betrugsserie führt zu mehrjähriger Haftstrafe

Ein 38-jähriger Mann ist vom Amtsgericht Lehrte wegen gewerbsmäßigen Betrugs zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Dies folgt auf ein umfangreiches Geständnis des Angeklagten, der sich schuldig bekannte, in insgesamt 60 Krankenhäusern über das gesamte Bundesgebiet verteilt vorgetäuschte Krankheitssymptome genutzt zu haben, um dort zu übernachten. Diese Vorfälle, die sich zwischen Mitte April und Anfang September des vorherigen Jahres ereigneten, führten zu einem finanziellen Schaden von rund 121.443 Euro, welcher der Krankenkasse entstand.

Die Motivation des Täters bestand darin, die Aufenthalte in Krankenhäusern den Übernachtungen in Einrichtungen für Wohnungslose vorzuziehen. Er gab an, eine Zwangsstörung zu haben, die ihn zu diesen Betrügereien antrieb. Ein psychiatrisches Gutachten bestätigte eine verminderte Schuldfähigkeit aufgrund einer Persönlichkeitsstörung mit dissozial-narzisstischen Zügen. Dies markierte den wiederholten Fall eines Rückfalls, denn der Mann war bereits zuvor wegen ähnlicher Vergehen zu einer Haftstrafe verurteilt worden.

Nach einer früheren Freilassung aus der Haft wurde der Angeklagte rückfällig, nachdem er angab, in eine tiefe Alkoholabhängigkeit gefallen zu sein. Während einer Behandlung in einer Hamburger Klinik behauptete er, Stimmen gehört zu haben, die ihn zu den Krankenhausbesuchen aufforderten. Der Richter zweifelte jedoch diese Aussagen an und hob hervor, dass der Angeklagte gezielt und systematisch Schwachstellen im Gesundheitssystem ausgenutzt habe, um seine persönlichen Bedürfnisse zu befriedigen.

Der jüngste Fall von systematischem Betrug im Gesundheitswesen offenbart erschreckende Lücken in unserem System, die es Einzelpersonen ermöglichen, dieses auszunutzen. Während der Angeklagte für seine Taten zur Rechenschaft gezogen wurde, hinterlässt der Vorfall wichtige Fragen bezüglich der Präventionsmechanismen unserer Gesundheitseinrichtungen. Es ist offensichtlich, dass die vorhandenen Sicherheits- und Überprüfungsprozesse nicht ausreichend sind, um solche betrügerischen Handlungen effektiv zu unterbinden.

Dieser Vorfall sollte als Anlass dienen, unsere Systeme grundlegend zu überdenken und zu stärken. Neben der technischen und personellen Sicherung unserer Einrichtungen ist es auch zwingend erforderlich, das Unterstützungsnetzwerk für wohnungslose Personen zu verbessern, um ihnen würdige Alternativen zur Unterbringung in Notunterkünften oder Krankenhäusern zu bieten. Nur durch ein umfassendes Verständnis der Ursachen, die Menschen zu solchen extremen Betrugshandlungen treiben, und durch die Bereitstellung besserer sozialer Unterstützungsstrukturen können wir hoffen, derartige Vorfälle in der Zukunft zu vermeiden.

Es ist zudem wichtig, dass unser Gesundheitssystem nicht nur als sicherer Hafen für diejenigen fungiert, die echte medizinische Hilfe benötigen, sondern auch resilient gegenüber Missbrauch bleibt. Die Einrichtung strengerer Kontrollmechanismen und die Schulung des Personals im Erkennen von Betrugsfällen sind wesentliche Schritte, um die Integrität unseres Gesundheitswesens zu wahren. Gleichzeitig muss die Gesellschaft als Ganzes Wege finden, um die zugrundeliegenden sozialen Probleme, die zu solchem Fehlverhalten führen, anzugehen. Dieser Fall dient als kritischer Anstoß für eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit den Schwachstellen unseres Systems und der Notwendigkeit einer umfassenden sozialen Fürsorge.

 

Umverteilung im Gesundheitssystem: Apotheken fordern mehr Unterstützung

Inmitten der anstehenden Regierungsbildung präsentiert Thomas Preis, der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), ein zukunftsweisendes Konzept zur Stärkung der finanziellen Basis von öffentlichen Apotheken. Laut Preis ist die Neugestaltung der finanziellen Strukturen im Gesundheitswesen entscheidend, um die Apotheken in ihrer Rolle zu stärken, die nicht nur auf die Medikamentenversorgung beschränkt ist, sondern auch wichtige Präventionsaufgaben übernimmt.

Die ABDA sieht eine Notwendigkeit, die Geldflüsse im Gesundheitssystem neu zu ordnen, insbesondere um öffentliche Apotheken zu unterstützen, die zunehmend unter den Herausforderungen durch Lieferengpässe leiden. „Um das Gesundheitssystem effektiv zu entlasten, ist eine angemessene Honorierung der Apotheken unerlässlich“, betont Preis. Er kritisiert, dass enorme Summen für versicherungsfremde Leistungen aufgewendet werden, die aus den Beiträgen der Krankenversicherung gezahlt werden, und schlägt vor, Einsparpotenziale bei den Verwaltungskosten der Krankenkassen zu suchen, welche die Kosten für öffentliche Apotheken bei Weitem übersteigen.

Zusätzlich fordert Preis eine sofortige finanzielle Unterstützung durch die Regierung, um den Apotheken schnelle Hilfe zu bieten. Die ABDA zeigt sich kooperativ und versichert, mit jedem Gesundheitsminister bzw. jeder Gesundheitsministerin konstruktiv zusammenarbeiten zu wollen. „Wir sind bereit, unsere Hand zu reichen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die die Apothekenlandschaft nachhaltig stärken“, so Preis.

Die Forderung von Thomas Preis nach einer Umverteilung der Mittel im Gesundheitssystem markiert einen kritischen Wendepunkt für die Apotheken in Deutschland. Die Rolle der Apotheken, die weit über die bloße Medikamentenabgabe hinausgeht, verdient eine Neubewertung ihrer finanziellen Unterstützung. Die Betonung auf Präventionsleistungen und die Organisation der Arzneimittelversorgung, besonders in Zeiten von Lieferengpässen, zeigt die Dringlichkeit, die finanzielle Situation dieser Einrichtungen zu stabilisieren.

Preis’ Kritik an den versicherungsfremden Leistungen und den hohen Verwaltungskosten der Krankenkassen unterstreicht ein weiteres Problemfeld: die ineffiziente Ressourcennutzung, die letztendlich dem Patientenwohl abträglich sein könnte. Die Initiative, mit der neuen Regierung Hand in Hand zu arbeiten, bietet einen optimistischen Ausblick, jedoch bleibt abzuwarten, inwiefern diese Kooperationen tatsächlich fruchtbar sein werden. Diese Entwicklung könnte ein bahnbrechender Schritt sein, um die Resilienz des deutschen Gesundheitssystems in einer Zeit zu stärken, in der das System mehr denn je unter Druck steht.

 

Unbezahlte Rechnungen belasten lokale Apotheke: IKK Classic in der Kritik

In der Glocken Apotheke in Oberhausen herrscht große Unzufriedenheit. Martin Beutling, der Inhaber der Apotheke, sieht sich gezwungen, drastische Maßnahmen zu ergreifen. Der Grund dafür sind unbezahlte Rechnungen für Pflegehilfsmittel, die an Versicherte der IKK Classic geliefert wurden. Seit drei Monaten wartet Beutling nun schon auf die Begleichung der Beträge, ein Umstand, der nicht nur die Liquidität seiner Apotheke erheblich beeinträchtigt, sondern auch seine Bereitschaft zur weiteren Belieferung der betroffenen Patienten untergräbt.

Diese Situation stellt Beutling vor eine schwierige Entscheidung: „Ich werde die Belieferung der betroffenen Patienten einstellen müssen“, erklärt er, sichtlich frustriert über die ausbleibenden Zahlungen. Die Konsequenzen dieser Entscheidung sind weitreichend, da viele Patienten auf die regelmäßige Versorgung mit medizinischen Hilfsmitteln angewiesen sind, die nun gefährdet ist.

Die Problematik unbezahlter Rechnungen ist kein Einzelfall, sondern ein branchenweites Problem, das besonders kleinere Apotheken hart trifft. Diese sind auf die pünktliche Zahlung angewiesen, um ihren Betrieb aufrechtzuerhalten und ihre finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen. Die Verzögerungen bei den Zahlungen stellen somit eine ernsthafte Bedrohung für die Existenz dieser wichtigen Versorgungseinrichtungen dar.

Die IKK Classic hat auf Nachfragen bislang nicht reagiert, was zusätzlich zur Verunsicherung beiträgt. Betroffene Apotheken und Patienten fordern nun eine schnelle Klärung und Lösung des Problems, um eine weitere Verschlechterung der Versorgungslage zu verhindern.

Die aktuelle Situation in der Glocken Apotheke in Oberhausen wirft ein Schlaglicht auf ein Problem, das in der gesundheitlichen Versorgung immer wieder zu Tage tritt: die finanzielle und administrative Belastung von Einrichtungen, die direkt am Patienten arbeiten. Es ist besorgniserregend, dass Apotheken, die eine unmittelbare und kritische Rolle in der Gesundheitsversorgung spielen, durch bürokratische Hindernisse in ihrer Existenz bedroht sind.

Der Fall der IKK Classic zeigt deutlich, dass es einer besseren Regulierung und vielleicht auch strengeren Sanktionen bedarf, um sicherzustellen, dass Zahlungsverpflichtungen pünktlich erfüllt werden. Es ist unerlässlich, dass Krankenkassen ihre Verantwortung gegenüber den Leistungserbringern ernst nehmen, denn letztendlich hängt die Gesundheit und das Wohlbefinden der Patienten direkt von dieser Zusammenarbeit ab. Ohne eine zuverlässige und gerechte Abwicklung von Transaktionen zwischen Krankenkassen und Apotheken wird das gesamte Gesundheitssystem unter den Verzögerungen und dem administrativen Versagen leiden.

 

Notfalldepots in Apotheken: Unverzichtbar, doch mit finanziellen Herausforderungen

In deutschen Apotheken ist das Vorhalten eines Notfalldepots gemäß § 15 der Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) eine grundlegende Anforderung. Diese Depots sind entscheidend, um die Versorgung der Bevölkerung in Notfallsituationen sicherzustellen. Es geht dabei um die Bereithaltung einer adäquaten Menge an Arzneimitteln und Medizinprodukten, die mindestens den durchschnittlichen Wochenbedarf abdeckt. Dazu zählen lebenswichtige Medikamente wie Analgetika, Betäubungsmittel, Antihistaminika und Impfstoffe gegen Tollwut.

Die regionale Verteilung dieser Depots erfolgt in Kooperation mit Krankenhäusern, wodurch eine schnelle Verfügbarkeit in akuten Notfällen gewährleistet wird. Zu den gespeicherten Medikamenten gehören unter anderem Diphtherie- und Botulismus-Antitoxine sowie Immunsera gegen Schlangengifte. Der Prozess von der Anforderung bis zur Ausgabe der Medikamente ist strikt geregelt und erfolgt über ärztliche Verordnungen, die von den Apotheken personal abgewickelt werden.

Obwohl diese Depots lebensrettend sind, stellt ihre Unterhaltung eine finanzielle Last für die Apotheken dar. Viele der bevorrateten Medikamente werden nur selten gebraucht und verfallen, bevor sie zum Einsatz kommen. Die Kosten für die Neubeschaffung der Medikamente werden zwar oft von den Apothekerkammern übernommen, doch die finanzielle und organisatorische Belastung bleibt. Zudem erfordert die Qualitätssicherung eine regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung der Bestände, eine weitere finanzielle und logistische Herausforderung.

Die Rahmenbedingungen und Verfahren können regional variieren, was zusätzliche Anpassungen von den Apotheken verlangt. Trotz der unbestreitbaren Wichtigkeit dieser Notfalldepots, rücken die damit verbundenen Herausforderungen immer mehr in den Fokus der Apothekenleitung und bedürfen dringend angepasster Lösungen zur Kostendämpfung und Effizienzsteigerung.

Die Existenz und Aufrechterhaltung von Notfalldepots in Apotheken ist zweifellos von unschätzbarem Wert für die medizinische Notfallversorgung. Doch die Praxis zeigt, dass das System in seiner aktuellen Form nicht nur Segen, sondern auch eine erhebliche Bürde für die Betreiber darstellt. Die Kosten für verfallene Medikamente und die Logistik ihrer Verwaltung schneiden tief in die Budgets der Apotheken. Hier sind innovative Ansätze gefragt, die nicht nur die finanzielle Last verringern, sondern auch die Effizienz und Wirksamkeit der Notfalldepots erhöhen. Möglicherweise könnte eine engere Zusammenarbeit zwischen staatlichen Gesundheitsbehörden, Apothekerkammern und den Apotheken selbst, gepaart mit technologischen Neuerungen in der Lagerhaltung und Bestandsführung, einen Weg aus diesem Dilemma weisen. Es ist höchste Zeit, dass wir dieses kritische Element unserer Gesundheitsinfrastruktur nicht nur erhalten, sondern auch optimieren.

 

Diversität in Europas Gesundheitssystemen: Ein Vergleich der Arzneimittelerstattung

Die Arzneimittelerstattungssysteme in Europa bieten ein breites Spektrum an Ansätzen, die von der zentralisierten Steuerung bis hin zu komplexen föderalistischen Modellen reichen. Dies wurde auf einem kürzlich von der Germany Trade and Invest (GTAI) veranstalteten Webinar deutlich, das sich mit den unterschiedlichen Erstattungsmechanismen in verschiedenen europäischen Ländern befasste. Tilo Mandry vom IGES Institut gab dabei einen umfassenden Überblick über die Systeme in Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Frankreich und Italien.

In Deutschland ist das Erstattungssystem durch eine Selbstverwaltung gekennzeichnet, die von verschiedenen gesundheitspolitischen Akteuren getragen wird. Die Komplexität dieses Systems spiegelt die Beteiligung von Krankenkassen, pharmazeutischen Unternehmen und anderen Gesundheitsdienstleistern wider.

Im Gegensatz dazu ist das Gesundheitssystem des Vereinigten Königreichs, speziell in England, staatlich gesteuert. Der National Health Service (NHS) übernimmt die Bewertung und Erstattung von Medikamenten durch das National Institute for Health and Care Excellence (NICE). Dabei wird eine strenge Budgetkontrolle angewendet, die oft dazu führt, dass teure Medikamente nicht erstattet werden, um die finanziellen Belastungen des Systems zu minimieren.

Frankreich betreibt ein zentralisiertes System, das von der Haute Autorité de Santé (HAS) überwacht wird. Die Bewertung des klinischen Nutzens ist entscheidend für die Festsetzung der Erstattungssätze, die zwischen 15 und 100 Prozent variieren können. Die Defizite im französischen Gesundheitssystem zwingen zu strikten Kostenkontrollen, die sich auch in den Erstattungsverfahren widerspiegeln.

Italien zeigt eine einzigartige Struktur mit 20 regionalen Gesundheitssystemen, die neben einem nationalen System existieren. Trotz eines landesweiten Registers für Medikamente, verwaltet durch die Agenzia Italiana del Farmaco (AIFA), führen die regionalen Unterschiede zu einer fragmentierten Erstattungslandschaft.

Die Vielfalt dieser Systeme zeigt nicht nur die unterschiedlichen gesundheitspolitischen Ansätze in Europa, sondern stellt auch die Anpassungsfähigkeit und Flexibilität der Gesundheitssysteme unter Beweis. Dennoch bleiben die Herausforderungen der Harmonisierung und Effizienzsteigerung bestehen, um eine gleichmäßige und gerechte Versorgung zu gewährleisten.

ie Unterschiede in den Erstattungssystemen Europas sind nicht nur ein Spiegelbild der jeweiligen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, sondern auch ein Indikator für die politische Willensbildung in Gesundheitsfragen. Die Diskrepanzen zwischen den Ländern unterstreichen die Notwendigkeit einer intensiveren Zusammenarbeit und eines besseren Verständnisses der verschiedenen Systeme. Die Erstattung von Arzneimitteln ist ein zentraler Aspekt der Gesundheitsversorgung, der direkten Einfluss auf die Lebensqualität der Bürger hat. Es bleibt abzuwarten, ob und wie die europäischen Nationen ihre Systeme effektiver gestalten und dabei von den Erfahrungen ihrer Nachbarn lernen können.

 

Exporterwartungen der deutschen Pharmaindustrie trotzen globalen Wirtschaftshürden

Die deutsche Pharmaindustrie behauptet sich standhaft gegen die globalen wirtschaftlichen Gegenwinde, unterstützt durch eine robuste Exportnachfrage. Trotz der allgemeinen Konjunkturflaute, die die meisten Sektoren der deutschen Wirtschaft betrifft, zeigt eine aktuelle Umfrage des Verbands der Chemischen Industrie (VCI), durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem ifo Institut für Wirtschaftsforschung, dass die Stimmung unter den Pharmaunternehmen überwiegend positiv ist.

Der Optimismus ist vor allem auf die anhaltende globale Nachfrage nach pharmazeutischen Produkten zurückzuführen. Die deutschen Pharmaunternehmen sind besonders gut positioniert, um von dieser Nachfrage zu profitieren, teilweise dank einer gezielten Pharmastrategie der Bundesregierung, die die Rahmenbedingungen am Standort Deutschland verbessert hat. Diese Strategie scheint sich auszuzahlen, denn der VCI prognostiziert ein Produktions- und Umsatzwachstum von etwa zwei Prozent für das laufende Jahr.

In den vergangenen Jahren hat die Branche bereits in Überseemärkten, insbesondere in Asien und Nordamerika, erheblich profitiert. Dies hat dazu beigetragen, die leichten Umsatzrückgänge im Inland, die nach den hochkonjunkturellen Corona-Jahren einsetzten, auszugleichen.

Jedoch stehen die Pharmaunternehmen vor neuen Herausforderungen. Die jüngste Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, Zölle von 25 Prozent auf pharmazeutische Produkte einzuführen, könnte die Exportdynamik beeinträchtigen. Fast ein Viertel der deutschen Pharmaexporte zielt auf den US-Markt, was die potenziellen Auswirkungen dieser Zölle besonders schwerwiegend macht. Angesichts dieser Entwicklungen fordert der VCI eine starke und einheitliche europäische Reaktion, um die Interessen der Pharmaindustrie zu schützen.

Die deutsche Pharmaindustrie befindet sich an einem kritischen Scheideweg. Während die Exportzahlen Grund zur Hoffnung geben, werfen die protektionistischen Maßnahmen der USA große Schatten auf diese Zuversicht. Es wird zunehmend deutlich, dass die Branche zwar resilient, aber nicht immun gegen globale politische Entscheidungen ist. Die Forderung des VCI nach einer stärkeren europäischen Integration und Koordination in der Handelspolitik ist daher nicht nur berechtigt, sondern auch notwendig. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Europäische Union in der Lage ist, eine koordinierte Haltung einzunehmen, die ihre Wirtschaftsblöcke schützt, während sie sich den neuen globalen Herausforderungen stellt.

 

Vedolizumab: Ein neuer therapeutischer Meilenstein für junge CED-Patienten?

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa treten zunehmend auch bei Kindern und Jugendlichen auf und beeinträchtigen deren Lebensqualität erheblich. Typische Symptome dieser Krankheiten sind Wachstumsstörungen, anhaltende Müdigkeit und chronische Bauchschmerzen, die oft mit blutigen Durchfällen einhergehen. Solche Beschwerden erfordern eine umgehende fachärztliche Behandlung durch einen pädiatrischen Gastroenterologen. Trotz der Dringlichkeit besteht eine deutliche Diskrepanz in den Behandlungsmöglichkeiten zwischen Erwachsenen und jüngeren Patienten, da für letztere deutlich weniger medikamentöse Therapien zugelassen sind.

Eine potenzielle Lösung für dieses Versorgungsdefizit könnte in Vedolizumab liegen, einem Medikament, das bei Erwachsenen bereits breite Anwendung findet. Die Ergebnisse der VEDOKIDS-Studie, einer spezifisch auf junge Patienten ausgerichteten klinischen Untersuchung, sind in dieser Hinsicht vielversprechend. Vedolizumab, ein Antikörper, der gezielt auf entzündliche Prozesse im Darm wirkt, könnte eine effektive und sichere Option für die Behandlung von Kindern mit CED darstellen. In der Studie wurden signifikante Verbesserungen bei den Krankheitssymptomen der teilnehmenden Kinder festgestellt, ohne dass schwere Nebenwirkungen auftraten.

Die Relevanz von Vedolizumab in der pädiatrischen CED-Therapie unterstreicht die Notwendigkeit einer schnelleren klinischen Prüfung und Zulassung. Der Prozess von der Forschung bis zur Markteinführung ist jedoch oft langwierig, was die Verfügbarkeit neuer Behandlungen verzögert. Vor diesem Hintergrund fordern viele Fachleute eine Beschleunigung der regulatorischen Prozesse, um den jüngeren Patienten schnelleren Zugang zu wirksamen Therapien zu ermöglichen.

Die positiven Ergebnisse der VEDOKIDS-Studie bieten eine dringend benötigte Perspektive für die Behandlung von Kindern mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Es ist ein bedeutsamer Fortschritt, der die potenzielle Lücke in der medikamentösen Versorgung dieser jungen Patientengruppe schließen könnte. Die Forschung zeigt, dass Vedolizumab die Symptome effektiv lindert und dabei ein günstiges Sicherheitsprofil aufweist. Dies ist besonders relevant, da die Lebensqualität und die langfristige Gesundheit von Kindern mit CED stark von frühzeitigen und wirksamen Behandlungsoptionen abhängen.

Angesichts der vielversprechenden Forschungsergebnisse ist es von kritischer Bedeutung, dass die Zulassungsbehörden mit der nötigen Dringlichkeit handeln. Der schnelle Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in praktisch anwendbare Therapien ist essentiell, um langfristige Gesundheitsschäden bei betroffenen Kindern zu vermeiden. Es ist zudem eine moralische Verpflichtung der Gesellschaft, die jüngsten und verletzlichsten Mitglieder zu schützen und ihnen die bestmögliche medizinische Versorgung zu gewährleisten.

Die Zusammenarbeit zwischen Regulierungsbehörden, Forschern und der pharmazeutischen Industrie muss daher intensiviert werden, um innovative Behandlungen wie Vedolizumab schnell und sicher denjenigen zur Verfügung zu stellen, die sie am dringendsten benötigen. Nur durch gemeinsame Anstrengungen kann sichergestellt werden, dass der medizinische Fortschritt nicht nur eine Hoffnung bleibt, sondern zu einer realen Verbesserung im Leben von Kindern mit CED führt.

 

Neues Coronavirus HKU5-CoV-2: Eine potenzielle zoonotische Bedrohung

Aus dem Wuhan Institute of Virology kommen erneut besorgniserregende Nachrichten. Ein Forschungsteam unter der Leitung der renommierten Virologin Professor Dr. Shi Zhengli, bekannt durch ihre Arbeiten an SARS-CoV-2, hat ein neues Coronavirus identifiziert, das HKU5-CoV-2 genannt wird und den humanen ACE2-Rezeptor als Eintrittspforte in Zellen nutzt. Dieses Virus, ursprünglich aus Fledermausproben isoliert, die bereits 2014 gesammelt wurden, stellt eine neue evolutionäre Linie innerhalb der Merbecoviren dar, zu denen auch das gefährliche MERS-CoV gehört.

Die jüngsten Untersuchungen, die im Fachjournal »Cell« publiziert wurden, zeigen, dass HKU5-CoV-2 nicht nur eine moderate Ähnlichkeit zu anderen Merbecoviren aufweist, sondern auch signifikante Unterschiede in der Rezeptorbindedomäne des Spike-Proteins. Diese Entdeckung ist von großer Bedeutung, da sie zeigt, dass HKU5-CoV-2 eine hohe Bindungsaffinität zum humanen ACE2-Rezeptor hat, was durch Kryo-Elektronenmikroskopie und weitere biochemische Analysen bestätigt wurde.

Die Forschenden betonen, dass das Virus in der Lage ist, Zellen zu infizieren, die den humanen ACE2-Rezeptor exprimieren, und dass es auch ACE2-Orthologe aus verschiedenen Säugetieren nutzen kann. Diese Fähigkeit deutet auf ein breites Wirtsspektrum hin und unterstreicht das potenzielle Risiko einer zoonotischen Übertragung auf den Menschen. Besonders bemerkenswert ist, dass HKU5-CoV-2 sowohl TMPRSS2 als auch Cathepsin L für die Spaltung seines Spike-Proteins und den Eintritt in die Zelle nutzt, was die Bedeutung einer effektiven antiviralen Therapie hervorhebt.

Trotz der potenziellen Gefahren, die von HKU5-CoV-2 ausgehen könnten, gibt es auch Hinweise darauf, dass bestimmte Merkmale des Virus eine vollständige Anpassung an den Menschen erschweren könnten, wie die geringere Spaltaktivität des Spike-Proteins im Vergleich zu SARS-CoV-2. Darüber hinaus zeigen Studien, dass bereits vorhandene neutralisierende Antikörper gegen SARS-CoV-2 und MERS-CoV das neue Virus nicht signifikant hemmen können, was die Entwicklung spezifischer Therapien erforderlich macht.

Die Entdeckung von HKU5-CoV-2 wirft einmal mehr ein Schlaglicht auf die kontinuierliche Bedrohung durch zoonotische Viren und die Notwendigkeit, unsere Vorbereitungen auf mögliche zukünftige Pandemien zu intensivieren. Während die Welt noch immer mit den Nachwehen der COVID-19-Pandemie ringt, zeigt dieser neueste Fund, wie entscheidend die fortlaufende Forschung und Überwachung zoonotischer Viren ist. Es ist essentiell, dass die internationale Gemeinschaft die Zusammenarbeit und den Austausch von Forschungsergebnissen verstärkt, um auf zukünftige Bedrohungen besser vorbereitet zu sein. Die Geschichte lehrt uns, dass es nicht ausreicht, auf eine Krise zu reagieren; vielmehr müssen wir proaktiv handeln und in präventive Maßnahmen investieren, um die Gesundheit der globalen Bevölkerung zu schützen.

 

Augenlidprobleme: Unterschiede und Behandlung von Gersten- und Hagelkorn

In der Augengesundheit treten häufig Probleme auf, die nicht nur Unannehmlichkeiten verursachen, sondern auch ernsthafte Beschwerden darstellen können. Zwei der gängigsten Augenliderkrankungen sind das Gerstenkorn und das Hagelkorn, die trotz ähnlicher Symptome unterschiedliche Behandlungen erfordern.

Ein Gerstenkorn, medizinisch als Hordeolum bezeichnet, ist eine akute Entzündung der Lidranddrüsen, die durch bakterielle Infektionen, hauptsächlich durch Staphylokokken, verursacht wird. Diese Entzündung führt zu einem schmerzhaften, eitrigen Knoten am Augenlid. Die Behandlung eines Gerstenkorns erfordert besondere Vorsicht, da das Ausdrücken des Knotens zu einer weiteren Ausbreitung der Infektion führen kann. Experten, wie Dr. Simone Wieners, Apothekerin und AMTS-Managerin, warnen davor, das Gerstenkorn zu manipulieren, insbesondere wegen der Nähe zum Gehirn und den damit verbundenen Risiken einer Ausbreitung der Infektion.

Im Gegensatz dazu ist ein Hagelkorn, oder Chalazion, eine chronische, nicht-infektiöse Entzündung, die ebenfalls die Meibom-Drüsen betrifft, jedoch nicht schmerzhaft ist. Ein Hagelkorn resultiert oft aus einem nicht vollständig gelösten Sekretstau und kann ohne Behandlung abklingen. Es wird empfohlen, bei anhaltenden Symptomen oder Komplikationen wie geschwollenen Lymphknoten einen Arzt zu konsultieren.

Zur Vorbeugung von Rezidiven beider Zustände empfiehlt sich eine gründliche Lidhygiene. Diese umfasst das regelmäßige Reinigen der Lidränder, um Sekretansammlungen und Verstopfungen der Drüsenausgänge zu verhindern. Die Anwendung von warmen Umschlägen kann das Sekret verflüssigen und dessen Entfernung erleichtern, gefolgt von einer sanften Massage der Lidränder. Abschließend kann die Anwendung künstlicher Tränen zur Befeuchtung und zur Stabilisierung des Tränenfilms beitragen.

Die Differenzierung zwischen einem Gerstenkorn und einem Hagelkorn sowie die korrekte Behandlungsmethode können langfristige Schäden am Auge verhindern und die Lebensqualität des Betroffenen erheblich verbessern. Die Lidrandhygiene spielt dabei eine entscheidende Rolle. Diese Praktiken sind nicht nur in der Behandlungsphase wichtig, sondern sollten auch als präventive Maßnahme in die tägliche Routine integriert werden. Letztendlich ist das Bewusstsein und das frühzeitige Erkennen der Symptome der Schlüssel zur Vermeidung schwerwiegender Komplikationen und zur Förderung einer gesunden Augenpflege.

 

Digitale Diagnostik: Symptom-Checker auf dem Prüfstand

In einer Zeit, in der digitale Gesundheitstools zunehmend in unseren Alltag integriert werden, hat die Stiftung Warentest zehn Symptom-Checker einer detaillierten Prüfung unterzogen. Diese digitalen Assistenten, die auf künstlicher Intelligenz basieren, versprechen eine erste Diagnosehilfe bei gesundheitlichen Beschwerden. Nutzer können ihre Symptome in eine App oder auf einer Webseite eingeben, woraufhin Algorithmen eine Einschätzung abgeben, welche Krankheiten möglicherweise vorliegen könnten.

Die Zuverlässigkeit dieser Systeme variiert jedoch stark, wie der jüngste Test zeigt. Mit dabei waren fünf fiktive Szenarien, von Bandscheibenvorfällen bis hin zu psychischen Erkrankungen, die von Fachärzten und einer Psychotherapeutin begleitet wurden. Während einige Tools wie "Ada" und "Symptomate" gute Ergebnisse lieferten und mit der Note 1,9 abschnitten, offenbarten andere gravierende Mängel. Einige Apps lieferten eine Überfülle an möglichen Diagnosen ohne sinnvolle Priorisierung, was die Nutzer eher verwirren als unterstützen könnte. Besonders kritisch war das Versagen eines Tools, das auf die Eingabe von Symptomen einer schweren Depression nicht angemessen reagieren konnte.

Ein weiteres Feature, das im Rahmen des Tests beleuchtet wurde, ist das „Patienten-Navi“ der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, welches Patienten dabei hilft, schneller Arzttermine zu erhalten, falls der Symptom-Checker einen dringenden Besuch nahelegt. Dieses Angebot wurde zwar für seine zurückhaltende Diagnosestellung kritisiert, erwies sich aber als nützlich, um effizient Arzttermine zu vermitteln.

Abschließend stellt die Stiftung Warentest fest, dass Symptom-Checker eine wertvolle erste Anlaufstelle bieten können, insbesondere wenn es um die Überwindung von Hemmungen geht, ärztliche Hilfe zu suchen. Sie ersetzen jedoch keineswegs den Besuch beim Arzt.

Die Ergebnisse der Stiftung Warentest unterstreichen die Notwendigkeit, digitale Gesundheitstools sorgfältig zu evaluieren. Obwohl Tools wie "Ada" und "Symptomate" zeigen, dass technologische Fortschritte große Vorteile bringen können, erinnert uns das Versagen anderer Symptom-Checker daran, dass Technologie allein keine umfassende Gesundheitsversorgung gewährleisten kann. Es bleibt essenziell, dass solche digitalen Hilfsmittel als Ergänzung zur konventionellen Medizin gesehen werden und nicht als Ersatz. Diese Balance zu finden, wird eine der großen Herausforderungen sein, wie wir die digitale Transformation im Gesundheitswesen vorantreiben.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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